Lebensdaten
1748 – 1800
Geburtsort
Plauen
Sterbeort
Plauen
Beruf/Funktion
Baumwollwarenfabrikant
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 13589493X | OGND | VIAF: 80333641
Namensvarianten
  • Baumgärtel, Johann Christian
  • Baumgärtel, Johann Christian

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Baumgärtel, Johann Christian, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd13589493X.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Vorfahren Plauener Tuchmacher und Schleierhändler, seit 1506 dort nachweisbar;
    V Johann Paul Baumgärtel, Tuchmacher und Schleierhändler;
    M Christiana Maria, T des Kürschnermeisters Johann Gottfried Sommer und der Anna Margreta Frit(z)sche, in Plauen;
    Gmv Regina Leißner;
    Plauen 25.10.1770 Caroline Christiane, T des Kaufmanns Johann Ludwig Haußner, in Plauen; 2 S.

  • Biographie

    B. war eine Zeitlang der führende Kopf der vogtländischen Baumwollwarenmanufaktur. Kaufmännischer Weitblick, technische Begabung und die Verschwägerung mit dem bedeutendsten Kaufmannsgeschlecht der Stadt ließen ihn zu hohem Ansehen und Reichtum kommen, die ihm den Beinamen „Fürst von Plauen“ eintrugen. Seine besondere Bedeutung liegt darin, daß er den Kampf gegen die infolge der fortgeschrittenen Technisierung übermächtig werdende englische Konkurrenz aufnahm. Wenn es ihm auf seiner Studienreise nach England 1790/91 auch nicht gelang, moderne Spinnmaschinen einzukaufen, vermochte er doch auf Grund seiner Beobachtungen die älteren wesentlich zu verbessern und durch die Vervollkommnung aller Maschinen, Werkzeuge und einzelnen Arbeitsvorgänge sowie durch die Nachahmung der erfolgreichsten englischen Waren die vogtländische Baumwollwarenfabrikation rationeller zu gestalten, qualitativ zu heben und zunächst im internationalen Handel wettbewerbsfähig zu erhalten, bis sie doch zu Beginn des Jahrhunderts weitgehend zum Erliegen kam. Von dem Glanz des Handelshauses, das die Söhne nur bis 1804 weiterführen konnten, zeugt noch das 1781-89 im frühklassizistischen Stil aufgeführte Gebäude mit einem Festsaal in venezianischen Stucco, das heute einen Teil des Vogtländischen Kreismuseums bildet.

  • Literatur

    L. Bein, Die Industrie d. sächs. Voigtlandes II, 1884, S. 119-31, 147;
    S. Rätzer, Die Baumwollwarenmanufaktur im sächs. Vogtlande v. ihren Anfängen bis z. Zusammenbruch d. napoleon. Kontinentalsystems, Diss. Königsberg 1914, S. 48, (65 f., 78;
    A. Teuscher, Der Bauherr d. Hauses Königstr. 9/11, in: Vogtländ. Anz., 1932, Nr. 78 (Beil. Beschaulich daheim);
    ders., Btrr. z. Gesch. d. „Erholung“, 1936, S. 8 f. u. ö.

  • Autor/in

    Bruno Sauer
  • Zitierweise

    Sauer, Bruno, "Baumgärtel, Johann Christian" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 657 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd13589493X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA