Lebensdaten
um 1525 oder 1530 – 1593
Sterbeort
Marburg
Beruf/Funktion
Baumeister ; Mechaniker ; Uhrmacher ; Instrumentenbauer ; Astronom
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 136586791 | OGND | VIAF: 80905624
Namensvarianten
  • Baldwein, Ebert
  • Baldewein, Ebert
  • Baldewein, Eberdt
  • mehr

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Zitierweise

Baldwein, Eberdt, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136586791.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    1559 Katharina Holtscher in Marburg.

  • Biographie

    B. war ein vielseitig begabter Autodidakt. Er begann seine Tätigkeit als Schneider und wurde dank seines organisatorischen Talentes Lichtkämmerer (Verwalter der landgräflichen Schlösser) Philipps des Großmütigen von Hessen. Seine stärkste Begabung lag auf mechanischem Gebiete. Mit dem Landgrafen Wilhelm IV. - einem Sohne Philipps -, der ein begeisterter Astronom war, beobachtete er den Sternenhimmel und entwarf und verfertigte neuartige astronomische Meßgeräte aus Metall, deren Konstruktion auf eigener Erfahrung im Messen der Gestirne beruhte. Diese Instrumente fanden die Anerkennung und Bewunderung des Astronomen Tycho de Brahe. Mehrere kunstvolle Planetenuhren, deren eine er im Auftrage des Landgrafen an den sächsischen Hof brachte (1563 bis 1568 zusammen mit Hans Bucher verfertigt), sind ebenfalls aus seiner Werkstatt hervorgegangen, sowie zahlreiche Uhren an Schlössern und Rathäusern. Beim Umbau des Marburger Schlosses, dessen Leitung er 1567 übernahm, legte er eine „Wasserkunst“ an, ein neuartiges Pumpwerk, das eine technische Meisterleistung seiner Zeit darstellte.

    Nach dem Tode Philipps trat B. als Baumeister in die Dienste von dessen Sohn Ludwig IV., für den er auch als umsichtiger Bausachverständiger und Festungsingenieur (Gießen) tätig war. Im Auftrage des Landgrafen baute er u. a. die vielbewunderte, einbogige „Narrenbrücke“ in Kassel (1568 gewölbt, 1749 abgerissen), das Landgericht in Marburg (1573–1577), sowie die dortige als Schlag- und Walkmühle eingerichtete Herrenmühle (1581–1584). Das Zeughaus in Gießen (1586–1590), wohl B.s gelungenster Bau, auch die Anbauten am Marburger Schloß und Rathaus, verraten eine gediegene handwerkliche Tätigkeit, stehen aber noch durchaus in der Bautradition der Spätgotik.

  • Literatur

    I. A. Repsold, Zur Gesch. d. astronom. Meßwerkzeuge, in: Astronom. Nachrr., Bd. 209, 1919,|Nr. 5005/06; Kunstdenkmäler d. Kreises Gießen I, 1938, S. 99;
    C. Justi, Das Marburger Schloß, 1942;
    S. Voigt, E. B., Diss. Marburg 1942 (ungedr.).

  • Autor/in

    Margarete Braun-Ronsdorf
  • Zitierweise

    Braun-Ronsdorf, Margarete, "Baldwein, Eberdt" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 558-559 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136586791.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA