Lebensdaten
erwähnt getauft 1661 , gestorben 1722
Geburtsort
Hall in Tirol
Sterbeort
Bozen
Beruf/Funktion
Maler
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 136488951 | OGND | VIAF: 80824054
Namensvarianten
  • Landschneck, Ulrich
  • Glantschnigg, Ulrich
  • Landschneck, Ulrich
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Zitierweise

Glantschnigg, Ulrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136488951.html [18.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Ulrich, Rotgerbermeister u. Lederverarbeiter in H., S d. Hans in Brixen u. d. Maria Aichholzer;
    M Barbara, T d. Michael Weinhart, aus Weilheim/Bayern, Metzgermeister u. Ratsherr in H., u. d. Maria Kapfer;
    1) Anna Tasser ( 1693), 2) 17.2.1694 Maria Reichhalter;
    10 K, u. a. Jos. Anton (1695- n. 1755), Maler u. Wachsbossierer in Würzburg, Joh. Ulrich (* 1698), Maler;
    E Eva Sabina, Malerin (alle s. L);
    E (?) Jos. Anton, Maler, 1766-90 in Innsbruck.

  • Biographie

    G. übersiedelte 1671 mit seinen Eltern nach Bozen und erhielt dort ersten Unterricht bei dem Maler Teitenhofer, später bei Heinrich Frisch (1644–93), der sich in Rom gebildet und 1671 in Meran niedergelassen hatte. Von dort begab G. sich wahrscheinlich auf Anraten seines Lehrmeisters zu Johann Carl Loth in Venedig, in dessen Werkstätte er gegen 6 oder 7 Jahre blieb und mit dem ihn dauernde Freundschaft und ein reger Briefwechsel verbanden. 1683 tauchte G. im Sommer am Ritten auf, wo er eine Balkendecke in einem Sommerhause bemalte und signierte. Erst mit seiner Verheiratung scheint er sich für immer in Bozen niedergelassen zu haben. Über das 1. Jahrzehnt seiner Tätigkeit sind wir mangels signierter und datierter Werke nur unzulänglich unterrichtet. Wahrscheinlich fällt in diese Periode ein Zyklus von 6 Passionsbildern in Neustift, die G. noch stark im Banne der Caravaggio-Nachfolge zeigen. Die Kellerlichtmalerei beherrscht die Frühzeit seiner Schaffensperiode. Mit den Deckenbildern im Merkantilgebäude in Bozen von 1701 und 1702 sowie den beiden Altarblättern für die Bozener Pfarrkirche von 1702 und 1703 (heilige Katharina, Anbetung der Heiligen Drei Könige) beginnt seine ausgebreitete Tätigkeit als Tafelmaler, die Altarblätter und Andachtsbilder, Porträts, Gesellschaftsstücke, Tierbilder und Fruchttafelstücke umfaßte. G.s Bedeutung beruht auf seinem angeborenen Talent und einem soliden Können, das er der Werkstätte Loths verdankt. Als Vorläufer der Tiroler Genremalerei verdient er besonders hervorgehoben zu werden.

    Schon seine Zeitgenossen wiesen auf den Unterschied in der Qualität seiner Bilder hin, der auf die Mitarbeit seiner Söhne zurückgeführt wird. Von diesen war Josef Anton, der später in Franken eine reichere Tätigkeit ausübte, der begabtere, reichte jedoch an die malerischen Qualitäten seines Vaters nicht heran.

  • Werke

    Weitere W Stigmatisation d. hl. Franz, 1712 (Bozen, Franziskanerkirche, 1944 zerstört, Bozzetto im Bozner Mus.);
    Anbetung d. Könige, Geburt Christi, Gefangennahme Jesu, Verspottung Jesu (ebd., Kapuzinerkirche);
    Bozzetto zu e. Anbetung d. Könige (Variante z. Bozner Altarblatt, Innsbruck, Volkskunstmus.);
    Hl. Anna (ebd., Spitalkirche, Altarblatt);
    Anbetung d. Hirten, Anbetung d. Könige, Kellerszene, 1715, Bettelmusikanten, Brillenhändler, Alter Bauer u. alte Bäuerin (ebd., Mus. Ferdinandeum);
    Legende d. hl. Papstes Pius V. (Marienberg/Vintschgau, Altarblatt);
    Maria Verkündigung (Meran, Pfarrkirche);
    Hl. Josef (Oberbozen, St. Magdalena, Altarblatt);
    |Antonius von Padua, hl. Franz Xaver (Kaltem, St. Josef am See, Altarblätter);
    Hl. Familie, 1715, Anbetung d. Könige, Geburt Christi, Hochzeit v. Kanaan (Stift Neustift b. Brixen);
    Hl. Sebastian, hl. Johannes vom Kreuz, (Rattenberg, Servitenkloster, 1715 Bozzetti);
    Hl. Sebastian, 1719 (Tisens b. Lana, Altarblatt). - Mehrere rel. Tafel- u. Gesellschaftsstücke in Südtiroler Adelsbes.

  • Literatur

    Der Sammler f. Gesch. u. Statistik v. Tirol III, 1808 (1. biogr. Skizze);
    G. Canali, in: Cultura Atesina I, Bozen 1947, S. 48 ff. (mit Abb.);
    F. Teßmann, Der Nachlaß d. Malers U. G., in: Der Schlern 27, 1953, S. 399 ff.;
    J. Ringler, Der Bozner Maler U. G., ebd. 35, 1961 (viele Abb.);
    ThB (auch f. S; ältere L) ;
    Wurzbach V (auch f. S Jos. Ant.).

  • Autor/in

    Josef Ringler
  • Zitierweise

    Ringler, Josef, "Glantschnigg, Ulrich" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 424-425 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136488951.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA