Lebensdaten
1845 – 1931
Geburtsort
Hannover
Sterbeort
Schwerin (Mecklenburg)
Beruf/Funktion
Archivar ; Historiker
Konfession
evangelisch?
Normdaten
GND: 116874732 | OGND | VIAF: 47524868
Namensvarianten
  • Grotefend, Ernst Heinrich Hermann
  • Grotefend, Hermann
  • Grotefend, Ernst Heinrich Hermann
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Zitierweise

Grotefend, Hermann, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116874732.html [19.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Karl (1807–74), Archivdir. in H., Mitbegr. d. Gesamtver. d. dt. Gesch. u. Altertumsvereine, Mitarbeiter d. MG (s. ADB IX), S d. Gg. Frdr. (s. 1);
    M Mathilde (1811–51), T d. Domänenpächters Benjamin Jak. Lutteroth u. d. Joh. Jakobine Sophie Bornemann;
    1) Breslau 1872 Alice (1852–1904), T d. Tierarztes Dr. Karl Ulrich in Breslau u. d. Marie Aug. Wilh. Schiepe, 2) Breslau 1910 Hedwig (1856–1919), Wwe d. Tierarztes Ludw. Brandis, T d. Lehrers August Unger in Breslau u. d. Karoline Kuhnert;
    3 S, 2 T aus 1), u. a. Otto (1873–1945), Staatsarchivdir. in Stettin, dann in H. (W s. DW), 2. Ehe kinderlos;
    E Ulrich (1907–45), Archivar.

  • Biographie

    G. studierte seit Ostern 1864 in Göttingen zunächst Medizin; erst seit Sommersemester 1867 erscheint er endgültig als Student der Geschichtswissenschaft. Seine Lehrer waren in erster Linie G. Waitz und in einem Berliner Zwischenstudium 1869/70 Ph. Jaffé. 1870 promovierte er in Göttingen über Otto von Freising und wurde am Staatsarchiv in Breslau angestellt. Maßgeblichen Einfluß hatte Kolmar Grünhagen auf seine archivarische Schulung. Schon 1874 erhielt er eine selbständige Stellung als kommissarischer Leiter des kleinen Staatsarchivs in Aurich, 1876 wurde er Stadtarchivar in Frankfurt a. M., wo er ein wenig geglücktes neues Archivgebäude im Rohbau vorfand und in der Ausgestaltung desselben sowie in der Gliederung und Vermehrung der Bestände Bedeutendes leistete. Seine erste deutsche Edition von Archivinventaren wurde vorbildlich. 1887 wurde er auf Empfehlung des Herzogs Johann Albrecht von Mecklenburg zum Leiter des Geheimen und Hauptarchivs in Schwerin berufen. (1899 Titel Geheimer Archivrat, 1920 Archivdirektor, 1921 pensioniert.) Die mangelhaft gewordene Organisation des Schweriner Archivs erfuhr durch die von G. geschaffene Benutzungs- und Gebührenordnung, eine neue Dienstordnung und durch die Einführung des Provenienzprinzips eine durchgreifende Verbesserung. 1909-11 wurde nach seinen Plänen und Erfahrungen ein völlig neuer Archivbau aufgeführt. – Mehr noch als durch seine überragende Tüchtigkeit als praktischer Archivar ist G. als Wissenschaftler bekannt geworden. Bereits 1872 erschien sein „Handbuch der Historischen Chronologie“, dessen bis heute grundlegende 2. Auflage als „Zeitrechnung des deutschen Mittelalters und der Neuzeit“ 1891-98 herauskam (I: Glossar und Tafeln; II 1: Kalender der Diözesen Deutschlands, der Schweiz und Skandinaviens; II 2: Ordenskalender, Heiligenverzeichnis, Nachträge und Glossar).|Noch bekannter wurde er durch das 1898-1928 von ihm selbst noch in 6 Auflagen bearbeitete „Taschenbuch der Zeitrechnung des deutschen Mittelalters und der Neuzeit“, das zum unentbehrlichen Handwerkszeug jedes Historikers gehört (101960 erweitert). Daneben förderte er, eine sehr kontaktreiche Persönlichkeit, die Landesgeschichte durch Veröffentlichungen, Redaktionsarbeit (unter anderem Herausgabe des Mecklenburgischen Urkundenbuchs Band 15-22) und führende Mitwirkung in den geschichtlichen Vereinigungen.

  • Werke

    Weitere W u. a. Stammtafeln d. schles. Fürsten b. z. J. 1740, 1875, ²1889;
    UB d. Fam. v. Heimbruch, 2 Bde. u. Stammtafel, 1882-87;
    Der Königsleutnant Gf. Thoranc in Frankfurt a. M., Aktenstücke üb. d. Besetzung d. Stadt durch d. Franzosen 1759–62, 1904;
    Abriß d. Chronol. d. dt. MA u. d. Neuzeit, 1906, ²1912;
    vollst. Verz. b. F. Stuhr, s. L.

  • Literatur

    O. Ruppersberg, H. G. als Frankfurter Stadtarchivar, in: Korr.bl. d. Gesamtver. d. dt. Gesch.- u. Altertumsvereine 77, 1929, Sp. 255-58;
    F. Stuhr, in: Mecklenburg. Jbb. 95, 1931, S. I-XII (W-Verz., P);
    P. Zimmermann, in: Archival. Zs., Folge 3, Bd. 7, 1931, S. 301-08;
    O. Grotefend, Die Sippe Grotefend in 5 Jhh., 1940, S. 49-51;
    H. Cordshagen, Das Mecklenburg. Landeshauptarchiv Schwerin unter H. G. (1887-1921), in: Archivmitt. 10, 1960, S. 126-33.

  • Porträts

    Ölgem. v. Ferd. Meyer, 1902 (Schwerin, Archiv).

  • Autor/in

    Theodor Ulrich
  • Zitierweise

    Ulrich, Theodor, "Grotefend, Hermann" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 165-166 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116874732.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA