Lebensdaten
1858 – 1949
Geburtsort
Stuttgart
Sterbeort
Marbach/Neckar
Beruf/Funktion
Germanist ; Direktor des Schiller-Nationalmuseums
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 119438607 | OGND | VIAF: 37039546
Namensvarianten
  • Güntter, Otto von
  • Güntter, Otto
  • Günther, Otto
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Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Güntter, Otto von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119438607.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Karl Friedrich (1827–73), Hofvergolder;
    M Mathilde Kidaisch (1833–99);
    1887 Emma (1867–1938), T d. Frdr. Banzhaf, Hotelbes. in St.;
    1 S, 2 T.

  • Biographie

    G. studierte, beeinflußt von Friedrich Th. Vischer, in Tübingen Philosophie, Germanistik und neuere Philologie und beendete seine Ausbildung durch einen mehrjährigen Studienaufenthalt in Frankreich und England. Beeindruckt von den Ausstellungen des British Museums und der National Portrait Gallery im South Kensington Museum, veranstaltete er 1890 anläßlich des 4. Deutschen Neuphilologen-Tages in Stuttgart eine große Ausstellung von Handschriften, Bildnissen und Drucken schwäbischer Dichter. Diese fand weite Beachtung und gab die erste Anregung zur Gründung des Schillermuseums in Marbach/Neckar (Träger: Schwäbischer Schillerverein). 1904, ein Jahr nach der Eröffnung, wurde G. dessen Leitung übertragen. Im Dienst dieser Aufgabe, der zuliebe er auf sein Amt als Oberrealschulprofessor und auf seinen Lehrauftrag an der TH Stuttgart verzichtete, gelang ihm in 3½ Jahrzehnten der Auf- und Ausbau des Museums zu einem schwäbischen Dichtermuseum und zugleich zu einem Archiv und einer Bibliothek für schwäbische Literatur (seit 1922 Schiller-Nationalmuseum). Fest verwurzelt in heimatlicher Tradition und persönlich befreundet mit vielen schwäbischen Dichtern, hat es G. verstanden, zahlreiche Nachlässe, bedeutsame Manuskripte und Korrespondenzen, Bildnisse und Bücher für die Marbacher Sammlung zu gewinnen und sie durch Ausstellungen wie Veröffentlichungen weiten Kreisen zu erschließen. Das Buch „Mein Lebenswerk“ (1948, Porträt), im Alter von fast 90 Jahren geschrieben, schildert die Geschichte des Museums und gibt einen Überblick über den Bestand im Jahre 1939. (1955 wurde innerhalb des Schiller-Nationalmuseums das Deutsche Literatur-Archiv gegründet.) – In seinen wissenschaftlichen Arbeiten beschäftigte sich G. vornehmlich mit Schiller und der schwäbischen Dichtung. Viele Erstveröffentlichungen und die rege Förderung von Forschungen zur schwäbischen Literatur sind ihm zu danken.|

  • Auszeichnungen

    1904-19 geschäftsführender, dann bis 1939 1. Vorsitzender d. Schwäb. Schillerver., Große Medaille f. Kunst u. Wiss. (1905), Dr. phil. h. c. (Tübingen 1909), Goethe-Medaille (1934), Ehrensenator (TH Stuttgart 1948), GR.

  • Werke

    Weitere W u. a. Lessings Philotas u. d. Poesie d. Siebenj. Krieges, 1890;
    Frdr. Schiller, Sein Leben u. s. Dichtungen, 1925;
    Schiller in d. Karlsschule, 1925;
    Die Bildnisse Hölderlins, 1928;
    Mörike als Zeichner, 1930;
    Die Scherenschnitte v. Luise v. Breitschwert zu Mörikes Stuttgarter Hutzelmännlein, 1932;
    Das Schiller-Nat.mus. in Marbach, 1935;
    Aus klass. Zeit, Scherenschnitte v. L. Duttenhofer, 1937;
    zahlr. Aufsätze. - Hrsg.: Veröff. u. Rechenschaftsberr. d. Schwäb. Schillerver., 1905-38: Schillers Gedichte u. Dramen, 1905 (Volksausg.);
    Schillers Werke, 1910 f. (hist.-krit. Ausg., mit G. Witkowski);
    Hausbuch schwäb. Erzähler, 1911;
    Haus- u. Feldbuch schwäb. Erzähler, 1916;
    Ges. Dichtungen Chrstn. Wagners, 1918.

  • Literatur

    B. Zeller, Zum 100. Geb.tag v. O. G., in: Jb. d. Dt. Schillerges. II, 1958; vgl.
    E. Lißberger, Württ. Gesch.lit. d. J. 1946-1950, 1952, S. 147.

  • Porträts

    Bronzebüste v. J. W. Fehrle, 1938 (Marbach/N., Schiller-Nat.mus.);
    Phot. ebd. u. in: O. Güntter, Mein Lebenswerk. 1948.

  • Autor/in

    Bernhard Zeller
  • Zitierweise

    Zeller, Bernhard, "Güntter, Otto von" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 279 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119438607.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA