Lebensdaten
1859 – 1920
Geburtsort
Breslau
Sterbeort
Wiesbaden
Beruf/Funktion
Musikforscher
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 137529945 | OGND | VIAF: 74217061
Namensvarianten
  • Goldschmidt, Hugo

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Goldschmidt, Hugo, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137529945.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Klara Schottländer;
    2 K.

  • Biographie

    Nach Abschluß seiner Schulzeit in Breslau erhielt G. seinen ersten Musikunterricht von J. Schäffer und Hirschberg. Gleichzeitig studierte er an der Universität Jura (1884 Promotion). Nach kurzer Tätigkeit im Staatsdienst übernahm er die Verwaltung des väterlichen Gutes. 1887-90 wurde er in Frankfurt/Main von J. Stockhausen zu einem guten Baritonisten ausgebildet, wandte sein Interesse aber bald musikhistorischen Studien zu, für die er in E. Bohn (Breslau) einen verständnisvollen Lehrer fand. 1893-1905 war er Mitdirektor des Klindworth-Scharwenka-Konservatoriums in Berlin. Vor 1914 und während des Krieges lebte er in Nizza und am Genfer See, dann in Wiesbaden.

    Die Untersuchungen G.s befassen sich mit der Gesangspädagogik und ihrer Geschichte, der Geschichte des Verzierungswesens, der Entwicklung der Oper im 17. und 18. Jahrhundert und mit der Musikästhetik und ihrer Geschichte. In besonderem Maße verdient machte er sich durch die Veröffentlichung der „Incoronazione di Poppea“ Monteverdis im 2. Band seiner „Studien zur Geschichte der italienischen Oper im|17. Jahrhundert“ (2 Bände, 1901/04) wie der ausgewählten Werke von Tommaso Traetta in den „Denkmälern der Tonkunst in Bayern“ (1904, 1917). G. erschloß mit diesen grundlegenden Arbeiten zum erstenmal den Bereich der Barockoper, der vor ihm fast ausschließlich durch den Namen Händel repräsentiert worden war. Damit gab er den Anstoß zur weiteren Erforschung dieses entscheidenden musikgeschichtlichen Gebietes, zugleich aber auch für die seither immer stärker werdende praktische Wiederbelebung des barocken Musiktheaters, besonders der Opern von Monteverdi.|

  • Auszeichnungen

    Professortitel 1918.

  • Werke

    Weitere W Die ital. Gesangsmethode d. 17. Jh. u. ihre Bedeutung f. d. Gegenwart, 1890;
    Der Vokalismus d. neuhochdt. Kunstgesanges u. d. Bühnensprache, 1892;
    Hdb. d. dt. Gesangspäd., 1. T., 1896;
    Die Lehre v. d. vokalen Ornamentik, 1907;
    Die Musikästhetik d. 18. Jh. u. ihre Beziehungen zu s. Kunstschaffen, 1915;
    zahlr. Aufsätze.

  • Literatur

    R. Schaal, in: MGG V, Sp. 488 (W);
    Riemann (W);
    DBJ II (Tl. 1920, L).

  • Autor/in

    Ragnhild Harter
  • Zitierweise

    Harter, Ragnhild, "Goldschmidt, Hugo" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 615-616 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137529945.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA