Lebensdaten
erwähnt getauft 1585 , gestorben 1664 oder 1665
Geburtsort
Schweinfurt
Sterbeort
vermutlich Luzern
Beruf/Funktion
Bildhauer
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 136357954 | OGND | VIAF: 80716237
Namensvarianten
  • Geißler, Nikolaus
  • Geisler, Niklaus
  • Geiseler, Niklaus
  • mehr

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Zitierweise

Geißler, Nikolaus, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136357954.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus Schreinerfam. in Sch.;
    V Claus (* 1563), Schreiner;
    Luzern 18.11.1624 Barbara Aklin;
    3 S, 2 T.

  • Biographie

    Über G.s Lehre und Wanderzeit schweigen die Quellen. Aus stilistischen Gründen ist zu vermuten, daß er bei Michael Kern in Forchtenberg an der Kocher lernte (circa 1611-16 ?) und danach von Mainfranken (Verbindung zu Hans Junker) über München, Augsburg (Einfluß der Werke Hubert Gerhards und des Adrian de Vries), Überlingen (Verbindung zu Jörg Zürn) nach Luzern kam. Dort ist er seit 1624 nachweisbar. – In Luzern wurden ihm nach der Kanzel in der Franziskanerkirche (1628) von 1633 an die Entwürfe und die Ausführung für die Inneneinrichtung der damals entstehenden Stiftskirche Sankt Leodegar und Sankt Mauritius im Hof übertragen. Bei der Ausführung wirkte eine größere Werkstatt mit. – In G.s Entwicklung – soweit sie sich an den Werken ablesen läßt – folgte auf den von den romanisierenden Niederländern beeinflußten Frühstil, der manieristischen Tendenzen offen stand, die Periode eines gemäßigten, formklärenden Stils von klassizistisch-akademischer Tendenz. Die Formen und die Verwendung der Ornamente, der tektonischen Aufbauten und der figürlichen Plastik zeigen, daß G. einen umfänglichen Formenschatz besaß, den er in immer neuen Variationen zu groß gesehenen Entwürfen und geschickt in den Raum eingepaßten Kompositionen verwandte. – Daß sein Stil etwa Mitte des 17. Jahrhunderts in der weiteren Umgebung Luzerns übernommen wurde, beweist die Bedeutung G.s, der vor allem den Knorpelstil in die Schweiz brachte. Sein Werk in der Hofkirche zeigt als eines der seltenen Beispiele der 1. Hälfte des 17. Jahrhunderts diesseits der Alpen geschlossen und einheitlich in Baukunst und Ausstattung den zeitgenössischen Stil. Insgesamt sind seine Arbeiten ein aufschlußreicher Beitrag zur Kunst der späten Renaissance im Übergang zum Barock.

  • Werke

    Weitere W in d. Hofkirche St. Leodegar u. Mauritius, Luzern (erhalten): Hochaltar, 1633 f. (nach fremden Plänen);
    Kapitelle d. Mittelschiffwände, 1634;
    Taufstein, 1635 f.;
    Apostelzyklus mit Salvator u. Maria, 1637 f.;
    Kanzel, 1637-39;
    Chorgestühl, 1638 f. mit Englischem Gruß, 1642;
    Westfassade, 1639;
    Hauptportal, 1640 f.;
    10 Seitenaltäre, 1640-44;
    Orgelprospekt, 1640-50 (Orgelwerk v. Hans Geißler, Salzburg);
    Entwurf zum Chorgitter, 1641. - Zuschreibungen: Wappenrelief, 1626 (Hermetschwil, Benediktinerinnenkonvent, Refektorium);
    2 Schmucktafeln, um 1638 (Luzern, Hofkirche);
    St. Michael, 1639 (ebd., Westfassade);
    Verkündigungsgruppe, 1640 (ebd., Sakristei);
    St. Clemens (Werkstatt), 1641 (ebd., Vorhalle);
    St. Martin u. St. Benedikt, um 1650 (Hermetschwil, Pfarrkirche).

  • Literatur

    H. Jenny, Kunstführer d. Schweiz, 1934;
    A. am Rhyn, Die 7 Heiligenstatuen am Frontispiz d. alten Hofkirche zu Luzern, ihr Meister u. ihr Schicksal, in: Innerschweizer. Jb. f. Heimatkde. 4/5, 1939;
    Kunstdenkmäler d. Schweiz. Kt. Luzern, I-III, 1943-54;
    B. Fleischlin u. F. A. Herzog, Die Hofkirche zu Luzern, 1944;
    P. Felder, die Hofkirche St. Leodegar u. St. Mauritius zu Luzern, Diss. Basel 1953;
    R. Dunkel, N. G., e. süddt. Bildhauer d. 17. Jh., Diss. Bonn 1955 (ungedr.);
    SKL;
    ThB;
    - eigene Archivstud.

  • Autor/in

    Renate Dunkel
  • Zitierweise

    Dunkel, Renate, "Geißler, Nikolaus" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 160-161 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136357954.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA