Dates of Life
1837 – 1928
Place of birth
Geismar (Thüringen)
Place of death
Fulda
Occupation
Philosoph ; katholischer Theologe
Religious Denomination
katholisch
Authority Data
GND: 11943976X | OGND | VIAF: 57424735
Alternate Names
  • Gutberlet, Konstantin
  • Gutberlet, Constantin
  • Gutberlet, C.

Objekt/Werk(nachweise)

Places

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Citation

Gutberlet, Konstantin, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd11943976X.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Josef (1800–82), Müller (Mühlenbes.), S d. Müllers Conrad in G. u. d. Agnes Nix;
    M Elisabeth Hahn (1805–92) aus Setzelbach.

  • Biographical Presentation

    G. bestand seine Reifeprüfung nach vierjährigem Besuch des Gymnasiums in Fulda. 1856-62 studierte er am Kollegium Germanikum in Rom (Priesterweihe 1861). Nach Abschluß seiner philosophischen und theologischen Studien mit Promotion zum Dr. theol.|übernahm er ein Lehramt am Priesterseminar in Fulda. 1874 mußte das Fuldaer Priesterseminar infolge der Kulturkampfgesetze aufgegeben werden; als Regens des „Fuldaneum“ in Würzburg konnte G. sich nunmehr literarischer Tätigkeit widmen. In der Abhandlung „Das Unendliche metaphysisch und mathematisch betrachtet“ (1878) versuchte er, „die Möglichkeit einer aktuell unendlichen Menge“ darzulegen und zu beweisen, daß Gott eine aktual abgeschlossen unendliche Menge erkennen könne, die wir Menschen nur als potential unendlich zu erkennen vermöchten. Dieser Gedanke erwarb sich erste Zustimmung, nachdem Georg Cantor, dem G. freundschaftlich verbunden war, mit seiner Mengenlehre und der Lehre von den transfiniten Zahlen Anerkennung fand. Zuvor schon hatte G. in der Zeitschrift „Natur und Offenbarung“ zahlreiche Aufsätze mathematisch-naturphilosophischen Inhalts veröffentlicht, darunter einen Versuch, die Entstehung der Weltordnung durch Zufall mit Hilfe der Wahrscheinlichkeitsrechnung als unmöglich zu erweisen. Vom „Standpunkt der durch Suarez modifizierten Lehre des heiligen Thomas“ aus, aber auch dem Denken von Leibniz, H. Lotze und anderen verpflichtet, bestimmte er als oberstes Ziel seines Philosophierens die Begründung und Verteidigung der theistischen Weltanschauung. Sein „Lehrbuch der Philosophie“ (6 Bände, 1878–85, ⁴1904-13) eröffnete er mit der „Theodizee“, einem apologetisch wertvollen Beitrag zur Ergänzung und Erneuerung der herkömmlichen Gottesbeweise. Als 1886 das Priesterseminar in Fulda wiedereröffnet wurde, übernahm G. dort eine Professur für Dogmatik. Besonderes Interesse widmete er auch den Grenzgebieten der Philosophie. Die Abstammungslehre deutete er als Argument für den teleologischen Gottesbeweis; dem darwinistischen Mechanismus dagegen setzte er eine Stufentheorie der Wirklichkeit entgegen. Mit einer Anzahl von Schriften trat er auch als Psychologe und Pädagoge hervor.|

  • Awards

    Domkapitular v. Fulda (1900), Dr. phil. h. c. (Löwen 1909).

  • Works

    Weitere W u. a. Das Gesetz v. d. Erhaltung d. Kraft, 1881;
    Lehrb. d. Apologetik, 3 Bde., 1888-94, ⁴1910-14;
    Die Willensfreiheit u. ihre Gegner, 1893, ²1907;
    Der mechan. Monismus, 1893;
    Der Mensch, Sein Ursprung u. s. Entwicklung, 1896, ³1910;
    Der Kampf um d. Seele, 1899, ²1903, 2 Bde.;
    Psychophysik, hist.-krit. Stud. üb. experimentelle Psychol., 1905;
    Der Kosmos, Sein Ursprung u. s. Entwicklung, 1908;
    Dogmat. Theol. v. J. B. Heinrich, fortgeführt: Bde. 7-10, 1896-1904;
    Experimentelle Psychol. mit bes. Berücksichtigung d. Päd., 1915;
    Autobiogr. in: Die Philos. d. Gegenwart in Selbstdarst. IV, hrsg. v. R. Schmidt, 1923 (P). -Begründer u. Hrsg.: Phil. Jb. d. Görresges., 1888-1924.

  • Literature

    K. A. Leimbach, K. G., 1911 (ausführl. W-Verz., P);
    B. Jansen, in: Stimmen d. Zeit 115, 1928, S. 385-87;
    E. Hartmann, in: Phil. Jb. d. Görres-Ges. 41, 1928, S. 261-66 (W);
    St. Hilpisch, Gesch. d. Fuldaer Priesterseminars, 1962, S. 28-30;
    DBJ X (Tl. 1928, W, L).

  • Author

    Friedrich Scheidt
  • Citation

    Scheidt, Friedrich, "Gutberlet, Konstantin" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 336-337 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11943976X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA