Lebensdaten
1854 – 1942
Geburtsort
Offenburg
Sterbeort
Offenburg
Beruf/Funktion
sozialdemokratischer Politiker
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 118538047 | OGND | VIAF: 20471711
Namensvarianten
  • Geck, Ernst Adolf
  • Geck, Adolf
  • Geck, Ernst Adolf
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Zitierweise

Geck, Adolf, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118538047.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Johann Baptist (1806–1864), Gastwirt, S d. Bäckermeisters Wendelin;
    M Euphrosine (1812–87), T d. Landwirts Jak. Hug; Verwandter u. Vormund Amand Goegg (1820–97), Mitgl. d. bad. Exekutionsausschusses 1848, Redakteur u. soz. Wanderprediger (s. L);
    1892 Maria verw. Schretzmann (1865–1927), T d. Amadeus Mosmann, Materialverwalter bei d. Bad. Staatseisenbahn;
    2 S, 3 T;
    N Oskar (1867–1928), Redakteur, soz.demokrat. Reichstagsabg. (s. L), Eugen (1869–1931), Ztg.Verleger, soz.demokrat. Landtagsabg.

  • Biographie

    In einem demokratisch gesinnten und vermögenden Elternhaus aufgewachsen, dem der Revolutionsminister Amand Goegg nahestand, wurde G. nach einem mehrjährigen Studium des Bauingenieurwesens an der TH|Karlsruhe Sekretär der Deutschen Volkspartei in Frankfurt (1879/81), wandte sich aber bald unter dem Einfluß Bebels der Sozialdemokratie zu. Nachdem er 1881/82 Redaktion, Verlag und Druckerei eines demokratischen Blattes übernommen hatte, das er in Offenburg unter dem Titel „Volksfreund“ weiter herausgab, erschloß er seit der Mitte der 80er Jahre besonders Mittelbaden der Sozialdemokratie, wobei ihm in der Agitation seine volkstümlich-humorvolle Art zugute kam. Trotz schwerer Verfolgung infolge des Sozialistengesetzes bildete sich unter seiner Führung in Offenburg ein bewährtes Gremium, dem 1890 und in den folgenden Jahren die Leitung der Landesorganisation übertragen wurde. Obwohl G. 1889 als einer der ersten Sozialdemokraten den Boykott der badischen Landtagswahlen durchbrochen hatte, vor der Jahrhundertwende bereits Mitglied des Reichstages (1898–1912) und des Landtages (von 1897 an mit Unterbrechungen bis 1918) geworden und 1905/06 als erster Sozialdemokrat in das Präsidium der 2. Kammer gewählt worden war, zog er aus der parlamentarischen Tätigkeit nicht die Konsequenzen des Mehrheitswillens der Landespartei: Er beteiligte sich zwar ebenfalls aktiv an der „praktischen Arbeit“, fühlte sich aber zugleich stärker der Erhaltung der „Prinzipienreinheit“ verpflichtet. Seine Ideologiegebundenheit wurde durch die enge Freundschaft mit Bebel, Clara Zetkin und Rosa Luxemburg gestärkt und führte zu einer Ablehnung des Revisionismus. Die Verlegung des „Volksfreundes“ von Offenburg nach Karlsruhe und dessen Übernahme in Parteibesitz (1899) schufen Ressentiments, die sein Verhältnis zur Landespartei dauernd belasteten. G. schloß sich 1917 der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands an, die ihn 1920 in den Reichstag entsandte. Mit der USPD kehrte er zur Mehrheitssozialdemokratie zurück, hatte aber fortan keine politische Bedeutung mehr.

  • Werke

    Wahlflugbll. u. Artikel in d. v. ihm verlegten u. teilweise redigierten Ztgg.: Volksfreund, 1881-99;
    D’r Alt Offeburger, 1899-1933.

  • Literatur

    A. Roth u. P. Thorbecke, Die Bad. Landstände, 1907, S. 106 f.;
    J. Belli, Die Rote Feldpost u. anderes, 1912, S. 101 ff. u. ö.;
    A. Rapp, Die bad. Landtagsabgeordneten 1905/29, 1929, S. 15;
    G. Walther, Zum anderen Ufer, 1960, S. 21 ff. u. ö. - Bisher noch keine Monogr. - Zu Amand Goegg: F. Brümmer, in: BJ II, S. 44;
    F. v. Weech, in: Bad. Biogr. V, 1906, S. 208-10;
    F. Lautenschlager, A. G., in: ZGORh 96, 1948, S. 19-38;
    - zu N Oskar Geck:
    DBJ X (Tl. 1928, L);
    F. Osterroth, Biogr. Lex. d. Sozialismus I, 1960.

  • Porträts

    Phot. in: Kürschner, Dt. Reichstag 1903–08, XI. Legislaturperiode.

  • Autor/in

    Jörg Schadt
  • Zitierweise

    Schadt, Jörg, "Geck, Adolf" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 123-124 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118538047.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA