Lebensdaten
1864 – 1933
Geburtsort
Egglham (Niederbayern)
Sterbeort
Regensburg
Beruf/Funktion
Kirchenkomponist ; Musiktheoretiker
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 118718843 | OGND | VIAF: 39643459
Namensvarianten
  • Griesbacher, Peter
  • Griesbacher, P.
  • Griesbacher, Petrus
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Griesbacher, Peter, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118718843.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Heinrich (1822–86), Müller auf d. Hengsbergmühle b. E. (seit 1600 im Bes. d. Fam.);
    M Therese (* 1830), T d. Bauern Gimpl in Schnecking b. E.

  • Biographie

    G. erhielt seine erste musikalische Ausbildung als Seminarist in Passau, wo er 1886 zum Priester geweiht wurde. Während der Jahre als Seelsorger vervollständigte er autodidaktisch seine musikalischen Studien, vor allem in Musiktheorie und Kompositionslehre, um schon bald mit den ersten eigenen Kompositionen an die Öffentlichkeit zu treten. 1894-95 war G. Musikpräfekt am Studienseminar zu Sankt Emmeram in Regensburg und lebte dann – bedingt durch Gesundheitsrücksichten – einige Jahre in Osterhofen/Donau. 1911 kehrte er als Kanonikus am Kollegiatstift Sankt Johann nach Regensburg zurück und folgte gleichzeitig einem Ruf als Lehrer für Kontrapunkt und musikalische Stil-Lehre an der dortigen Kirchenmusik-Schule. Seine wichtigsten Kompositionen bis zu dieser Zeit sind die „Emmeramsmesse“ (op. 14, 1894) und die Missa „Stella maris“ (op. 141, 1910). G.s musikhistorisch-theoretische Überlegungen und seine Erfahrungen als Pädagoge fanden ihren Niederschlag in zwei für die damalige Zeit maßgeblichen Lehrbüchern (Kontrapunkt, 2 Bände, 1910; Kirchenmusikalische Stilistik und Formenlehre, 4 Bände, 1912–16). Neben seiner Tätigkeit als Lehrer und Komponist war G. Redakteur und Herausgeber kirchenmusikalischer Zeitschriften. Außerdem erlangte er große Anerkennung als Glockensachverständiger, schrieb das Lehrbuch „Glockenmusik“ (1927, ²1929) und organisierte 1927 in Frankfurt/Main den ersten Glockengießer- und Expertentag. G.s Schaffen als Komponist umfaßt 318 Werke (254 mit opus-Zahlen), vor allem im Bereich der Kirchenmusik, darunter die „Friedensmesse“ (op. 200, 1917, Uraufführung 1920), die Messe „Virgo potens“ (op. 220, 1923), die „Petrus-Canisius-Messe“ (op. 240, 1925), weiter ein „Te Deum“, ein „Stabat Mater“ und Motetten. Zu seinen weltlichen Werken gehören Kantaten, Singspiele und Liederzyklen. – G. ist durch sein Schaffen als Theoretiker und Komponist eine repräsentative Figur innerhalb einer fortschrittlichen Gruppe von katholischen Kirchenmusikern, die seit etwa 1900 die negativen Folgen des Cäcilianismus zu überwinden versuchte. Im Anschluß an A. Bruckner förderte G. die lebendigere kompositorische Verwirklichung des Textausdrucks, die Verwendung der Chromatik und die Aufnahme von Neuerungen der gleichzeitigen weltlichen Musik in die Musik der Kirche.

  • Werke

    Weitere W u. a. Hrsg.: Literar. Handweiser f. Freunde d. kath. Kirchenmusik, 1906 ff.;
    Sursum Corda, Monats-Zs. f. Kath. Kirchenmusik, 1919;
    Mhh. f. kath. Kirchenmusik, 1925 ff.

  • Literatur

    O. Ursprung, Kath. Kirchenmusik, 1931;
    M. Tremmel, P. G., 1935 (W-Verz., P);
    A. Scharnagl, in: MGG V, Sp. 910 f.

  • Autor/in

    Ernst Waeltner
  • Zitierweise

    Waeltner, Ernst, "Griesbacher, Peter" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 63 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118718843.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA