Lebensdaten
1455 – 1535
Sterbeort
Eichstätt
Beruf/Funktion
Bischof von Eichstätt
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 121124835 | OGND | VIAF: 35304026
Namensvarianten
  • Gabriel von Eyb
  • Eyb, Gabriel von
  • Gabriel von Eichstätt
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Zitierweise

Gabriel, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd121124835.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Ludwig d. Ä. v. Eyb ( 1502, s. NDB IV);
    Ov Albrecht ( 1475), Domherr in Bamberg u. Eichstätt, Humanist (s. NDB IV);
    Vt Bernhard Adelmann v. Adelmannsfelden ( 1523), Humanist (s. NDB I).

  • Biographie

    Seine Studien machte G. an den Universitäten Erfurt (seit WS 1471), Ingolstadt (seit Oktober 1475) und Pavia (1478–85) (1485 Promotion zum Dr. decr. in Pavia). Nach der Rückkehr in die Heimat wurde er Domkustos in Bamberg (1492 erstmals als solcher genannt), 1487 ansbachischer Rat (bis 1497). Am 5.12.1496 wurde er zum Bischof von Eichstätt gewählt, am 16.4.1497 konsekriert. G. war ein feingebildeter Humanist – Aventinus nennt ihn den gelehrtesten der Bischöfe Deutschlands – eng befreundet mit Bernhard Adelmann, Kilian Leib von Rebdorf und Georg Truchseß von Wetzhausen. Persönlich fromm, klug und welterfahren, wirkte er als versöhnende, ausgleichende Natur. Er war erfolgreich im Ausbau der Verwaltung und der territorialen Geschlossenheit des Hochstifts und zeigte eine glückliche Hand in der Berufung tüchtiger Mitarbeiter und der Heranbildung eines rechtsgelehrten Beamtentums. Auf Wunsch des Bischofs verfaßte Johann Eck 1518 seine „Adnotationes“ („Obelisken“) zu Luthers Thesenanschlag, die Bernhard Adelmann Luther in die Hände spielte. Die Bulle „Exsurge Domine“ veröffentlichte G. als erster deutscher Bischof. Sein Bistum verlor durch die Glaubensspaltung die Gebiete der Markgrafschaft Ansbach und der Reichsstädte Nürnberg und Weißenburg, also fast den ganzen fränkischen Teil der Diözese. Am 30.6.1535 schloß er zusammen mit dem Kaiser, dem König Ferdinand, Bayern, Pfalz-Neuburg, Brandenburg-Ansbach sowie den Prälaten von Salzburg, Bamberg und Augsburg den „Donauwörther Bund“. – Während die etwas sorglose Haltung des Bischofs im Bauernkrieg, der Teile des Hochstifts berührte, nicht die Zustimmung des Domkapitels fand, wehrte er im Bund mit dem Kapitel alle Versuche Bayerns, einen wittelsbacher Prinzen auf den Eichstätter Bischofsstuhl zu bringen (Koadjutorfrage seit 1519), erfolgreich ab und konnte die Wahlfreiheit des Kapitels und die politische Unabhängigkeit des Hochstifts sichern. – Sparsame Verwaltung der Hochstiftseinkünfte (unter anderem Anlage eines Lehenbuches 1497) setzte G. in die Lage, eine umfangreiche Bautätigkeit zu entwickeln und zahlreiche Aufträge an Künstler (Hans Peuerlin, Hans Holbeinder Ältere , Lukas Cranach und andere) zu geben. Mit der Berufung Loy Herings durch G. wurde Eichstätt zu einem Mittelpunkt deutscher Renaissanceplastik.

  • Literatur

    A. Straus, Viri scriptis, eruditione ac pietate insignes, quos Eichstadium vel genuit vel aluit, Eichstätt 1799;
    F. X. Thurnhofer, Bernh. Adelmann v. Adelmannsfelden, Humanist u. Luthers Freund, 1900;
    J. B. Götz, Die Glaubensspaltung im Gebiete d. Mgfsch. Ansbach-Kulmbach in d. J. 1520–35, 1907;
    Th. Scherg, Franconica a. d. Vatikan, in: Archival. Zs. NF 16, 1909, 17, 1910, 19, 1912;
    J. Schlecht, Kilian Leibs Briefwechsel u. Diarien, 1909;
    J. Deutsch, Kilian Leib v. Rebdorf, Ein Lb. a. d. Za. d. dt. Ref., 1910;
    F. Heidingsfelder, Die Zustände im Hochstift Eichstätt am Ausgang d. MA u. d. Ursachen d. Bauernkriegs, 1911;
    Th. Neuhofer, G. v. E., Fürstbischof v. Eichstätt, 1455–1535, 1934;
    F. X. Buchner, Der Eichstätter Fürstbischof G. v. E., = Lit. Beil. z. Klerusbl. 11, Nr. 1, 1935;
    J. Lortz, Die Ref. in Dtld. I, ²1941;
    J. Kist, Das Bamberger Domkap. v. 1399 bis 1556, 1943;
    W. Kraft, Die Eichstätter Bischofschronik d. Gf. Wilh. Werner v. Zimmern, 1956.

  • Porträts

    Auf d. Predella d. Martinus-Ambrosius-Altars, 1487 (Heilsbronn, Klosterkirche, Heidecker Kapelle), Abb. b. A. Werminghoff, Ludw. v. Eyb, 1919;
    G. in d. Lehenstube im Lehenbuch v. 1497 (Nürnberg, Staatsarchiv), Abb. in: Bayerns Kirche im MA, Ausstellungskat. München, 1960;
    Miniatur im Pontificale Gundecarianum, 1501 (Eichstätt, Ordinariatsarchiv), Abb. in: Eichstätts Kunst, Festschr. Bischof v. Leonrod, 1901;
    Votivbild v. L. Cranach d. Ä., Mittelstück e. Triptychons, 1520 (Bamberg, Städt. Gem.gal.), Abb. in: J. M. Ritz, Bayer. Kunstgesch., 2. T., Fränk. Kunst, 1931, u. E. Heyck, L. Cranach, 1927;
    Denkmal v. L. Hering, 1521 (Eichstätt, Dom, Eiszepf-Kapelle), Abb. in: Kunstdenkmäler Bayerns, Mittelfranken I, Stadt Eichstätt, 1924.

  • Autor/in

    Theodor Neuhofer
  • Zitierweise

    Neuhofer, Theodor, "Gabriel" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 9-10 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd121124835.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA