Lebensdaten
1843 – 1914
Geburtsort
Iglau (Mähren)
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Kartograph ; Ethnograph ; Militärgeograph
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 116346663 | OGND | VIAF: 61851077
Namensvarianten
  • Haardt von Hartenthurn, Vinzenz Karl
  • Haardt von Hartenthurn, Vinzenz
  • Haardt von Hartenthurn, Vinzenz Karl
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Zitierweise

Haardt von Hartenthurn, Vinzenz, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116346663.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Karl (1808–74), seit 1861 Oberst d. Hofburgwache in W., Gen.-Major, S d. k. k. Kapitänleutnants Karl (Adel 1821) u. d. Maria Anna Czunark;
    M Maria (1813–68), T d. Handelsmanns Jos. Sagave in Znaim u. d. Vinzenzia Löw;
    Sebenico/Dalmatien 1872 Helene, T d. Postbeamten Marino Juras in Zara;
    2 S, 2 T.

  • Biographie

    Nach Absolvierung der Militärakademie (1862 Leutnant) und der Kriegsschule in Wien nahm H. 1866 am Krieg gegen Italien, 1869 an der Bekämpfung der Insurrektion in Cattaro (Kotor, Dalmatien) teil und wurde Hauptmann im Generalstab. 1871 kam er nach Zara (Zadar). 1872 wurde er Professor an der Technischen Militärakademie in Wien, legte aber 1873 die Offizierscharge ab und war 1877-96 wissenschaftlicher Leiter der Geographischen Anstalt Eduard Hölzel in Wien. 1897 übernahm er als Vorstand die 1. Abteilung des militär-geographischen Institutes in Wien, die er bis 1914 leitete, (1912 Ministerialrat). – H.s besondere wissenschaftliche Leistungen liegen auf kartographischem und schulgeographischem Gebiet. Durch seine Tätigkeit bei Hölzel erlebte die österreichische Schulkartographie eine völlige Umgestaltung. „Kozenns Schulatlas“ wurde von ihm gänzlich neu bearbeitet. Außer physisch-geographischen und politisch-geographischen Karten gehören zu seinem Kartenwerk Eisenbahnkarten, historische, ethnographische (Asien, 1887), Völker- und Sprachenkarten und Karten über die Polgebiete (unter anderem Südpolkarte, 1895, die zu Expeditionsvorbereitungen diente). Zu vielen Kartenwerken schrieb er die Erläuterungen, vor allem zu seiner „Wandkarte der Alpen“ (1:600 000, 1882) mit einer Übersicht über die Einteilung der Alpen. Er war wesentlich an der Herausgabe von Hölzels „Geographischen Charakterbildern“ beteiligt und verfaßte den Text zu deren Handausgabe (mit Friedrich Umlauft). Als Mitarbeiter des militär-geographischen Institutes überwachte H. besonders die Landesbeschreibung von Dalmatien und dem österreichischen Küstenlande. Aus dieser Zeit sind seine minuziösen Arbeiten zur Geschichte der Kartographie hervorzuheben, insbesondere der große Überblick über die Kartographie Südosteuropas im 19. und 20. Jahrhundert und die Beiträge in der „Festschrift der kaiserlich-königlichen Geographischen Gesellschaft“ (1898) über die „Entwicklung der Kartographie in Österreich-Ungarn“, über das „Kaiserlich königliche Militärgeographische|Institut“ und die „Kriegsmarine im Dienste der geographischen Wissenschaft“, alle für den Zeitraum 1848-98.|

  • Auszeichnungen

    Mitgl. d. Leopoldina.

  • Werke

    Weitere W Geogr. Atlas d. Österr.-Ungar. Monarchie, 1883;
    Die Occupation Bosniens u. d. Herzegowina 1878, 1907 (mit Beil.: Handkarte v. Bosnien u. d. Herzegowina, 1:120 000);
    Phys.-geogr. Schulwandkarten v. Österreich-Ungarn, Europa, Asien, Afrika, Amerika, Australien u. Polynesien, Planigloben;
    Pol.-geogr. Schulwandkarten v. Österreich-Ungarn, Dalmatien, Europa, Palästina. - Schrr.: Begleitworte z. d. Bll. d. Generalkarte 1:200 000, in: Mitt. d. k. k. militärgeogr. Inst., 1897;
    Die mil. wichtigsten Kartenwerke d. europ. Staaten, ebd., 1898;
    Notizen üb. d. Organisation d. militär-topogr. Arbb. in d. europ. Staaten, ebd., 1900;
    Die Kartographie d. Balkanhalbinsel im 19. Jh., ebd., 1903;
    dass, im 20. Jh., ebd., 1913;
    Alphabet. Verz. d. trigonometr. Punkte 1. Ordnung d. österr.-ungar. Dreiecksnetzes u. dessen südl. Forts. auf d. Balkan-Halbinsel, ebd., 1905;
    Die Dreieckspunkte 1. Ordnung im westruss. Grenzgebiet, ebd., 1906;
    Die internat. Erdkarte im 1:1 Million, II. Konferenz, Paris 1913, in: Petermanns Mitt. 60, 1914, 1. Halb-Bd., S. 131.

  • Literatur

    F. U[mlauft], in: Dt. Rdsch. f. Geogr. u. Statistik, 1897, S. 518 f. (P);
    Petermanns Geogr. Mitt., 1914, II, S. 137;
    O. Regele, Btrr. z. Gesch. d. staatl. Landesaufnahme u. Kartogr. in Österreich b. z. J. 1918, 1955, S. 60;
    ÖBL. - Eigene Archivforschungen (Wien, Kriegsarchiv, Archiv d. Bundesamtes f. Eich- u. Vermessungswesen, Bundesmin. f. Inneres).

  • Autor/in

    Ernst Bernleithner
  • Zitierweise

    Bernleithner, Ernst, "Haardt von Hartenthurn, Vinzenz" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 370-371 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116346663.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA