Lebensdaten
erwähnt 1601, gestorben 1632
Sterbeort
Hamburg
Beruf/Funktion
Remonstrant ; reformierter Theologe
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 12482448X | OGND | VIAF: 263341546
Namensvarianten
  • Grevinchoven, Nikolaus
  • Grevinckhoven, Nikolaus
  • Grevinckhoven, Nicolaus
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Quellen(nachweise)

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Zitierweise

Grevinghoven, Nikolaus, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd12482448X.html [16.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V od. Verwandter Kaspar Swerinckhuizen (1550–1606), ref. Theol. (s. ADB 37).

  • Biographie

    G., seit 1601 Pfarrer zu Rotterdam, geriet als Remonstrant in Streit mit Amesius, der die orthodoxe Praedestinationslehre verteidigte. Er nahm an dem Streitgespräch zwischen Arminius und Gomarus 1609 teil, unterzeichnete 1610 die Remonstranz, beteiligte sich an der Haager Konferenz 1611 und erhielt 1617 Predigtverbot. Nach Teilnahme an der remonstrantischen Gegensynode vom 5.3.1619 wurde er verbannt. In Antwerpen arbeitete er mit den führenden remonstrantischen Theologen Uitenbogaert und Episcopius zusammen und zog dann über Köln (1621) und Hamburg sowie Tönningen nach Holstein-Gottorf, wo er 1624 Pfarrer der remonstrantischen Gemeinde in dem 1621 gegründeten Friedrichstadt wurde, mit Genehmigung seiner alten Rotterdamer Gemeinde. Nach dem Tode des Statthalters Moritz 1626 kehrte er nach Rotterdam zurück, das er bald wieder verließ, um leitend in den Gemeinden zu Amsterdam, dann ab 1630 zu Hamburg und wieder zu Friedrichstadt tätig zu sein. Hugo Grotius traf ihn 1632 in Hamburg als Sterbenden.

  • Literatur

    ADB IX;
    H. C. Rogge, Bibl. d. Remonstrantsche Geschriften I, 1, Amsterdam 1863, S. 110-12;
    ders., Joh. Uitenbogaert, ebd. 1874-76;
    H. Y. Groenewegen, Het Remonstrantsche Kerk te Rotterdam, Leiden 1906;
    De Bie en Loosjes, Biogr. Woordenboek van Protestantsche godgeleerden in Nederland III, Den Haag 1919, S. 338 f.

  • Autor/in

    Peter Poscharsky
  • Zitierweise

    Poscharsky, Peter, "Grevinghoven, Nikolaus" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 54 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd12482448X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Grevinckhoven: Nicolaus G., bildete 1619 mit Uitenbogaert und Episcopius das Comité für die remonstrantischen Angelegenheiten, welches sich zu Antwerpen aufhielt. Seit 1601 Prediger zu Rotterdam, war er an den wichtigsten Handlungen seiner Partei betheiligt gewesen, hatte dem Religionsgespräch zwischen Arminius und Gomarus 1609 und der Haager Konferenz 1611 beigewohnt, wie auch die Remonstranz von 1610 unterzeichnet. Daher war er seinen calvinistischen Gegnern, namentlich dem Adrian Smout, welcher sich, nach seiner Entfernung aus dem Delftshavener Predigtamt, zu Rotterdam aufhielt, besonders verhaßt und hatte manchen harten Angriff zu erleiden. Ungeachtet seiner würdigen Verantwortung steigerten sich doch die Zwistigkeiten zu Rotterdam dermaßen, daß die Contraremonstranten sich von der Gemeinde trennten. 1617 citirte ihn die Provincialsynode im Haag und untersagte ihm, als er, von seinen Freunden, wie auch vom Magistrat zu Rotterdam zurückgehalten, nicht erschien, die weitere Predigt. Dennoch blieb er zu Rotterdam, um für seine Partei zu wirken. Seine Theilnahme an der remonstrantischen Gegen-Synode vom 5. März 1619 veranlaßte aber eine neue Ladung jetzt vor den Hof von Holland, und da er sich nach Antwerpen zurückzog, ward er unter Confiscation seines Vermögens verbannt. Dort war er bis 1621 seinen Glaubensgenossen als Secretär und Verwalter der finanziellen Angelegenheiten besonders nützlich, zog aber nach kurzem Aufenthalte in Köln, im J. 1622, von Vorstius begleitet, nach Holstein, verweilte zu Tönningen und Hamburg und ließ sich nachher in Friedrichsstadt nieder. Mit Genehmigung der remonstrantischen Gemeinde zu Rotterdam, der er noch immer angehörte, trat er dort 1624 in das Predigtamt ein, kehrte aber 1626 nach dem Tod des Statthalters Moritz nach Rotterdam zurück. In den nächsten Jahren hielt er sich hier und zu Amsterdam auf, ohne jedoch eine feste Predigerstelle zu erhalten, und war als Mitdirector der Brüderschaft, ohne seine wankende Gesundheit zu schonen, unermüdet für die Sache der Remonstranten thätig. 1630 kehrte er nach Hamburg und Friedrichstadt zurück. Persönliche Interessen bei einem dort unternommenen Deichbau forderten seine Anwesenheit. Seine Krankheit, ein Steinleiden, steigerte sich aber um diese Zeit so, daß Hugo Grotius, als er im Mai 1632 nach Hamburg kam, ihn sterbend antraf und wenige Tage später zu Grabe geleitete.

    • Literatur

      van der Aa, Biogr. Woordenb., Glasius, Godgel. Nederl., besonders aber H. C. Rogge, Joh. Uitenbogaert, passim.

  • Autor/in

    van Slee.
  • Zitierweise

    Slee, Jacob Cornelis van, "Grevinghoven, Nikolaus" in: Allgemeine Deutsche Biographie 9 (1879), S. 650 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd12482448X.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA