Lebensdaten
1877 – 1947
Geburtsort
Werneck bei Würzburg
Sterbeort
Uffing am Staffelsee (Oberbayern)
Beruf/Funktion
Pharmakologe
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 133693244 | OGND | VIAF: 45499063
Namensvarianten
  • Gros, Franz Jakob Oskar
  • Gros, Oskar
  • Gros, Franz Jakob Oskar
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Zitierweise

Gros, Oskar, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd133693244.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Peter (1836–93), Dr. med., prakt. Arzt, S d. Ratsbeamten Gg. Franz in Gerolzhofen u. d. Dorothea Schmitt;
    M Mathilde (1843–1917), T d. Etuis- u. Brieftaschenfabr. Carl Aug. Bischoff u. d. Maria Anna Grosjean;
    Detmold 1915 Helene (* 1880), T d. Karl Frhr. v. Werthern (1844–1931), preuß. Gen.-Major, u. d. Anna v. Bockum gen. Dolffs;
    1 T.

  • Biographie

    G. studierte 1896-98 in Würzburg, anschließend bis 1901 in Leipzig Chemie (Dr. phil. Leipzig 1901). Nach 2jähriger Assistenten-Tätigkeit, erst an der Bergakademie Clausthal, dann 3 Semester bei Wilhelm Ostwald im Physikalisch-chemischen Institut der Universität Leipzig, studierte er 1903-08 Medizin in Leipzig, wo er bei dem Pharmakologen R. Boehm während der letzten 3 Jahre eine Assistentenstelle innehatte, 1908 promovierte und sich 1909 habilitierte. 1915 folgte er einer Berufung als ordentlicher Professor der Pharmakologie nach Halle, 1919 nach Köln, 1922 nach Kiel und 1925 nach Leipzig. 1943 auf seinen Wunsch emeritiert, lebte er zurückgezogen in Uffing am Staffelsee. – G. war ein Naturwissenschaftler mit vorwiegend kritischer Begabung, der nicht zur Theorienbildung und größeren literarischen Produktion neigte. Seine Urteilsfähigkeit war unbestechlich, sein Denken klar und logisch. Sein großes Verdienst war die Übertragung der physikalisch-chemischen Denkweise auf die Erklärung pharmakologischer Reaktionen. Aus seiner Lehrzeit bei Ostwald waren ihm Begriffe wie „Verteilungsgleichgewicht, Reversibilität von Bindungen, Abhängigkeit der Adsorption von Grenzkonzentrationen, Lösungsaffinität und so weiter“ geläufig. Er verwendete diese quantitativen Vorstellungen als Voraussetzung für die Beurteilung pharmakologischer Wirkungen und bearbeitete bestimmte Teilgebiete der Pharmakologie (Hämolyse, Silbersalzwirkungen, Lokalanästhetika und andere) in dieser Weise.

    G. Auswirkung blieb auf seine Fakultät und seinen Mitarbeiterkreis begrenzt, da jede Betriebsamkeit ihm fern lag. Doch wer für seine wissenschaftlichen Arbeiten Kritik und sachlichen Rat brauchte, fand in ihm einen verläßlichen Förderer (unter seinen Schülern 4 Ordinarien seines Faches).|

  • Auszeichnungen

    Mitgl. d. Sächs. Ak. d. Wiss.

  • Werke

    W u. a. Stud. üb. d. Hämolyse, Habil.schr. 1909;
    Über d. Auftreten d. Lackfarbe in Blutkörperchensuspensionen unter d. Einflusse d. Wärme, in: Archiv f. experimentelle Pathol. u. Pharmakol. 57, 1907, S. 64-78, 415-22;
    Über Narkotika u. Lokalanästhetika, ebd. 62, 1910, S. 380-408, 63, 1910, S. 80-106;
    Einige Beobachtungen bei kolloidalen Metallen mit Rücksicht auf ihre physikal.-chem. Eigenschaften u. deren pharmakol. Wirkungen (mit J. M. O'Connor), ebd. 64, 1911, S. 456-67;
    Über Narkotika u. Lokalanästhetika, ebd. 67, 1912, S. 126-36;
    Über d. Wirkungsmechanismus kolloidaler Silberhalogenide, ebd. 70, 1912, S. 375-406;
    Btr. z. gegenseitigen Antagonismus zw. Cardiazol, Coramin u. Narcotica, ebd. 180, 1936, S. 258-65;
    Der Antagonismus d. Narcotika gegen Cardiazol (mit H. Haas), ebd. 182, 1936, S. 348-62;
    Über Hämolyse durch Ammoniak, Natriumhydroxyd u. Natriumkarbonat, in: Biochem. Zs. 29, 1910, S. 350-67;
    Die Narkose, in: Hdb. d. normalen u. pathol. Physiol., H. 9, 1929, S. 413.

  • Literatur

    I. Gelbke, in: Die geschichtl. Entwicklung d. Pharmakol. Inst. d. Leipziger Univ. unter Berücksichtigung d. Gründerjahre, Diss. Leipzig 1956, S. 22-28;
    Pogg. IV, VI, VII a.

  • Porträts

    Ölgem. v. Hartung, 1924 (Phot. München, Dt. Mus., P-Slg. d. Bibl.);
    Phot., 1941 (ebd.).

  • Autor/in

    Ludwig Lendle
  • Zitierweise

    Lendle, Ludwig, "Gros, Oskar" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 136-137 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd133693244.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA