Graf, Georg
- Lebensdaten
- 1875 – 1955
- Geburtsort
- Munzingen (Ries)
- Sterbeort
- Dillingen
- Beruf/Funktion
- Orientalist ; Pfarrer
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 116814861 | OGND | VIAF: 61647835
- Namensvarianten
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- Graf, Georg
- Grāf, Giyūrg
- Krāf, Kiyūrk
- Krāf, Ciyūrk
- mehr
Biografische Lexika/Biogramme
Literatur(nachweise)
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * musiconn - Für vernetzte Musikwissenschaft
- Index Theologicus (IxTheo)
- * Jahresberichte für deutsche Geschichte - Online
Objekt/Werk(nachweise)
Orte
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Genealogie
V Johann (1847–1928), Schreinermeister, S d. Schreinermstr. Anton in Baldern u. d. Barbara Graf;
M Anna Neher (1844–1926). -
Biographie
G. besuchte das Humanistische Gymnasium und ab 1894 die Philosophisch-Theologische Hochschule in Dillingen und war nach seiner Priesterweihe (1898) bis 1930 in der Seelsorge tätig. 1930 wurde er zum Honorarprofessor für die Literaturen des christlichen Orients an der theologischen Fakultät der Universität München ernannt. Bereits während seiner Gymnasialzeit hatte er sich im Selbststudium mit orientalischen Sprachen, besonders dem Arabischen, befaßt und sich als Lebensaufgabe die Erforschung der bis dahin nur wenig bekannten christlich-arabischen Literatur gestellt. Von S. Euringer und F. Hommel weiter gefördert, wurde er mit einschlägigen Arbeiten zum Dr. phil. (München 1904) und Dr. theol. (Freiburg im Breisgau 1918) promoviert. Um Material für eine umfassende Geschichte der christlichen arabischen Literatur zu sammeln, unternahm er, besonders von der Görres-Gesellschaft unterstützt, ab 1907 wiederholt Studienreisen an europäische Bibliotheken, vor allem aber in den Nahen Orient (Jerusalem, Beirut, Kairo und andere), deren reiche Ergebnisse er in Handschriftenkatalogen und zahlreichen Aufsätzen veröffentlichte. Aus diesen Vorarbeiten erwuchs im Laufe von fast 50 Jahren mühseliger, von manchen Schwierigkeiten behinderter, aber zäh und zielstrebig durchgehaltener Arbeit seine monumentale „Geschichte der christlich arabischen Literatur“ (5 Bände, Vatikanstadt 1944–53, Werke), in der G. das bis dahin Bekannte kritisch zusammengefaßt und systematisch geordnet, vor allem aber durch zahlreiche neue Erkenntnisse und Entdeckungen bereichert und so die unentbehrliche Grundlage für jede weitere Arbeit auf diesem Gebiete geschaffen hat. In Anerkennung seiner Leistung wurde G. 1946 päpstlicher Hausprälat, 1949 Leiter der arabischen Abteilung des Corpus Scriptorum Christianorum Orientalium in Löwen, 1952 Leiter der orientalischen Sektion der Görres-Gesellschaft und 1953 Herausgeber des „Oriens Christianus“, dessen Redaktion er seit 1926 angehört hatte.
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Werke
Weitere W u. a. Die arab. Schrr. d. Theodor Abû Qurra, 1910;
Ein Reformversuch innerhalb d. kopt. Kirche, 1923;
Verz. arab. kirchl. Termini, 1934, ²Löwen 1954;
Catalogue de manuscrits arabes chrétiens conservés au Caire. Vatikanstadt 1934;
Die Schriften des Jacobiten Habīb ibn Ḫidma Abū Rā'iṭa, 2 Bde., Löwen 1951;
zahlr. Aufsätze, bes. in Oriens Christianus, Orientalia Christiana Periodica u. a. -
Literatur
A. Bigelmair, in: St. Ulrichsbl. 10, 1955, Nr. 41, S. 5 (P);
ders., in: HJb. 75, 1956, S. 516-19;
H. Engberding, in: Oriens Christianus 40, 1956, S. 138-41. -
Autor/in
Julius Aßfalg -
Zitierweise
Aßfalg, Julius, "Graf, Georg" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 722 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116814861.html#ndbcontent