Lebensdaten
1749 – 1808
Geburtsort
Mainz
Sterbeort
Bamberg
Beruf/Funktion
Bischof von Würzburg ; Bischof ; Fürstbischof ; Geistlicher Fürst
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 119510871 | OGND | VIAF: 59895779
Namensvarianten
  • Georg Karl Freiherr von Fechenbach
  • Fechenbach, Georg Karl Freiherr von
  • Georg Karl
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Zitierweise

Georg Karl, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119510871.html [08.10.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus fränk. Adelsgeschl. (s. NDB V);
    V Christoph Hartmann (1709–79), auf Laudenbach, mainz. Oberamtmann z. Amorbach, S d. Reichard (1657–1717), auf Laudenbach, kaiserl. u. würzburg. GFM-Leutnant, u. d. Josepha v. Eyb;
    M Sophie Leopoldine (1723–93), T d. Ernst Frhr. v. Buseck (1686–1754), zu Forstlahm u. Ippelborn, würzburg. u. fuld. GR u. Vizedom z. Fulda, u. d. Maria Anna Felicitas v. Buttlar;
    Groß-Om Amand Frhr. v. Buseck (1685–1756), Abt bzw. Bischof v. Fulda (seit 1737 bzw. 1753, s. L);
    Om Christoph Franz Frhr. v. Buseck (1724–1805), Bischof v. Bamberg (seit 1795);
    Groß-N Carl ( 1907), Pol. (s. NDB V).

  • Biographie

    Mit 9 Jahren Domizellar in Würzburg, mit 12 Domherr in Mainz, mit 13 in Trier, absolvierte G. die Humaniora, wurde 1768 Dr. iur., 1779, nach ausgedehnter westeuropäischer Kavalierstour, in Rom Dr. theol. und sogleich Domdechant in Mainz. 1780 trat er als Domkapitular aktiv in die Würzburger Regierung ein, wo er vor allem im Schul- und Industriewesen wirkte und 1785 nach vergeblicher Kandidatur um das Mainzer Koadjutorat gegen Dalberg diesem als Rector magnificus der Julius-Universität folgte. Daneben fungierte er auch wiederholt für das Erzstift, so 1790 als geistlicher Wahlbotschafter in Frankfurt. Mit nachhaltiger Förderung der Hofburg ward er am 17.3.1797 zum 79. Nachfolger des heiligen Kilian gewählt, dem Letzten, der zugleich als Herzog von Franken Schwert und Stola besaß. Die zugleich angestrebte Wahl in Bamberg scheiterte jedoch am Widerstand des Kapitels, nicht minder der Plan, den dann vorgeschobenen Onkel Christoph Franz Freiherr von Buseck durch dessen Resignation abzulösen. Erst am 26.5.1800 wurde er dort zum Koadjutor bestimmt.

    Die Fortführung der vorsichtigen Reformen seines Vorgängers, Franz Ludwig Freiherr von Erthal, im Sinne eines aufgeklärten eudämonistischen Wohlfahrtsstaats wurde durch die politischen Ereignisse bald unterbrochen. Mit Würde und Nachdruck wahrte G. die Rechte seines Hochstifts gegen Preußen und bei den Säkularisationsprojekten, bei denen er in Regensburg federführend für die geistlichen Wahlfürston wirkte. Nach der bayerischen Besitzergreifung schloß er am 25.1.1803 einen Sustentationsvertrag mit der Indemnisationsmacht. Seine Bedeutung in dem nun entbrennenden heftigen Streit um die kirchlichen Jurisdiktions- und Patronatsrechte des Bischofs ist im Vergleich mit der seines Weihbischofs Zirkel umstritten, doch dürfte der Anteil des Theologen, dem der Freiherr vom Stein sein „römisches Priestertum“ vorwarf, bisher gegenüber dem des Orientalisten Zirkel unterschätzt worden sein. Am 28.9.1805 folgte er Buseck auf den Bamberger Stuhl, residierte jedoch meist in dem 1806 gegen Werneck eingetauschten Schloß Veitshöchheim.

  • Literatur

    ADB XV;
    N. Reininger, Die Weihbischöfe v. Würzburg, in: Archiv d. Hist. Ver. v. Unterfranken u. Aschaffenburg 18, 1865, S. 1 ff.;
    F. Looshorn, Die Gesch. d. Bistums Bamberg VII/2, 1900, S. 691 ff.;
    L. Günther, in: Ll. aus Franken IV, 1930, S. 133-41 (L);
    K. Diel, Die Freiherrn v. Fechenbach, Ihr Wirken in Kirche u. Staat, 1951 (P). - Zu Groß-Om Amand v. Buseck: St. Hilpisch, Die Bischöfe v. Fulda …, 1957, S. 13 f. (P).

  • Porträts

    P Stich v. P. W. Schwarz n. Gem. v. Beer, 1791, Abb. in: A. L. Veit, Mainzer Domherren, 1924, Tafel 21, u. b. Diel, Bild 11.

  • Autor/in

    Hanns Hubert Hofmann
  • Zitierweise

    Hofmann, Hanns Hubert, "Georg Karl" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 232-233 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119510871.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Georg Karl von Fechenbach *)Zu Bd. VIII S. 710, Fürstbischof von Würzburg von 1795 bis 1803, Bischof von Würzburg bis 1808. Aus einem rheinfränkischen im Hochstift Mainz seßhaften Geschlechte stammend, geb. am 20. Febr. 1749, der kirchlichen Laufbahn bestimmt, fand er zuerst Aufnahme im Capitel der Mainzer, bald darauf der Würzburger Kirche, und wurde am 18. Januar 1779 Domdecan zu Mainz. Er hat sich früh an den Wiener Hof angeschlossen und war bei der Wahl eines Coadjutors des Mainzer Kurfürsten Friedrich von Erthal der österreichische Candidat, wurde aber durch die Anstrengungen des preußischen Hofes von Theodor von Dalberg aus dem Felde geschlagen. Er hat sich, so lange Franz Ludwig von Erthal in Würzburg regierte, hier zeitweilig an den Geschäften betheiligt und dessen Reformen, zumal auf dem Gebiete der Schule, Industrie u. dgl. unterstützt. Durch den erwähnten österreichischen Einfluß ist er denn auch 1795 dessen Nachfolger in Würzburg geworden. Es braucht nicht ausdrücklich erwähnt zu werden, in welche kritische Zeiten seine Erhebung fiel. Bei einer entschieden gemäßigten und wohlwollenden Gesinnung und einer nicht zu verkennenden allgemeinen Bildung fehlten ihm die nöthigen Eigenschaften des Charakters, um sich in den schwierigen Verhältnissen, von welchen er nach innen wie von außen her umgeben war, leicht und mit Erfolg zurecht zu finden. Die vergleichungsweise liberale Richtung seines Amtsvorgängers hat er eher gedämpft als fortgesetzt, aus Furcht, der überall verbreiteten politischen Gährung und Unzufriedenheit nicht Nahrung zuzuführen. Namentlich in Sachen der Förderung des höheren Unterrichtswesens hat er in Folge dieser Anschauung einige Schritte rückwärts gethan. Im übrigen wollte er Selbstregent sein, wie Franz Ludwig,|und ließ es an Eifer und persönlicher Mitwirkung in keiner Weise fehlen. Diese seine Thätigkeit wurde aber durch die kriegerischen Ereignisse zuerst empfindlich gestört und durch den Gang der großen Politik für die Dauer unterbrochen. Im J. 1796 sah Franken die bekannte Invasion der französischen Rhein-Moselarmee, die mit der Schlacht bei Würzburg, am 26. Decbr. d. J., und dem fluchtartigen Rückzuge Jourdan's endigte. G. K. war bei dem Herannahen des Feindes nach Böhmen geflohen und kehrte erst nach dessen Niederlage zurück. Das Hochstift hat bei Gelegenheit dieser Invasion schwer genug gelitten, und G. K. hat sich nach Kräften angestrengt, die geschlagenen Wunden wieder zu heilen. Der Universität Würzburg hat er löbliche Theilnahme und Aufmerksamkeit geschenkt, obwol er sich niemals von der Angst befreien konnte, dem Zeitgeist irgend ein sträfliches Zugeständniß zu machen. Obschon beim Anbrechen des neuen Jahrhunderts die Tage seiner Herrschaft bereits gezählt waren, begegnete F. die Ehre, daß er im J. 1800, kaum von einer zweiten Flucht vor den Einfällen der Franzofen in sein Land zurückgekehrt, in Bamberg zum Coadjutor seines Oheims, des Fürstbischofs Franz von Buseck gewählt wurde. Aber schon drei Jahre später erfolgte gemäß der im Lüneviller Frieden getroffenen Vereinbarung und der durch den Reichsdeputationshauptschluß des J. 1803 bewilligten Sanctionirung derselben die Säkularisirung des Hochstifts Würzburg und der Uebergang desselben an Kurbaiern. G. K. hat sich wenigstens mit Würde in das Unvermeidliche gefügt und von da an auf die Erfüllung seiner bischöflichen Pflichten sich beschränkt. Seine Stellung war gegenüber der baierischen Regierung, die mit einer unverkennbaren Gründlichkeit dem alten theakratischen Staatswesen den Krieg erklärte, keine leichte, er hat aber, was z. B. die Frage der Patronatsrechte und der Oberleitung des geistlichen Seminars anlangte, eine entschlossene Widerstandskraft entwickelt und zu retten versucht, was zu retten war. Im März 1803 hatte er auch die Leitung des Bamberger Sprengels übernommen. Fünf Jahre nach der unfreiwilligen Verzichtleistung auf die weltliche Herrschaft hat ihn aber, ermüdet wie er war, der Tod aus einer unerquicklichen Lage erlöst. Er starb am 9. April 1808 zu Bamberg und liegt auch im Dom daselbst begraben.

    • Literatur

      (Neue) Würzburger Chronik (Würzburg, Bonitas Brunnen), 1869. 2. Bd., S. 561 ff. — J. B. Schwab, Franz Berg etc., Würzburg 1869, stellenweise. —
      Archiv des hist. Vereins für Unterfranken und Asch. 18. Bd. (Neiringer, Die Weihbischöfe von Würzburg. S. 293 ff. und 341 ff.). —
      Reichlin-Meldegg, H. E. G. Paulus und seine Zeit, Stuttgart 1853, 2 Bde. — Staatsrath Wagner's Selbstbiographie. Handschrift des historischen Vereins zu Würzburg u. Breslau. — Beaulieu-Marconnay, Der Fürstprimas Karl Theodor von Dalberg, 1. Bd.

  • Autor/in

    v. Wegele.
  • Zitierweise

    Wegele, Franz Xaver von, "Georg Karl" in: Allgemeine Deutsche Biographie 15 (1882), S. 791-792 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119510871.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA