Lebensdaten
1881 – 1914
Geburtsort
Elberfeld
Sterbeort
an der Marne
Beruf/Funktion
Chemiker
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 136418368 | OGND | VIAF: 80765143
Namensvarianten
  • Gebhard, Kurt Alfred Thomas
  • Gebhard, Kurt
  • Gebhard, Kurt Alfred Thomas
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Zitierweise

Gebhard, Kurt, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136418368.html [26.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Franz (1853-n.1935), Teilhaber d. Seidenfabriken Gebhard u. Co. (bis 1890), dann Gutsbes. u. Privatgel. (ind. Philos.), S d. Gustav (1828–1900), Teilhaber v. Gebhard u. Co., Mitgründer d. Dt. Bank;
    Ur-Gvv Franz Jos. (1801–76), seit 1828 Teilh. e. Seidenfabr., gründete 1859 Seidenweberei Gebhard u. Co. in E. (heute in Vohwinkel), stellte bes. Stoffe in oriental. Art her, forderte d. direkten Exporthandel anstelle des in E. damals gebräuchlichen Messehandels, Präs. d. Handelsger., Mitgl. d. Handelskammer, GKR (s. ADB 49);
    M Aline (1859–1931), T d. Dr. iur. Gottschalk Jordans in Krefeld u. d. Charlotte Roth aus Barmen;
    Ov Arthur Gebhard-l'Estrange (1856-n.1936), Großkaufm. in New York, dann Privatgel., Rudolf Gebhard-l'Estrange (1857- um 1940), Teilhaber v. Gebhard u. Co., dann Privatgel. (ind. Philos.);
    Bonn 1908 Natalie (* 1877), T d. Oberstlt. Frdr. Mayer u. d. Natalie Zeugius;
    1 S, 1 T.

  • Biographie

    Nach anfänglichen Sprachstudien in Lausanne studierte G. in München Chemie (2. Verbandsexamen 1906), wo er von Gustav Schultz Anregungen empfing. Anschließend nahm er an der Universität Leipzig an einem Ferienpraktikum für physikalische Chemie teil und ging zur Promotion zu K. Schaum nach Marburg. Der Titel der Dissertation „Über die Einwirkung des Lichtes auf Farben…“ (Marburg 1908) umreißt bereits sein späteres Arbeitsgebiet. Die bei der Photogravür-AG in Siegburg begonnene praktische Tätigkeit setzte G. bei den Höchster Farbwerken fort. 1913 wurde er chemischer Leiter am wissenschaftlichen Institut von L. Marks in Frankfurt/Main. – G. gehört zu den ersten, die eingehende experimentelle Untersuchungen an Färbungen vornahmen. Beim Versuch, die chemischen Vorgänge zu erfassen, die ein von der Faser fixierter Farbstoff unter der Einwirkung des Sonnenlichtes erleidet, konnte er nachweisen, daß sich beim Belichten eine peroxydartige Verbindung auf der Faser bildet (es handelt sich nach unseren heutigen Kenntnissen um Wasserstoffperoxyd, nicht, wie G. annahm, um Farbstoffperoxyde). Versuche, durch geeignete Nachbehandlungen die durch die Lichteinwirkung bedingten Veränderungen der Farbstoffe auf der Faser zu vermindern oder gar aufzuheben, wurden ein voller Erfolg in bezug auf Baumwollfärbungen, für die zum Färben kationische Farbstoffe, wie Phloxin, Fuchsin, Methylenblau, Kristallviolett, Malachitgrün und andere, verwendet worden waren. Durch deren Nachbehandlung mit Phosphor-, Wolfram- oder Molybdänsalzen wurde eine beachtliche Lichtechtheitserhöhung (von Lichtechtheit 1 bis zu 5) festgestellt. Durch den 1. Weltkrieg jäh unterbrochen - in besonderer Tragik brachte die Färberzeitung 1914 die letzten Veröffentlichungen von G. zugleich mit seiner Todesanzeige -, wurden diese erfolgreichen Arbeiten wieder aufgenommen von den Farbenfabriken Bayer („Auxanin B“, ein Phosphor-Wolfram-Molybdän-Komplexsalz zur Nachbehandlung von Färbungen mit kationischen Farbstoffen) und der Badischen Anilin- und Sodafabrik, die mit Hilfe der genannten Komplex-Verbindung zu lebhaften und hochlichtechten Pigmentfarbstoffen für das graphische Gewerbe gelangte. Diesen unter der Bezeichnung „Fanal-Farbstoffe“ geführten Produkten kommt heute noch eine große Bedeutung zu.

  • Werke

    Weitere W u. a. Ursache d. Lichtwirkung auf Farben, in: Zs. f. Farben-Industrie 7, 1908, S. 299-307;
    Zusammenhang zw. Lichtempfindlichkeit u. Konstitution v. Farbstoffen, in: Zs. f. angew. Chemie 22, 1909, S. 433-35;
    Wirkung d. Lichtes auf Farbstoffsysteme, ebd., S. 1890–93, 2484-89, ebd. 23, 1910, S. 820-27;
    Einwirkung d. Lichtes auf Teerfarbstoffe, in: Färber-Ztg., 1910, S. 253-58;
    Färbereichem. Fragen, ebd., 1914, S. 242;
    Über d. Veränderung v. Färbungen im Licht, in: Chemiker Ztg. 37, 1913, S. 601-03.

  • Literatur

    Färber-Ztg., 1914, S. 202;
    Pogg. V.

  • Autor/in

    Albert Schaeffer
  • Zitierweise

    Schaeffer, Albert, "Gebhard, Kurt" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 118 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136418368.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA