Dates of Life
um 1100 – 1165
Place of birth
in Schwaben
Place of death
Admont (Steiermark)
Occupation
Abt von Admont
Religious Denomination
katholisch
Authority Data
GND: 100943098 | OGND | VIAF: 78778421
Alternate Names
  • Gottfried I.
  • Gottfried
  • Gottfried I.
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Citation

Gottfried, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd100943098.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogy

    Abstammung v. d. Herren v. Vemmingen ist unbewiesen;
    B Irimbert ( 1176), Mönch in Admont, Abt v. Michelsberg (Bamberg) 1160-1172, v. Admont 1172-76 (s. W, L).

  • Biographical Presentation

    G. war Mönch, dann Prior von Sankt Georgen im Schwarzwald, wurde zum Abt von Weingarten ausersehen, übernahm aber durch Vermittlung des Kardinallegaten Dietwin (wohl im Frühjahr 1138) die Nachfolge des (gleichfalls aus Sankt Georgen berufenen) Abtes Wolfhold von Admont ( 2.11.1137). Die von seinem Vorgänger eingeführte monastische Disziplin Schwarzwälder Prägung erlebte unter ihm ihre höchste Blüte in Admont, von hier strahlte die Reform auf zahlreiche Klöster des deutschen Südostens aus. Allein 13 Äbte anderer Klöster gingen aus dem Konvent hervor (unter anderem in Sankt Emmeram, Weihenstephan, Benediktbeuren, Göttweig, Prühl). In enger Zusammenarbeit mit den Erzbischöfen Konrad I. und Eberhard I. von Salzburg half G. die Salzburger Erzdiözese zu einem kirchlichen Musterland zu machen; zugleich mehrte er den Besitz seines Klosters, in das vor allem angesehene Ministeriale, aber auch Edelfreie als Mönche oder Konversen eintraten. Von zisterziensischer Seite wurde sein Mönchtum in einem anonymen Dialogus angegriffen. Neben dem Männerkloster blühte das von Wolfhold begründete Frauenkloster auf, dessen geistlicher Pflege sich vor allem G.s jüngerer Bruder Irimbert, der in Admont Profeß abgelegt hatte, widmete; von hier wurden unter anderem Sankt Georgen am Längsee (Kärnten), Bergen (Diözese Eichstätt) und Neuburg/Donau (Diözese Augsburg) reformiert. Die vornehmste der in strengster Zucht lebenden Schwestern war die ungarische Königstochter Sophie. Die Schreibschulen des Männer- und des Frauenklosters verfertigten ansehnliche Handschriften der beachtlichen Bibliothek, die auch Schriften der frühscholastischen Schulen Abaelards, Gilberts und des Petrus Lombardus erwarb. Auf das umfangreiche, von der modernen Forschung noch nicht kritisch gesichtete und theologiegeschichtlich interpretierte Schrifttum der Brüder G. und Irimbert scheinen die neuen Schulen indes noch nicht eingewirkt zu haben. Die zahlreichen Homilien G.s und die exegetischen Schriften (besonders zum Alten Testament) Irimberts gehören vielmehr in den Zusammenhang mit den Werken der südostdeutschen Zeitgenossen Botho und Idung von Prüfening, Arno und Gerhoch von Reichersberg, Honorius Augustodunensis und anderer wenig bekannter klösterlicher Autoren, deren allegorische Exegese an Rupert von Deutz, Anselm von Canterbury, Bernhard von Clairvaux anknüpft. Gerhoch widmete G. 1147 einen polemischen Traktat gegen Schismatikersakramente und frühscholastische Christologie; doch vermied dieser jede Stellungnahme zu den dogmatischen Kämpfen. Im Schisma von 1159 schloß G. sich mit dem Erzbischof an Alexander an. 1160 ging Irimbert, nachdem er einen Ruf nach Kremsmünster ausgeschlagen hatte, als Abt nach Michelsberg; als 3. Nachfolger G.s kehrte er 1172 nach Admont zurück, um ein dort ausgebrochenes Klosterschisma zu überwinden.

  • Works

    Übersicht üb. gedr. u. ungedr. W: F. Stegmüller, Rep. Biblicum II, 1950, S. 359 Nr. 2600-03 (f. G.), u. III, 1951, S. 469 f., Nr. 5150-54 (f. Irimbert);
    krit. Sichtung u. Verarbeitung d. ganzen Materials steht aus;
    hingewiesen sei auf cod. Graz 1432, Vorau 193, auch Zwettl 359?;
    Godefridi opera, ed. B. Pez, Augsburg u. Graz 1725, = J. P. Migne, Patrologiae cursus completus 174, 21-1212; Exeget. Schrr. Irimberts
    (z. T.) b. B. Pez, Thesaurus novus anecdotorum II, 1, ebd. 1721, S. 369-424, IV, 1, 1723, S. 129-472.

  • Literature

    (auch zu Irimbert) ADB IX (f. G.), XIV, XVII (f. Irimbert);
    Dialogus inter Cluniacensum et Cisterciensem, in: Thesaurus novus anecdotorum, ed. E. Martène u. U. Durand, V, Paris 1717, S. 1570-1654;
    Vitae Gebehardi et successorum 17-25, ed. W. Wattenbach, in: MGH SS 11, S. 43-48;
    J. Wichner, Gesch. d. Benediktinerstiftes Admont I, 1874 (grundlegend, auch Abdr. d. Briefwechsels);
    ders., Kloster Admont u. s. Beziehungen zu Wiss. u. Unterricht, 1892, vgl. d. Briefe b. A. v. Jacksch, in: MIÖG Erg.-Bd. 2, 1888, S. 361-79;
    Wattenbach;
    H. Fichtenau, in: MIÖG 52, 1938, S. 39 Anm. 4 (üb. G.s Hs.);
    F. Ohly, Ein Admonter Liebesgruß, in: Zs. f. dt. Altertum 87, 1956, S. 13-23;
    ders., Hohelied-Stud., 1958, S. 268-71 (L);
    A. Krause, Die Stiftsbibl. in Admont, 4. Aufl. (ca. 1958);
    P. Classen, Gerhoch v. Reichersberg, 1960;
    J. Beumer, Der mariolog. Gehalt d. Predigten G.s v. A., in: Scholastik 35, 1960, S. 40-56.

  • Portraits

    cod. Admont 58 fol. 3 r (Initiale) (unsicher).

  • Author

    Peter Classen
  • Citation

    Classen, Peter, "Gottfried" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 669-670 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd100943098.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographical Presentation

    Gottfried I., einer der ausgezeichnetsten Aebte des Benedictinerstiftes Admont in Steiermark, 1138—1165. Bucelin läßt ihn aus dem edlen Hause Vemmingen entsprossen; das Todtenbuch von Seckau nennt seine Mutter Hazila; der gelehrte Bibelforscher und nachmalige Abt von Admont, Irimbert, war sein Bruder. Um 1130 wurde G. Abt zu Weingarten, resignirte aber und kehrte in sein Mutterstift St. Georgen im Schwarzwald zurück, wo er die Würde eines Priors bekleidete, als ihn die einstimmige Wahl des Stiftscapitels zum Abt von Admont (1138) berief. Obwol in der Nacht vom 10. auf den 11. März 1152 eine furchtbare Feuersbrunst den größten Theil des Klosters verzehrte, gelangte doch gerade unter seiner Leitung Admont zu besonderer Blüthe. Nicht nur daß das Stiftsgebäude sich rasch wieder aus dem Schutte erhob; Admont wurde zum Musterkloster, aus welchem während seiner Zeit 13 Mönche zur Leitung fremder Klöster, wie Weihen-Stephan, St. Emmeram, Göttweih, St. Lambrecht, Michaelsberg, Kremsmünster u. s. f. berufen wurden. Unter ihm nahm Sophia, die Tochter des ungarischen Königs Bela II. des Blinden, da ihr Bräutigam, des deutschen Königs Konrad III. Sohn Heinrich, vor der Vermählung starb, in dem mit dem Stifte Admont verbundenen Nonnenkloster, das auch noch manch' andere edle Frauen, wie die Gräfin Agnes von Wolfrathshausen, Kunigunde, eine Tochter Graf Bertholds von Andechs beherbergte, den Schleier. G. selbst war mit dem Abte Berthold von Garsten und mit Erzbischof Eberhard I. von Salzburg befreundet. Bei der Wahl des letzteren gab er den Ausschlag (1147). G. befand sich unter denen, welche Eberhard die Anzeige der Wahl und Bitte um Annahme derselben nach Biburg überbrachten. Er holte auch für den neuen Erzbischof das Pallium in Rom. Gerhoch von Reichenberg widmete unserem Abte sein Buch: Contra duas haereses. 1157 wurde G. in einem Streite zwischen den Bischöfen Otto I. von Freisingen und Hartwig von Regensburg zum Schiedsrichter erwählt. Auch hatte G. für litterarische Bildung Sinn. Die Klosterbibliothek suchte er durch gute Abschriften zu bereichern. Unter andern will er sich aus Tegernsee die Abschrift von Josephus Flavius' Werk über Jerusalems Fall und den Triumph der Caesaren verschaffen. Von G. selbst besitzen wir noch: „Sonn- und festtägliche Homelien“ (herausgegeben von B. Pez, Augsburg 1725), eine Abhandlung über die Segnungen des Patriarchen Jakob in 12 Capiteln (ebenda im Anhang), eine „Erklärung des Jesaias in homiletischer Form“ (Thes. anecdot. II). Andere handschriftlich erhaltene Werke Gottfrieds citirt Wichner 155.

    • Literature

      Fuchs, Abt Gottfried in den Mittheil. d. histor. Vereins f. Steiermark IX. J. Wichner, Gesch. des Benedictinerstiftes Admont I. 1874. S. 81 ff.

  • Author

    Zeißberg, ,
  • Citation

    Zeißberg, Heinrich von, "Gottfried" in: Allgemeine Deutsche Biographie 9 (1879), S. 460 unter Gottfried I. [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd100943098.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA