Lebensdaten
1834 – 1903
Geburtsort
Ziegra bei Döbeln (Sachsen)
Sterbeort
Brühl (Rheinland)
Beruf/Funktion
Großindustrieller ; Bergwerksbesitzer
Konfession
evangelisch?
Normdaten
GND: 136146716 | OGND | VIAF: 80540905
Namensvarianten
  • Gruhl, Hermann Eduard

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen in der NDB Genealogie

Verknüpfungen auf die Person andernorts

Aus dem Register von NDB/ADB

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Gruhl, Hermann Eduard, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136146716.html [26.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Vorfahren aus alten Bauerngeschlechtern;
    V Joh. Gottlob Gruhle (1782–1849), Schankgutsbes. in Robschütz b. Meißen, S d. Pferdners Gottlieb in Lüttnitz u. d. Anna Rosina Helm;
    M Joh. Christiane Rosine (1798–1865), T d. Joh. Jac. Frdr. Wetzig (1765–1807), Gutsbes. in Rudolfsdorf, u. d. Joh. Rosine Voigt (* 1769);
    ⚭ Ida Franziska (1841–1908), T d. Kupferschmiedemeisters Joh. Gottlob Voigt in Döbeln;
    4 S, 2 T, u. a. Carl (s. 2).

  • Biographie

    Nach dem Besuch der Gewerbeschule in Erfurt und nach Abschluß seiner bergmännischen Ausbildung wurde G. durch seinen älteren Bruder Karl, Betriebsleiter der Werschen-Weißenfelser Braunkohlen-Aktiengesellschaft, in den sich damals entwickelnden mitteldeutschen Braunkohlenbergbau eingeführt. G. war auf verschiedenen Braunkohlengruben als Aufsichtsbeamter tätig, machte sich aber bald selbständig und gründete eigene Braunkohlenunternehmen. So hat er 1868 in Oberröblingen am See die Grube Ottilie-Kupferhammer erbohrt und aufgeschlossen und gemeinsam mit Adolf Riebeck eine Brikettfabrik mit Feuermuldenöfen errichtet. Dieser Betrieb, der den Grundstock für die Riebeckschen Montanwerke bildete, ging 1874 ganz an Riebeck über, und G. baute neue Brikettfabriken im mitteldeutschen und ostelbischen Raum, so bei Meuselwitz, Bitterfeld, Zschipkau und Senftenberg. Dadurch kam er unter anderem mit F. August Schulz, dem Erfinder eines Röhren-Trockenapparates, zusammen. Mit einem Blick für technische Neuerungen erkannte G. den hohen Wert sowie die Vorteile, die das neue Trockensystem gegenüber den bisherigen Trockenverfahren besaß, und trug in der Folgezeit wesentlich dazu bei, den leistungsfähigen Schulzschen Röhrentrockner in der Praxis einzuführen.

    Inzwischen hatte sich G. durch seine Beteiligung an der Gewerkschaft Roddergrube in Brühl 1878 von der großen wirtschaftlichen Bedeutung des Braunkohlenvorkommens im Brühler Raum überzeugt und von dem anderen Gründer des rheinischen Braunkohlenbergbaues,|H. Bleibtreu, eine größere Zahl Braunkohlenfelder erworben. 1889 begann er mit dem Aufschluß des Tagebaues G.-Werke bei Kierberg und konnte bereits 1892 die erste Brikettfabrik in Betrieb nehmen, der sich bis 1900 drei weitere anschlossen. Damit wurde das G.-Werk um die Jahrhundertwende zu einer der leistungsfähigsten Betriebsanlagen im Rheinischen Braunkohlenbezirk und brachte gleichzeitig in die bisherigen Produktions- und Absatzverhältnisse einen neuen Zug. Stets war G. darauf bedacht, die Betriebsverfahren zu vervollkommnen und das ausgekohlte Gelände mit den Abraummassen wieder aufzufüllen und durch Auftragen von Mutterboden möglichst bald wieder einer landwirtschaftlichen Nutzung zuzuführen.

  • Literatur

    W. Oellerich, Der Rhein. Braunkohlenbergbau, 1927;
    W. Serlo, Männer d. Bergbaus, 1937;
    ders., Westdt. Berg- u. Hüttenleute u. ihre Familien, 1938.

  • Porträts

    Phot. (Köln, Ver. Rhein. Braunkohlenbergwerke).

  • Autor/in

    Gustav Kloos
  • Zitierweise

    Kloos, Gustav, "Gruhl, Hermann Eduard" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 208-209 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136146716.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA