Lebensdaten
1567 – 1644
Geburtsort
Jesau bei Rastenburg (Ostpreußen)
Sterbeort
Jesau bei Rastenburg (Ostpreußen)
Beruf/Funktion
Führer der preußischen Adelsopposition
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 140793534 | OGND | VIAF: 107779650
Namensvarianten
  • Groeben, Otto von der

Orte

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Zitierweise

Groeben, Otto von der, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd140793534.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Georg, Amtshptm. in Georgenburg;
    M Gertrud v. Hohendorff.

  • Biographie

    G. begann 1586 sein Studium in Königsberg. Schon 1594 erscheint er als Vertreter der ständischen Opposition in Preußen, deren Führer er bald wurde. Durch seine Ernennung zum Landvogt von Schaaken gelangte er 1605 in die Landratskurie. Den brandenburgischen Kurfürsten, die seit 1603 die vormundschaftliche Regierung in Preußen ausübten, 1618 als Herzöge folgten, hat er große Schwierigkeiten bereitet. Seine Opposition gegen den Landesfürsten, die sich an der polnischen Adelsherrschaft orientierte, ging bis zu den letzten Konsequenzen. Nicht nur hat G. die Klagen der sogenannten „Querulierenden“ mehrfach in Warschau vertreten, er ist selbst zum Katholizismus konvertiert und schließlich nach Polen emigriert. Damit verlor er jedoch das Ansehen bei seinen adeligen Standesgenossen im streng lutherischen Preußen, welche diese Schritte nicht mitmachen wollten. Er legte sein Amt als Landrat 1626 nieder. Enge Beziehungen verbanden ihn mit Stefan Sadorski, Sekretär König Sigismunds III. von Polen. An Sadorski verkaufte G. (1617, 1619) das Gut Linde an der ermländischen Grenze. Dort entstand darauf die Wallfahrtskirche Heiligenlinde. In Polen wurde G. Rat und Sekretär des Königs, nicht zum Vorteil für die Beziehungen zwischen Polen und Preußen. Wenn die spätere Entwicklung über diese Kreise der adeligen Opposition in Preußen hinwegging, so ist die Gestalt von G. doch bedeutsam als einer ihrer markantesten und konsequentesten Vertreter.

  • Literatur

    K. Breysig, in: Urkk. u. Aktenstücke z. Gesch. d. Gr. Kf. Friedrich Wilhelm, Bd. 15, 1894;
    M. Toeppen, Die preuß. Landtage … 1603-19, desgl. 1609-19, in: Altpreuß. Mschr. 33-34, 1891-93;
    R. Seeberg-Elverfeldt, Die preuß. Stände u. Polen … (1620-32), in: Altpreuß. Forschungen 13, 1936;
    Ch. Krollmann, in: Selbstbiogr. d. Burggf. Fabian zu Dohna, 1905;
    ders., in: Altpreuß. Biogr;
    B. Janiszewska-Mincer, in: Komunikaty Mazursko-Warmińskie 75, Olsztyn 1962, S. 143-62;
    J. Szwagrzyk, in: Polski Słownik biograficzny VIII, Krakau 1959, S. 624 f.

  • Autor/in

    Kurt Forstreuter
  • Zitierweise

    Forstreuter, Kurt, "Groeben, Otto von der" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 106 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd140793534.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA