Lebensdaten
1858 – 1934
Geburtsort
München
Sterbeort
Kiel
Beruf/Funktion
evangelischer Theologe ; Professor in Kiel ; Universitätsprediger
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 118817841 | OGND | VIAF: 34504179
Namensvarianten
  • Baumgarten, Otto
  • Baumgarten, O.

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Baumgarten, Otto, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118817841.html [17.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Carl August Ludwig Hermann Baumgarten (s. 1);
    1882 Emily Fallenstein.

  • Biographie

    B., aufgewachsen in einem nationalliberalen, vom klassischen Idealismus und den Zielen der Reichsgründungszeit erfüllten Elternhaus, studierte in Straßburg, Göttingen und Zürich u. a. bei H. J. Holtzmann, A. Ritschl,

    A. E. Biedermann und A. Schweizer. Seiner mehr praktischen Begabung folgend, war B. zunächst im badischen Kirchendienst (1882–87) tätig, 1888 Lizentiat in Halle, ab 1888 Prediger am Waisenhaus in Berlin-Rummelsburg und 1890 zugleich Privatdozent in Berlin. 1890 außerordentlicher Professor in Jena, 1894-1926 ordentlicher Professor für praktische Theologie und Universitätsprediger in Kiel. Ein frühes Jugenderlebnis war für B.s Glauben und seine Berufswahl entscheidend. Seine Lebensarbeit ist beherrscht von der Aufgabe, die Kraft und Lebendigkeit des Evangeliums in voller Wahrhaftigkeit und vorurteilsloser Aufgeschlossenheit gegenüber den aufgebrochenen Spannungen zwischen biblisch-reformatorischem und modernem Bewußtsein auf allen Gebieten des Glaubens, der Wissenschaft, der Sittlichkeit und der Politik zu bewähren. So betrat er neue Wege der Predigt, des Religionsunterrichtes, der Gemeindearbeit, des sozialen und politischen Lebens. Hierdurch geriet B. wiederholt in scharfe Gegensätze zu kirchlich-orthodoxen und politischen Kreisen: so u. a. 1898 zu Wilhelm II. wegen Parteinahme für streikende Hafenarbeiter, 1901 zu Th. Kaftan über Katechismusfragen, 1917/18 zu den Alldeutschen, 1925 zum Landeskirchenamt wegen seines öffentlichen Eintretens für den Katholiken W. Marx als Kandidaten um die Reichspräsidentschaft. Nach 1918 nahm B. als Mitglied der Demokratischen Partei wesentlich Anteil an der Neugestaltung der kirchlichen Verhältnisse. Er war 1919 Mitglied der Friedenskommission.

  • Werke

    Wichtigste W in: RGG;
    ferner:
    Der Bruch Herders mit Goethe, eine Abrechnung zw. klass.-ästhet. u. christl.-moral. Weltanschauung. 1887;
    Herder u. Zwingli als Erzieher, in: Enzyklopäd. Hdb. d. Päd., 1897;
    Kaftans Auslegung d. kleinen Katechismus, 1901;
    Die Voraussetzungslosigkeit d. prot. Theol., 1903;
    Unsoziale Einrichtungen d. ev. Kirche, 1906;
    Die Johannesbriefe, in: Die Schrr. d. NT, neu übers, u. f. d. Gegenwart erklärt v. Joh. Weiß u. a., 1-41907-29;
    Predigten aus d. Gegenwart, 1911;
    Das Urteil d. preuß. Oberkirchenrates üb. Traub, analysiert u. beurteilt, 1912;
    Der Krieg u. d. Bergpredigt, 1915;
    Politik u. Moral, 1916;
    Alldeutschtum u. Christentum, 1918;
    Christentum u. Weltkrieg, 1918;
    Friedenspredigten, 1919;
    Die Not d. akadem. Berufe nach d. Friedensschluß, 1919;
    Predigten aus d. Revolutionszeit, 1919;
    Die religiöse Erziehung im neuen Dtld., 1922;
    Der Anteil Badens an d. Reichsgründung, 1924;
    Die Gefährdung d. Wahrhaftigkeit durch d. Kirche, 1925;
    Kreuz u. Hakenkreuz, 1926;
    Geistige u. sittliche Wirkungen d. Krieges in Dtld., 1927;
    Meine Lebensgesch., 1929;
    zahlreiche Predigten u. Predigtslgg.;
    Hrsg.: Lipsius, Dogmatik, ³1893;
    Ev.-soziale Zeitfragen, 1891–94;
    Mschr. f. kirchl. Praxis, 1901-20 (seit 1907 als Ev. Freiheit);
    Mithrsg.: Ztschr. f. prakt. Theol.; RGG1 in d. Abt. prakt. Theol. u. Religion d. Gegenwart mit vielen Artikeln, 1908/09;
    Sonntagsgruß f. Gesunde u. Kranke, 1914–21;
    zahlreiche Artikel v. B. u. a. in: Teubners Hdb. d. Staats- u. Wirtschaftskde.; Christl. Welt;
    Schleswig-Holstein. Kirchenbl.;
    Die Hilfe;
    Kieler Ztg.; Frankfurter Ztg.; Berliner Tagebl.

  • Literatur

    FF, 1934, S. 158;
    RGG;
    Kürschner, Gel.-Kal. 1931.

  • Autor/in

    Walter Buff
  • Zitierweise

    Buff, Walter, "Baumgarten, Otto" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 659-660 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118817841.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA