Lebensdaten
1889 – 1930
Geburtsort
Wien
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Kunsthistoriker
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 134010817 | OGND | VIAF: 56663127
Namensvarianten
  • Glück, Heinrich
  • Glück, Heinrich
  • Glück, H.
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Zitierweise

Glück, Heinrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd134010817.html [18.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Johann (1854–1935), Gastwirt in W., S d. Bauern Anton u. d. Eleonora Zöch;
    M Sophie (1864–1936), T d. Gastwirts Joh. Sparrer u. d. Magdalene Prösl;
    Wien 1919 Bibiana (* 1893), T d. Mamed Ali Bagair, Kaufm. in Persien, u. d. Olga Markof;
    1 S, 1 T.

  • Biographie

    G. begann nach dem Universitätsstudium in Wien unter Josef Strzygowski und Max Dvořák seine wissenschaftliche Laufbahn als Assistent Strzygowskis in dessen „I. Kunsthistorischem Institut“ an der Wiener Universität (1914–28, 1920 Privatdozent, 1923 außerordentlicher Professor). Ab 1928 war er Kustos am Österreichischen Museum für Kunst und Industrie in Wien (heute: Österreichisches Museum für angewandte Kunst). Im Zusammenhang mit seinen Spezialgebieten unternahm er mehrere Reisen in den Vorderen Orient. – Als Forscher wie als Universitätslehrer blieb G. der Forschungsrichtung Strzygowskis nahe; deren Methode und das Ergebnis ihrer Anwendung auf ein Hauptproblem der europäischen Architekturgeschichte ist in G.s Hauptwerk „Der Ursprung des römischen und abendländischen Wölbungsbaues“ (1933, postum) am ausführlichsten dargelegt. Es wird dabei den bisherigen Versuchen, die Höchstleistungen des Wölbungsbaues in Antike und Mittelalter nach Gesetzen einer „immanten Entwicklung“ voneinander abzuleiten, eine nach G.s eigenen Worten „geographische Art der Betrachtung“ gegenübergestellt, die nicht wie jene den eigentlichen Fragen nach den Ursprüngen ausweicht. G. findet in vor- und frühgeschichtlichen einfachen Wohn- und Grabbauten (vor allem der westlichen Mittelmeerländer und Nordafrikas), die in zeitlosem Fortleben bis heute im volkstümlichen Wohnbau nachwirken, Elementarformen der Wölbung (Kuppel und Tonne) sowie bestimmte Raumgruppierungen (Apsidenhaus). Diese sind in den Wölbungsbauten der Hochkulturen, in der römischen Antike (Thermenbau) wie im abendländischen Mittelalter (romanischer und gotischer Kathedralbau) monumental gesteigert und durch verschiedene Übernahmen aus dem Osten und dem europäischen Norden angereichert. Auf diese Weise hat G. auch eines der wichtigsten Elemente der hochmittelalterlichen Architektur,|nämlich das Kreuzrippengewölbe, aus zeitlos volkstümlichen, geographisch gebundenen „Konstanten“ abgeleitet. – Die vorausgehenden Untersuchungen G.s wirken zum Teil als methodische Vorarbeiten. Von seinen anderen Publikationen sind der gemeinsam mit E. Diez gearbeitete 5. Band der Propyläen-Kunstgeschichte über „Die Kunst des Islam“ (1925), das Buch „Die christliche Kunst des Ostens“ (Die Kunst des Ostens VIII, 1923) und die Veröffentlichung der indischen Miniaturen des Hamzae-Romanes (1925) als Zeugnisse seiner besonderen analytischen Begabung hervorzuheben. In der Erinnerung seiner damaligen Universitätshörer lebt G. als einer der besten Pädagogen unter den Kunsthistorikern jener Generation weiter.|

  • Auszeichnungen

    Mitgl. d. Dt. Morgenländ. Ges..

  • Werke

    Weitere W u. a. Der Breit- u. Langhausbau in Syrien, auf kulturgeogr. Grundlage bearbeitet, in: Zs. f. Gesch. d. Architektur, Beih. 14, 1916;
    Mitarb. an: J. Strzygowski, Die Baukunst d. Armenier u. Europa, 1918;
    Östl. Kuppelbau, Renaissance u. St. Peter, in: Mhh. f. Kunstwiss., 1919;
    Alt-Konstantinopel (mit E. Diez), 1920;
    Das kunstgeogr. Bild Europas am Ausgang d. MA u. d. Grundlagen d. Renaissance, in: Mhh. f. Kunstwiss., 1921;
    Megaron, Hilani, Apadana, in: J. Strzygowski. Kunde, Wesen, Entwicklung, 1922;
    Die ind. Miniaturen im Schlosse Schönbrunn, hrsg. v. J. Strzygowski, 1923;
    Die Stellung Wiens in d. neueren Kunst, in: Cicerone 1924;
    Die bisherige Forschung üb. Sinan, in: Oriental. Lit.-Ztg., 1926;
    Die Herkunft d. Querschiffes in d. röm. Basilika u. d. Trikonchos, in: Festschr. z. 60. Geb.tag v. P. Clemen, 1926;
    Die entwicklungsgesch. Stellung d. Grabmales d. Huo-Kiu-Ping - Zur Frage nach d. Einheit d. asiat. Kunst, in: Artibus Asiae, 1927;
    Die Weltstellung d. Türken in d. Kunst, in: Wiener Beiträge z. Kunst u. Kultur Asiens 2, 1927, S. 7-34;
    Islam. Kunstgewerbe, in: Gesch. d. Kunstgewerbes … IV, 1930.

  • Literatur

    O. Demus, in: Belvedere 10, 1931, S. 1 ff.;
    Litterae orientales 45, 1931, S. 1-14;
    V. Grießmaier, H. G. u. d. Problem d. abendländ. Wölbungsbaues, in: Der Wiener Kunstwanderer II, 1934 (Buchbespr.);
    Kürschner, Gel. Kal. 1926 (W);
    ÖBL (L).

  • Porträts

    Phot. in: Wochenpost, Österr. ill. Hh., Nr. 43 v. 27.7.1930.

  • Autor/in

    Fritz Novotny
  • Zitierweise

    Novotny, Fritz, "Glück, Heinrich" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 471-472 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd134010817.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA