Lebensdaten
1627 – 1687
Geburtsort
Bologna (?)
Sterbeort
Bologna
Beruf/Funktion
Baumeister
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 131969153 | OGND | VIAF: 18371517
Namensvarianten
  • Barelli, Agostino

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Zitierweise

Barelli, Agostino, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd131969153.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Gianbattista Barelli, Architekt in Bologna;
    S Agostino Barelli, Nachfolger des Vaters als Ratsbaumeister in Bologna.

  • Biographie

    B. muß seine Lehrzeit in Bologna und Mailand verbracht haben. Von seinen Frühwerken kennen wir nichts. 1662 holte ihn die Kurfürstin Adelheid von Bayern an den Münchner Hof. In ihrem Auftrag entwarf er nach dem Muster von S. Andrea della Valle in Rom die St. Cajetans-Hofkirche des Theatinerordens in München. B. hatte die Bauleitung, die er 1667 an E. Zuccalli abtrat. Italienische Stukkatoren haben nach seinem Dekorationssystem die Kirche ausgeschmückt, deren Außenbau E. Zuccalli und F. Cuvilliés vollendeten. Die Theatinerkirche ist ein klassisches Beispiel des römischen Barocks auf süddeutschem Boden. 1664 begann B. für die Kurfürstin in Nymphenburg den Mittelteil|des Lustschlosses als einfachen, ungegliederten Baublock mit fünf Stockwerken und einer Freitreppe nach Art der oberitalienischen Landsitze. Die Belebung und Neugliederung der Fassade führte 1716 J. Effner durch. Auf Wunsch des Kurfürsten machte B. zusammen mit A. Pistorini Dekorationsentwürfe für die sog. päpstlichen Zimmer der Residenz in München. 1675 kehrte er nach Bologna zurück und wurde dort Ratsbaumeister. Er beteiligte sich an öffentlichen Bauten der Stadt (Ospedale dei Fatebenefratelli) und fertigte 1687 Zeichnungen für die Kirche S. Margherita in Bologna. Bald danach wird nur noch sein Sohn Agostino in den Akten erwähnt.

    B., der ganz dem Formenschatz des römischen Barocks verhaftet blieb, hatte besonders durch sein Dekorationssystem sowie durch seine Theatinerkirche Einfluß auf die Entwicklung des bayerischen Barock, ohne daß allerdings für die Theatinerkirche direkte Nachfolgebauten festgestellt werden können.

  • Literatur

    R. Paulus, Der Baumeister E. Zuccalli, Straßburg 1912; A. Feulner, Das Residenzmus. in München, 1922, S. 19-21;
    ders., Bayer. Rokoko, 1923, S. 5-7;
    W. Hauttmann, Gesch. d. kirchl. Baukunst, 1923;
    W. Weisbach, Die Kunst d. Barock, 1924, = Propyläen-Kunstgesch.; L. Hager, Schloß Nymphenburg, in: Führer zu großen Baudenkmälern, H. 8, 1944;
    Dehio-Gall, Hdb. d. dt. Kunstdenkmäler, Oberbayern, 1952;
    Wasmuth, Lex. d. Baukunst, 1929;
    L. M. Tosi, in: Enc. Italiana VI, 1938;
    ThB (L).

  • Autor/in

    Margarete Braun-Ronsdorf
  • Zitierweise

    Braun-Ronsdorf, Margarete, "Barelli, Agostino" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 587-588 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd131969153.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA