Gebeno von Eberbach
- Lebensdaten
- erwähnt 1213 oder 1223
- Beruf/Funktion
- Zisterzienser ; Prior des Zisterzienserklosters Eberbach im Rheingau
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 100942180 | OGND | VIAF: 264693364
- Namensvarianten
-
- Gebeno
- Gebeno von Eberbach
- Gebeno
- Gebeno, Eberbacensis
- Gebeno, Prior
- Gebeno, von Eberbach
- Gebenon, d'Eberbach
- Gebenón, de Eberbach
- mehr
Literatur(nachweise)
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Thesaurus des Consortium of European Research Libraries (CERL)
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Manuscripta Mediaevalia
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Repertorium Fontium Historiae Medii Aevi - Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters (Autoren)
- * Regesta Imperii
- Alcuin - Infothek der Scholastik
- Index Theologicus (IxTheo)
- * Jahresberichte für deutsche Geschichte - Online
Objekt/Werk(nachweise)
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Biographie
G. ist seit 1213 als Subprior, 1215-21 als Prior des Zisterzienserklosters Eberbach im Rheingau¶ urkundlich bezeugt. Er schrieb 1220 ein Speculum futurorum temporum oder Pentachronon mit Auszügen aus Büchern und Briefen der heiligen →Hildegard von Bingen, um zu erweisen, daß die joachitische Erwartung der baldigen Ankunft des Antichrists irrig sei; vorher müßten noch mehrere Epochen verstreichen, die zu Einkehr und Reform genutzt werden sollten. In einem Brief an Hildegards Nonnen bezog G. 1220 durch Auslegung der Apokalypse auch die früheren Epochen der Kirchengeschichte mit ein und unterstrich die Gefährdung der Gegenwart, deren Glaube durch die Ketzer, besonders die Katharer, bedroht sei. Spätere, vielleicht bis 1224 dauernde exegetische Berechnungen und Exzerpte G.s wollten diese Gegenwart näher definieren. Das ungefüge, mehrfach neu ansetzende Werk ist in etwa 60 voneinander stark abweichenden Handschriften noch erhalten. Es begründete Hildegards Prophetenruhm und wirkte auf das ganze Spätmittelalter, unter anderem auf Heinrich von Langenstein und Dietrich von Niem. Es gehört zu den umfang- und folgenreichen Geschichtsdeutungen des deutschen 13. Jahrhunderts, die durch heilgeschichtliche Exegese die Situation ihrer Gegenwart klären wollten und verändern halfen.
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Werke
Teilausg. d. Pentachronon in: Analecta sacra VIII, Monte Cassino 1882, S. 483-88.
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Literatur
UB d. Abtei Eberbach, hrsg. v. K. Rossel, I, 1862, Nr. 88-134;
S. Widmann, Nassau. Chronisten d. MA, 1882, S. 10 f.;
B. Haureau, in: Hist. litt. de la France 30, Paris 1888, S. 616-19;
H. Heimpel, Neue Forschungen zu Dietrich v. Niem, in: Nachrr. d. Ak. d. Wiss. Göttingen, 1951, H. 4, S. 75-97. -
Autor/in
Arno Borst -
Zitierweise
Borst, Arno, "Gebeno von Eberbach" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 113 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd100942180.html#ndbcontent