Grasmair, Johann Georg Dominikus
- Lebensdaten
- 1691 oder 1690 – 1751
- Geburtsort
- Brixen
- Sterbeort
- Innsbruck-Wilten
- Beruf/Funktion
- Maler
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 123191750 | OGND | VIAF: 30438583
- Namensvarianten
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- Graßmayr, Johann Georg Dominikus
- Grasmayr, Johann Georg Dominikus
- Grasmair, Johann Georg Daniel
- Graßmayr, Johann Georg Daniel
- Grasmayr, Johann Georg Daniel
- Grasmair, Johann Georg Dominikus
- Graßmayr, Johann Georg Dominikus
- Grasmayr, Johann Georg Dominikus
- Grasmair, Johann Georg Daniel
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- Grasmayr, Johann Georg Daniel
- Grasmeier, Johann Georg Dominikus
- Graßmair, Johann Georg Dominikus
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Grasmair (Graßmayr), Johann Georg Dominikus
Maler, * 31.3.1691 Brixen, † 27.10.1751 Innsbruck-Wilten. (katholisch)
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Genealogie
Aus alter Tiroler Glockengießerfam. (s. L);
V JörgGrasmair, Glockengießer in B.;
M Anna Maria MaurerAnna Maria Grasmair;
B Anton Grasmair(1701 - um 1750), Tafelmaler, Kupferstecher, lernte in Tirol (u. a. bei s. B) u. Venedig, ließ sich später in Augsburg nieder (s. W, L);
⚭ Anna Katharina HueberAnna Katharina Grasmair aus Mauls;
7 S, 4 T, der Malerei widmeten sich →Ignaz NorbertGrasmair (1728–47), →Josef LucasGrasmair (1736–93), die auch Bilder d. V kopierten u. z. T. eigene Arbb. mit dessen Namen signierten. →Maria Anna Grasmair(* 1731). -
Biographie
G. erlernte zunächst das Gießerhandwerk; er bezeichnete sich noch auf seinem viel später entstandenen Selbstporträt als „fusor metallicus“. Da es den Knaben stark zur Malerei hinzog, wurde er um 1709 zu dem im Fleimstal als Kurat lebenden, in Rom ausgebildeten Maler Giuseppe Alberti (1640–1716) in die Lehre geschickt, der in Cavalese eine dörfliche Malschule leitete, an der auch G.s Zeitgenossen und Landsleute Michelangelo Unterberger und →Paul Troger ihre erste Ausbildung erhielten. Von dort begab sich G. nach Venedig, wo er in die Werkstätte von G. Lazzarini eintrat, aber auch, wie Kopien beweisen, sich an N. Grassi und G. B. Piazzetta anschloß. Über Bologna wandte er sich hierauf nach Rom an die Academia di San Luca, wo Benedetto Lutti und Carlo Maratta seine Lehrer wurden. 1721 kam der nunmehr 30jährige wieder nach Brixen. Eine dreijährige Wanderschaft durch Süddeutschland führte ihn auch nach Donaueschingen, wo er im Schloß arbeitete und zum fürstenbergischen Hofmaler avancierte. 1723 kehrte er nach Tirol zurück und lebte als vielbeschäftigter und hochgeachteter Maler in Wilten. – G.s Hauptarbeitsgebiet war das Tafelbild. Zahlreiche Altarblätter und kleinere Ölbilder religiösen Sujets sind in Tirol erhalten, aber auch mythologische Gemälde und eine Anzahl von romantischen Landschaften, die alle seine gediegene italienische Schulung verraten. Auch als Porträtmaler war er mit Erfolg tätig. G. wußte mit seinem erworbenen Können und seinen künstlerischen Erfahrungen durchaus selbständig und sicher umzugehen. Sicher in Zeichnung und Komposition und tief und warm im Kolorit ist seine Kunst – und dies deutet wieder auf die deutsche Substanz seines künstlerischen Wesens – von einer gesunden Volkstümlichkeit getragen, in allem mehr einem gegenwartsnahen Realismus als einem gekünstelten Idealismus verbunden.
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Werke
Altarbilder in: Axams (hl. Johannes d. T.), um 1732;
Birgitz (Maria Verkündigung), 1726;
Brixen, Hofburgkapelle (Unbefleckte), Schutzengelkirche (hl. Schutzengel);
Bruneck, Spitalkirche (hl. Notburga);
Ehrenburg, Schloßkirche (Maria Himmelfahrt);
Fulpmes (hl. Veit u. d. 14 Nothelfer, Unbefleckte), 1731;
Hall. Spitalkirche (hl. Familie, 1731. hl. Anna mit hl. Josef u. Camillus, 1732);
Innsbruck, St. Jakobskirche (Maria Himmelfahrt, 1727, hl. Johs. v. Nepomuk, um 1750, hl. Sebastian, 1751), Pfarrkirche Wilten (hl. Andreas, 1729, hl. Katharina 1729), Landhauskapelle (hl. Georg), 1730, Dreiheiligenkirche (Unbefleckte), Servitenkirchen (hl. Peregrin), Alte Univ.bibl. (Deckenbilder in Öl auf Leinwand: Vermählung Mariä, Heimsuchung, Darst. im Tempel, Maria Himmelfahrt), Johanneskirche (hl. Josef, 4 Evangelisten);
Inzing (Seitenaltarbilder). 1741;
Klausen (hl. Andreas). 1731;
Lermoos (hl. Sebastian);
Maria Luggau (Beweinung Christi);
Meran (Maria Trost, hl. Josef);
Montan (hl. Familie), um 1725;
Münster (hl. Sebastian);
Neustift b. Brixen (Rochus u. Sebastian);
Niederdorf, Bad Maistatt (hl. Johs. v. Nepomuk);
Obertraun, O. Ö. (St. Johs. u. Hieronymus), 1732;
Schwaz, Pfarrkirche (hl. Anna mit hl. Fam.);
St. Andrä b. Brixen (Martyrium d. hl. Andreas), 1744, Georgenberg, Wallfahrtskirche (hl. Johs. v. Nepomuk), 1734. - Handzeichnungen, Tafelbilder rel. u. mytholog. Sujets, sowie Landschaften (Innsbruck, Mus. Ferdinandeum, Brixen, Diözesanmus, Cavalese, Mus. d. Magnifica Communità sowie in nord- u. südtiroler Privatbes.;
Porträts im Landhaus u. bei Fam. G. in Innsbruck-Wilten). - Zu B Anton: Beweinung Christi, Tafelgem. (Innsbruck, Ferdinandeum);
mehrere Kupf. (ebd., Univ.bibl.). -
Literatur
L (auch f. Fam.) ADB IX (mit Fehlern);
F. Kollreider, in: Tiroler Heimatbll., 1939, S. 195 ff., 1952. S. 3 ff. (mit Abb.);
ders., Festschr. d. Glockengießerfam. G., 1952;
Bergland (Innsbruck), 1941, Juli-Aug., S. 22 (mit Abb.);
O. Knittel, Seit 1599 Glockengießerei G., 1949;
ThB (ältere L);
Wurzbach V (W, L). -
Porträts
Selbstporträt (Innsbruck, Mus. Ferdinandeum);
Porträtrelief v. F. Zauner auf s. Grabdenkmal (Wüten, Vorhalle d. Pfarrkirche). -
Autor/in
Josef Ringler -
Zitierweise
Ringler, Josef, "Grasmair (Graßmayr), Johann Georg Dominikus" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 747 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd123191750.html#ndbcontent