Dates of Life
1874 – 1935
Place of birth
Pottendorf (Niederösterreich)
Place of death
Wien
Occupation
Pädagoge ; sozialdemokratischer Politiker
Religious Denomination
mehrkonfessionell
Authority Data
GND: 118695452 | OGND | VIAF: 22936040
Alternate Names
  • Glöckel, Otto Friedrich
  • Glöckel, Otto
  • Glöckel, Otto Friedrich
  • more

Objekt/Werk(nachweise)

Relations

Outbound Links from this Person

Genealogical Section (NDB)

The links to other persons were taken from the printed Index of NDB and ADB and additionally extracted by computational analysis and identification. The articles are linked in full-text version where possible. Otherwise the digital image is linked instead.

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Glöckel, Otto, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118695452.html [23.04.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Friedrich, Lehrer, S d. Schneidermeisters Jos. in Ödenburg/Ungarn u. d. Theresia Raab;
    M Franziska, T d. Spenglermeisters Anton Zimmermann in Mattersburg/Burgenland u. d. Franziska|Hauser;
    Wien 1897 Leopoldine (1871–1937), soz.demokrat. Kommunalpolitiker, Landtagsabg. (s. ÖBL), T d. Oberpostkontrolleurs Jos. Pfaffinger u. d. Anna Mitterbacher;
    S Walter ( 1961), Zentraldir. d. Steyr-Werke.

  • Biographical Presentation

    G. erhielt seine Ausbildung an der Lehrerbildungsanstalt Wiener-Neustadt 1888–93, wirkte dann an Wiener Volksschulen, wurde aber 1897 wegen seiner sozialdemokratischen politischen Betätigung entlassen. 1907 wurde er als Abgeordneter des Bezirkes Erzgebirge in das österreichische Abgeordnetenhaus entsandt und in der Ersten Republik Österreich 1919 Unterstaatssekretär für Unterricht im Bundesministerium für Inneres und Unterricht. Als solcher und später als Präsident des Stadtschulrates für Wien (1920–34) versuchte er eine organisatorische Neuordnung des österreichischen Schulwesens durchzusetzen, deren zentraler Gedanke die Vereinigung der bisher getrennten Schulbahnen für die Kinder von 10 bis 14 Jahren, nämlich Oberstufe der Volksschule, Bürgerschule, Unterstufe der Mittelschulen, in einer einzigen, der Allgemeinen Mittelschule, war. Der Plan drang nicht durch, und die Schulgesetze von 1927, das Hauptschulgesetz und das Mittelschulgesetz, hielten fest an der Trennung der Pflichtschuloberstufe von der Unterstufe der achtjährigen Mittelschulen. Ein größerer Erfolg war der „inneren Schulreform“, der G. und seine Mitarbeiter den Weg bahnten, beschieden, deren Hauptleistungen die Erneuerung des Volksschulunterrichtes nach den Grundsätzen der Kindesgemäßheit, Selbsttätigkeit und des Gesamtunterrichts, die Schaffung neuer Lehrbücher und pädagogischer Lehrwerke, die reiche Entfaltung der Kindergärten und des Sonderschulwesens waren. Eine besonders verdienstliche Leistung G.s als Unterstaatssekretär war die Errichtung der Bundeserziehungsanstalten. Diese höheren Schulen mit Internat sollten begabten Kindern, in deren Wohnsitz keine solche Schule bestand, Gelegenheit zu diesen Studien bieten, aber auch als Stätten von Versuchen neuer Methoden in Erziehung und Unterricht dienen. Im Gefolge der politischen Umwälzung von 1934, die die Ausschaltung der sozialdemokratischen Partei aus dem politischen Leben brachte, wurde G. seines Amtes enthoben und längere Zeit im Anhaltelager Wöllersdorf interniert. Vermutlich infolge dieser Aufregungen wurde er von einem Herzleiden befallen, dem er im nächsten Jahr erlegen ist.

  • Works

    Die Reaktionären an der Arbeit, 1908;
    Schule u. Klerikalismus, 1911;
    Die Wehrhaftmachung d. Jugend, 1916;
    Schulreform u. Volksbildung in d. Republik, 1919;
    Ausführungen d. Unterstaatssekretärs f. Unterricht üb. d. nächsten Pläne d. Schulverwaltung u. üb. d. Stand d. Schulreform in d. Sitzungen d. Ausschusses f. Erziehung u. Unterricht, 1919-20;
    Die österr. Schulreform, 1922;
    Die Wirksamkeit d. Stadtschulrates f. Wien, 1925;
    Drillschule, Lernschule, Arbeitsschule, 1928.

  • Literature

    L. E. Tesar, Die Schulreform in Österreich, in: W. Nohl u. L. Pallat, Hdb. d. Päd. IV, 1928;
    H. Fischl, Wesen u. Werden d. Schulreform in Österreich, 1929;
    Aus dem Leben e. gr. Schulmannes, O. G., 1939;
    V. Fadrus, O. G.s Anteil an d. Kulturpol. d. Ersten Republik Österreich, in: Zs. f. Erziehung u. Unterricht, 1946, S. 54 ff.;
    R. Meister, in: 200 J. österr. Unterrichtsverwaltung 1760-1960, Festschr., 1960, S. 87 ff.;
    Lex. d. Päd. II, 1953, S. 466 f.;
    ÖBL.

  • Author

    Richard Meister
  • Citation

    Meister, Richard, "Glöckel, Otto" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 461-462 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118695452.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA