Lebensdaten
1887 – 1936
Geburtsort
Bremen
Sterbeort
Münster
Beruf/Funktion
Chemiker
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 117545910 | OGND | VIAF: 269885794
Namensvarianten
  • Gluud, Friedrich Wilhelm
  • Gluud, Wilhelm
  • Gluud, Friedrich Wilhelm
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Zitierweise

Gluud, Wilhelm, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117545910.html [17.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus urspr. dän. Fam.;
    V Joh. Frdr. (1841–1904), Bankdirektor in B., S d. Ferdinand u. d. Dorothea Hilken;
    M Clara Hoffmann (1857–1928);
    Boizenburg 1920 Hildegard (* 1893), T d. KR Lechler u. d. Lina Hüpeden; 1 Adoptiv-T.

  • Biographie

    G. studierte von 1905 ab Chemie, zunächst in München (A. von Baeyer, C. Röntgen), anschließend in Freiburg/Breisgau (L. Gattermann, E. H. Riesenfeld) und in Berlin (E. Abderhalden, R. Biedermann, O. Diels, Emil Fischer, A. Stock). 1909 promovierte er bei Emil Fischer, blieb bis 1912 dessen Assistent, arbeitete dann zu seiner Fortbildung privat im Chemischen Institut der Universität Bonn und nachfolgend bis 1914 im Davy Faraday Laboratory in London. 1915 trat er in das Kaiser-Wilhelm-Institut für Kohlenforschung in Mülheim (Ruhr) als wissenschaftlicher Mitarbeiter von Franz Fischer ein. Hier beschäftigte er sich im wesentlichen mit dem später in Buchform behandelten Problem der „Tieftemperaturverkokung der Steinkohle“ (1919 f., ²1923) und schuf sich mit zahlreichen Veröffentlichungen, meist in Zusammenarbeit mit Franz Fischer, in Fachkreisen einen|Namen (in: Abhandlungen zur Kenntnis der Kohle I-IV, herausgegeben von F. Fischer, 1917–20). 1916 habilitierte er sich in Münster (1928 außerordentlicher Professor).

    Als G. 1919 die Leitung der neugegründeten Gesellschaft für Kohlentechnik m. b. H. in Dortmund übertragen wurde, konnte er mit den in Mülheim gesammelten Erkenntnissen und Erfahrungen der noch in den Anfängen stehenden Kohle- und Kokereichemie Impulse geben, die dazu beigetragen haben, die thermische Veredlung der Steinkohle auf ihren heutigen hohen Stand zu bringen. Durch experimentelle, organisatorische und literarische Tätigkeit wirkte er wesentlich für eine bessere Ausnutzung der Kohle, nicht nur als Brennstoff, sondern auch als Rohstoff für chemische Prozesse. Unter seiner Leitung und Mitarbeit entstanden verschiedene Verfahren, die Eingang in die Kokereiindustrie gefunden haben. In den „Berichten der Gesellschaft für Kohlentechnik“ (Band 1-4, 1921-35, wurden zu seinen Lebzeiten abgeschlossen) unterrichtete er die Fachwelt über neue Verfahren und Erkenntnisse auf dem Gebiete der Kohlenveredlung. Seit 1928 leitete er auch den Bergwerksverband zur Verwertung von Schutzrechten der Kohlentechnik G. m. b. H. in Dortmund. 1927/28 gab G. das 2bändige „Handbuch der Kokerei“ heraus, das eine Lücke in der technischen Literatur des In- und Auslandes schloß, in mehrere Fremdsprachen übersetzt wurde und lange als das Standardwerk der Kohlenveredlung gegolten hat (Neubearbeitung 1955/58).

  • Werke

    Weitere W u. a. Das Steinkohlenparaffin, in: Berr. d. Dt. Chem. Ges. 52, 1919, S. 1039-53;
    Benzin aus Steinkohle, ebd., S. 1053-68 (mit F. Fischer);
    Neue Beobachtungen am Kupfersulfid, ebd. 55, 1922, S. 952 f., 1760 f.;
    Über Nickelsulfid, ebd. 56, 1923, S. 899-901 (mit W. Mühlendyck);
    Die rationelle Darst. v. wäßriger Rhodanwasserstoffsäure, ebd. 59, 1926, S. 1384-86 (mit K. Keller u. W. Klempt);
    Die Umwandlung v. Rhodanammon in Schwefelkohlenstoff u. Mellon u. Zersetzung d. Mellons in Ammoniak u. Kohlensäure, in: Zs. f. angew. Chemie 39, 1926, S. 1071-73 (mit dens.);
    Die Gewinnung v. Rhodanammonium auf Kokereien, ebd. 40, 1927, S. 659 f. (mit W. Klempt);
    Die Bindung d. Ammoniaks mit Hilfe e. vereinfachten Sodaverfahrens, ebd. 43, 1930, S. 190-94 (mit B. Löpmann).

  • Literatur

    G. Schneider, in: Berr. d. Dt. Chem. Ges. 69, 1936, Abt. A, S. 212;
    A. Thau, in: Öl u. Kohle, vereinigt mit Erdöl u. Teer 12, 1936, S. 681;
    Pogg. V-VII a;
    Rhdb. (P).

  • Autor/in

    Walter Klempt
  • Zitierweise

    Klempt, Walter, "Gluud, Wilhelm" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 474-475 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117545910.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA