Lebensdaten
1833 – 1909
Geburtsort
Wolgast (Pommern)
Sterbeort
Eberswalde
Beruf/Funktion
Schiffsbauer
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 133931099 | OGND | VIAF: 169846635
Namensvarianten
  • Haack, Carl Otto Rudolph
  • Haack, Rudolph
  • Haack, Carl Otto Rudolph
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Zitierweise

Haack, Rudolph, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd133931099.html [19.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joh. Jochen (1787–1853), Tischler, S d. Carl Caspar, Altermann d. Tischler, u. d. Christina Dor. Westphal;
    M Charlotta Friederica (1797–1870), T d. Schiffsbaumeisters Peter Samuel Gaede( 1849) in W. u. d. Maria Otto;
    1) N. N. (†), 2) Wolgast 1870 Joh. Caroline Wilh. (* 1839), T d. Lohgerbers Joh. Gustav Lorenz in W. u. d. Christina Carol. Dor. Piek.

  • Biographie

    Gegen den Wunsch seines Vaters erlernte H. in Wolgast auf der Werft Ehrichs & Lübke die Schiffszimmerei. Nach Beendigung der Lehrzeit unternahm er eine Reise nach England und besuchte dann die Gewerbeschule und die Schiffbauschule in Stettin. Seine erste Stellung trat H. beim Schiffbaumeister Dierling in Dammgarten an. 1856 wurde er Ingenieur bei der Maschinenfabrik und Schiffswerft Früchtenicht & Brock in Bredow bei Stettin, später „Maschinenbau AG Vulkan“. – Während der Kriege 1864, 1866 und 1870/71 war er Soldat. Mit der Einigung Deutschlands nach 1871 wuchs das Bedürfnis nicht nur nach einer Flotte, sondern auch nach auf eigenen Werften erbauten Kriegsschiffen. Bislang bauten England, Frankreich und auch Italien in Europa größere Kriegsschiffe. Die AG Vulkan hatte bereits vor dem Kriege mit Frankreich Verhandlungen wegen des Baues eines Panzerschiffes aufgenommen, diese wurden nun fortgeführt. Als die Admiralität 3 Panzerfregatten bauen lassen wollte, übernahm die AG Vulkan 1871 auf Drängen H.s den Bau des Typschiffes „Preußen“. Die Pläne gingen auf den 1. Amtsentwurf von 1868 zurück, die Schiffe sollten jedoch nach dem Umbauplan von August Koch, dem Chefkonstrukteur der Admiralität, ganz aus Eisen bestehen und nach dem „bracket frame system“, das heißt mit Längsspanten und durchbrochenen Querspanten, erbaut werden. Dabei waren 12 wasserdichte Abteilungen und ein Doppelboden auf 60% der Länge vorgesehen. Man riet der Werft davon ab, sich die mit dem Bau eines Panzerschiffes verbundenen Unkosten aufzuladen, da der Versuch mißlingen müsse. Jedoch am 22.11.1873 konnte die „Preußen“, das erste auf einer privaten deutschen Werft erbaute Panzerschiff, vom Stapel laufen, 1874 folgte die 1873 auf der Kaiserlichen Werft in Kiel auf Stapel gelegte „Friedrich der Große“, 1875 die 1871 an die Kaiserliche Werft in Wilhelmshaven vergebene „Große Kurfürst“. Die „Preußen“ wurde 1876 in Dienst gestellt, „Friedrich der Große“ 1877 und „Großer Kurfürst“ 1878. Die „Maschinenbau AG Vulkan“ blieb dank H. lange Zeit die einzige Privatwerft im Panzerschiffbau und war den staatlichen Werften auf Grund ihres qualifizierten Facharbeiterstammes eine Zeitlang überlegen; erst später folgten die Germania-Werft in Kiel und Blohm & Voß in Hamburg. – Der Bau der „Preußen“ war ein Wendepunkt nicht nur in der Geschichte der AG Vulkan, sondern auch in der Entwicklung der deutschen Marine und des deutschen Schiffbaues schlechthin. Auch die großen Reedereien folgten allmählich dem Beispiel der Kriegsmarine. Die Ausführung auch dieser Neubauten ruhte zum großen Teil in den Händen H.s. Auch für den Bau von Kriegsschiffen für das Ausland (Rußland, China) blieb die AG Vulkan unter den Privatwerften lange Zeit führend. – Nach seinem Abschied (1887) war H. fast ausschließlich wissenschaftlich, aber auch als Lehrer am|Oberseeamt und an der Akademie des Bauwesens in Berlin tälig.

  • Werke

    Ausmaße d. „Preußen“: Lunge 94, 50 m in CWL, Breite 16,3 m, Tfg. 7,12 m v./7, 16 m h., 6821 to max, Maschinenleistung 5471 iPS, Geschwindigkeit 12 Knoten. - Die techn. Entwicklung d. Norddt. Lloyds u. d. HAPAG, 1893 (mit C. Busley);
    Schiffswiderstand u. Schiffsbetrieb nach Versuchen auf d. Dortmund-Ems-Kanal, 3 Bde., 1900;
    Neuere Forschungen üb. Schiffswiderstand u. Schiffsbetrieb, in: Jb. d. Schiffbautechn. Ges. 2, 1901, S. 393 f.;
    Die Einsenkung d. Schiffe u. ihr Einfluß auf d. Bewegungen u. d. Widerstand d. Schiffe, 1901.

  • Literatur

    VDI-Zs. 54, 1910, S. 253;
    Jb. d. Schiffbautechn. Ges. 11, 1910, S. 89-91 (P);
    BJ XIV (Tl. 1909).

  • Autor/in

    Jochen Brennecke
  • Zitierweise

    Brennecke, Jochen, "Haack, Rudolph" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 366-367 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd133931099.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA