Dates of Life
1781 – 1858
Place of birth
Eilenburg
Place of death
Schedewitz bei Zwickau
Occupation
Textilindustrieller
Religious Denomination
lutherisch
Authority Data
GND: 136779417 | OGND | VIAF: 81066693
Alternate Names
  • Haentze, Johann Carl Gottfried
  • Haentze, Gottfried
  • Haentze, Johann Carl Gottfried
  • more

Relations

Outbound Links from this Person

Genealogical Section (NDB)

The links to other persons were taken from the printed Index of NDB and ADB and additionally extracted by computational analysis and identification. The articles are linked in full-text version where possible. Otherwise the digital image is linked instead.

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Haentze, Gottfried, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136779417.html [26.04.2024].

CC0

  • Genealogy

    V anhalt. Kammerbeamter;
    M N. N.;
    Joh. Dorothea (1782–1859), T d. H … Herfurth, Barchentfabr. in Hainichen;
    6 T;
    Schwieger-S Aloys Dautzenberg (1808–80), übernahm 1849 H.s Unternehmen, unter ihm vollzog sich d. Übergang z. maschinellen Kämmerei u. d. Zusammenziehung aller Abteilungen in Sch. Dessen Schwieger-S Carl Emil Kreller (1844–1915) übernahm 1880 d. Leitung d. Firma, die es auf 60 000 Spindeln brachte u. 1899 in e. AG umgewandelt wurde.

  • Biographical Presentation

    H. war nach einer 6jährigen Lehrzeit kaufmännischer Angestellter und machte sich nach weiteren 7 Jahren selbständig. Danach war er als Kaufmann und Textilindustrieller in Hainichen und Ronneburg tätig. 1829 ließ er sich nach Erwerb einer Spinnmühle in Schedewitz nieder und begann unter Verzicht auf die bis dahin übliche Handspinnerei mit der Einrichtung einer neuen Kammgarnspinnerei mit französischen Spinnmaschinen, die damals den deutschen überlegen waren. Seine Erzeugnisse fanden 1835 Anerkennung auf einer Dresdener Industrieausstellung durch die Große Goldmedaille. – 1835 schloß er seinen Betrieb mit der benachbarten Kammgarnspinnerei Petrikowsky & Co. zusammen, die seit 1833 mehrere Handkämmereien im Erzgebirge, eine kleinere Maschinenkammgarnspinnerei in Chemnitz und eine in Schedewitz betrieb. In einem „Sozietätsvertrag“ vereinigte sich H. 1835 mit den Inhabern, A. von Petrikowsky-Lindenau aus Neustädtel und C. H. A. von Leipziger aus Schneeberg, zu einem „Maschinen-Kammgarnspinnerei-Geschäft“ mit 5800 Spindeln, einer Art Betriebsgesellschaft, in der jedoch jeder Gesellschafter seine Anlagen als Eigentümer behielt. 1839 wandelten sie das Unternehmen endgültig in eine Offene Handelsgesellschaft (OHG) um mit den Betriebsanlagen in Schedewitz und den Handwollkämmereien in Albernau und Johanngeorgenstadt im Erzgebirge. H. erhielt die Leitung und übernahm den Wolleinkauf und die Spinnereigeschäfte, während sich Petrikowsky auf die Kämmereigeschäfte beschränkte. Für die Standortwahl waren der zunehmende Bedarf an deutschen Kammgarnen, die aufblühende Chemnitzer Maschinenindustrie, die Wasserkraft der Mulde und die Kohle des Zwickauer Reviers ausschlaggebend. – H. widmete sich neben dem Einkauf pommerscher und mecklenburgischer Rohwolle in Berlin vor allem dem weiteren Ausbau der Spinnerei und dem Garnverkauf. Petrikowsky richtete zur Befriedigung des wachsenden Bedarfs an Kammzug vorerst noch weitere Handkämmereien ein. Jedoch war die von H. geforderte und vorwärtsgetriebene Umstellung auf den maschinellen Betrieb nicht mehr aufzuhalten. Als H. 1849 seinen Geschäftsanteil und die Leitung des Unternehmens an A. Dautzenberg abgab, stellte es auf 10 000 Spindeln jährlich 100 000 kg Kammgarn her, die überwiegend an sächsisch-thüringische Weber für Merinostoffe, Thibets und Wollmusseline abgesetzt wurden. – Das Werk bestand bis zur Enteignung durch die sowjetische Besatzungsmacht 1946.

  • Literature

    W. Genzmer, 100 J. Kammgarnspinnerei Schedewitz, 1835–1935, 1935 (L, P);
    F. G. Wieck, Industrielle Zustände Sachsens, H. 3, 1839, S. 219.

  • Author

    Walter Frohberg
  • Citation

    Frohberg, Walter, "Haentze, Gottfried" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 447 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136779417.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA