Lebensdaten
1834 – 1910
Geburtsort
Plawniowitz (Oberschlesien)
Sterbeort
Plawniowitz (Oberschlesien)
Beruf/Funktion
Parlamentarier
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 118665847 | OGND | VIAF: 77109681
Namensvarianten
  • Ballestrem, Franz Karl Wolfgang Ludwig Alexander Graf von
  • Ballestrem, Franz Karl Wolfgang Graf von
  • Ballestrem, Franz Karl Wolfgang Ludwig Alexander Graf von
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Zitierweise

Ballestrem, Franz Karl Wolfgang Graf von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118665847.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    Die Familie stammt aus Savoyen, hat durch Einheirat den Besitz der Familie von Stechow erworben und im oberschlesischen Kohlenbergbau große Bedeutung gewonnen;
    V Karl Franz Wolfgang Graf von B. (1801–1879), Fideikommißherr, 1852 Mitbegründer der katholischen Fraktion im Preußischen Abgeordnetenhaus;
    M Bertha (1803–74), T des Oberstleutnant Karl von Leithold;
    Gvv Ludwig Karl Graf von B. (1755–1829);
    Gmv Jeanette von Zülow (1768–1840);
    21.6.1858 Hedwig Gräfin von Saurma-Jeltsch (1838–1915); 9 K, u. a. Gustav Franz Graf von B. (1872–1909), 1904-09 im Preußischen Abgeordnetenhaus.

  • Biographie

    Nach Universitätsstudien in Lüttich wurde B. 1855 preußischer Kavallerieoffizier, machte die Feldzüge 1866 und 1870/71 mit, wurde aber durch einen Sturz dienstuntauglich. Von 1872 an sammelte er in Schlesien die Zentrumsanhänger in einem Wahlverein, ab 1879 leitete er dort (zusammen mit Felix Porsch) die Parteiorganisation. Schon 1873 wurde er päpstlicher Geheimer Kämmerer. Im Reichstag, dem er 1872-93 und 1898-1906 angehörte, stieß er am 4.12.1874 wegen seiner Pfui-Rufe im Streit um das Kullmann-Attentat hart mit Bismarck zusammen, suchte aber, sobald der Kulturkampf abflaute, das Zentrum an der Gesetzgebung zu beteiligen; in den Kommissionen für die Schutzzölle und den Arbeiterschutz leistete er wertvolle Arbeit, später half er beim Flottengesetz und beim Zolltarif von 1902. 1890 wurde er Fraktionsvorsitzender und 1. Vizepräsident des Reichstags. Nach Ludwig Windthorsts Tod 1891 trat er für ihn ins preußische Abgeordnetenhaus ein (bis 1903) und rang mit Ernst Lieber um die Parteiführung, bis ihn sein Eintreten für Caprivis Heeresvorlage 1893 isolierte und seinen Verzicht auf Wiederwahl veranlaßte. Nach Rückkehr in den Reichstag 1898 wurde er dessen Präsident (bis 1906), hochgeachtet wegen seiner gerechten und überlegenen, wenn auch gegenüber der Obstruktion 1900 und 1902 wohl zu vornehmen Amtsführung. Sein stetes Bemühen, das Zentrum rechts zu halten, wurde anerkannt durch Ernennung zum Wirklichen Geheimen Rat 1900 und zum erblichen Mitglied des preußischen Herrenhauses 1903.

  • Literatur

    E. Hüsgen, L. Windhorst, 1907;
    K. Bachem, Vorgesch., Gesch. u. Politik d. dt. Zentrumspartei, 9 Bde., 1927-32 (wozu B. selbst viele Schilderungen u. Aufschlüsse geliefert hat);
    H. Ehren, Gf. F. v. B., 1935;
    H. Diez, in: BJ XV, S. 139-43 (u. Totenliste 1910, L);
    K. H. Rother, in: Schles. Lb. I, 1922, S. 247;
    Staatslex. I, ⁵ 1926.

  • Porträts

    Holzschnitt in: LIZ 94, 1890, S. 504.

  • Autor/in

    Anton Ritthaler
  • Zitierweise

    Ritthaler, Anton, "Ballestrem, Franz Karl Wolfgang Graf von" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 561 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118665847.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA