Lebensdaten
1867 – 1948
Geburtsort
Blechhammer (Oberschlesien)
Sterbeort
Biberwier (Tirol)
Beruf/Funktion
Chemotherapeut
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 101597800 | OGND | VIAF: 64376345
Namensvarianten
  • Giemsa, Berthold Gustav Carl
  • Giemsa, Gustav
  • Giemsa, Berthold Gustav Carl
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Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Giemsa, Gustav, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd101597800.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Gustav, hohenloh. Hütteninsp.;
    M Franziska N. N.;
    1916 Eugenie (* 1886), T d. Ignaz Mayer u. d. Karoline N. N.

  • Biographie

    G. war über 30 Jahre an dem von B. Nocht begründeten Institut für Schiffs- und Tropenkrankheiten in Hamburg tätig. Zunächst studierte er 1892-94 in Leipzig Pharmazie. Nach einer weiteren Ausbildung in Chemie, Mineralogie und Bakteriologie ging er 1895 als Gouvernements-Apotheker und Chemiker nach Deutsch-Ostafrika. Nach seiner Rückkehr 1898 setzte er an der Berliner Universität das Studium der organischen und physiologischen Chemie fort. Bei Gründung des Instituts für Schiffs- und Tropenkrankheiten wurde er auf Vorschlag des Reichskolonialamtes nach Hamburg berufen und übernahm 1900 als ältester Mitarbeiter von Nocht die Leitung der chemischen Abteilung. – G. hat der medizinischen Wissenschaft und besonders der tropenmedizinischen Forschung unschätzbare Dienste erwiesen. Sein Name ist in der ganzen Welt durch die von ihm eingeführte „Giemsa-Färbung“ bekannt geworden, die für den Nachweis von Blutparasiten und für hämatologische Untersuchungen unentbehrlich geworden ist; denn erst durch das von G. dargestellte Methylen-Azur-Gemisch konnte die Färbemethode von Romanowsky in die Laboratoriumspraxis Eingang finden und sich bewähren. Wesentliche Beiträge bezogen sich auf Probleme der experimentellen Chemotherapie und auf praktische Fragen der Schiffs- und Tropenhygiene. Seine Studien über Chininderivate, Arsenikalien und Wismutpräparate haben die chemotherapeutische Forschung bereichert und angeregt. Hervorragende Verdienste erwarb er sich um Aufbau und Entwicklung des Hamburger Tropeninstitutes, dessen Ruf und Ansehen er begründen half. Seine Bedeutung für die Geltung dieses Institutes bezeugen die von ihm und von seinen Schülern und Mitarbeitern veröffentlichten Arbeiten.|

  • Auszeichnungen

    Dr. med. h. c..

  • Werke

    u. a. Über Romanowsky-Giemsa-Färbung in: Zbl. f. Bakteriol. 31, 1902, Abt. I, S. 429 (vorläufige Mitt.), 32, 1902, S. 307, 37, 1904, S. 308-11;
    Münchener med. Wschr., 1905, Nr. 26;
    Dt. med. Wschr. 33, 1907, S. 676-79 u. a. m. - Über d. Vernichtung v. Ratten an Bord v. Schiffen als Maßregel gegen d. Einschleppung d. Pest, in: Arbb. a. d. Kaiserl. Gesundheitsamt 19, 1903, S. 91 (mit B. Nocht);
    Trinkwasserverhältnisse u. -Unterss. in d. Kolonien, Ein neuer Reagenzkasten f. d. Tropen, in: Archiv f. Schiffs- u. Tropenkrankheiten 7, 1903, S. 447-71;
    Pharmakolog. u. chem.-physiolog. Stud. üb. Chinin, ebd., Beih. 3, S. 7-84 (mit H. Schaumann);
    Das Mückensprayverfahren im Dienste d. Bekämpfung d. Malaria …, ebd. 17, 1913, S. 181-90, 18, 1914, S. 26-29;
    Sauerstoffmangel als Ursache v. Erstickungsfällen in schlecht ventilierten Räumen, ebd. 26, 1922, S. 81 f.;
    Chemotherapeut. Stud. mit e. neuen, f. d. Behandlung d. Schlafkrankheit u. anderer Trypanosomen aussichtsreichen Benzolarsinsäure („Arsenpräparat 4002“), ebd. 33, 1929, Beih. 3, S. 130-42;
    Über Chinaalkaloide (6 chem.-synthet. Arbb.) in: Berichte d. Dt. Chem. Ges. 51, 1918, bis 58, 1925;
    Chemotherapeut. Stud. mit Wismutverbindungen in: Münchener med. Wschr. 69, 1922, S. 1452, 72, 1925, S. 377;
    Dermatolog. Wschr., 1923, S. 523, 1924, S. 1567 u. 1591;
    Klin. Wschr. 76, 1923, S. 1258;
    Archiv f. Schiffs- u. Tropenhygiene 20, 1924, S. 20;
    Med. Klin. 22, 1926, S. 60 f.;
    - Über d. Mechanismus d. antimalar. Chininwirkung, in: Münchener med. Wschr. 74, 1927, S. 574-77;
    Methoden z. Färbung d. Protozoen, in: W. Kolle, R. Kraus u. P. Uhlenhuth, Hdb. d. pathogenen Mikroorganismen IX, 1929, S. 803-26.

  • Literatur

    E. G. Nauck, in: Dt. med. Wschr. 73, 1948, S. 56;
    ders., in: FF 24, 1948, S. 269;
    J. H. Rille, in: Dermatolog. Wschr. 119, 1948, S. 512;
    H. Hormann, in: Röntgenphot. 2, 1949, S. 112;
    Pogg. VI, VII a.

  • Porträts

    Phot. (München, Bibl. d. Dt. Mus.).

  • Autor/in

    Ernst G. Nauck
  • Zitierweise

    Nauck, Ernst G., "Giemsa, Gustav" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 371-372 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd101597800.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA