Lebensdaten
1873 – 1934
Geburtsort
Harlingerode (Harz)
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Pionier des deutschen Volksbüchereiwesens
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 118536176 | OGND | VIAF: 67256899
Namensvarianten
  • Fritz, Johann Julius Ferdinand Joseph Gottlieb
  • Fritz, Gottlieb
  • Fritz, Johann Julius Ferdinand Joseph Gottlieb
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Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Fritz, Gottlieb, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118536176.html [23.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Arnold (1842–1915), Sup. in Westerlinde, S d. Münzmedailleurs Joh. Gg. in Braunschweig u. d. Jul. Auguste Frieder. Drewes;
    M Charlotte (1833–1923), T d. Gottlieb Frhr. v. Wolff (1804–59), auf Lysohn/Livland, Kreisdeputierter, u. d. Henriette v. Hagemeister;
    Vera Kress;
    2 S, 1 T.

  • Biographie

    F. studierte ab 1891 in Zürich, Leipzig und Berlin Germanistik und Geschichte, promovierte 1896 in Berlin und legte 1898 das Staatsexamen ab. Er bildete sich beruflich weiter in der Charlottenburger städtischen Volksbücherei, in der Berliner Staatsbibliothek 1897-99 und in der Bücherhalle Hamburg 1899/1900. – Ab 1900 war F. Organisator und Leiter der städtischen Büchereien in Charlottenburg. Bereits 1901 wurde eine Bücherei mit großem Lesesaal gebaut, wodurch die Stadt in der „Bücherhallenbewegung“ führend wurde. Rund 20 Jahre hat F. das Büchereiwesen dort geleitet und stark entwickelt. 1922 wurde er Direktor der Groß-Berliner Büchereien und übernahm 1924 auch die Leitung der wissenschaftlichen Stadtbibliothek. – F. gehört darüber hinaus neben E. Ackerknecht, W. Hofmann, P. Ladewig, C. Nörrenberg und anderen zu den Pionieren des deutschen Volksbüchereiwesens. Als Dozent der Kurse an der Berliner „Zentrale für Volksbücherei“ hat er seit 1916 an der Ausbildung junger Berufsanwärter mitgewirkt, für die er auch eine Einführung in den Beruf schrieb. Nach Auflösung dieser Zentrale (1922) setzte er 1925 die Einrichtung der „Bibliothekskurse in der Berliner Stadtbibliothek“ durch, die er bis 1934 leitete. Als Lehrer fühlte er sich gezwungen, in dem sogenannten „Richtungsstreit“ gegen die seines Erachtens übersteigerten pädagogischen Ziele der Leipziger Schule Partei zu ergreifen. Galt doch sein Streben der Zusammenfassung aller volksbibliothekarischen Kräfte, so als Mitarbeiter der „Comenius-Blätter“, dann als Mitherausgeber der volksbibliothekarischen Fachzeitschriften. Aber erst 1921 konnte er das Ziel erreichen: die Gründung des „Verbandes deutscher Volksbibliothekare“, dessen Vorsitzender er bis 1928 war. – F. war eine irenische, zu historischer Betrachtung neigende Natur. So galten seine ersten Aufsätze immer auch dem Versuch einer geschichtlichen Zusammenschau aller in der „Bücherhallenbewegung“ sich regenden Kräfte; später hat er einen Überblick über alle Volksbildungsansätze jener Zeit auch in Buchform versucht; folgerichtig gab er dann auch als erster das „Jahrbuch der deutschen Volksbüchereien“ heraus (Band 1-4, 1926-30).

  • Auszeichnungen

    Prof. (1914).

  • Werke

    Weitere W Das moderne Volksbildungswesen, 1909, ²1920;
    Volksbüchereien (Bücher- u. Lesehallen, ihre Einrichtung u. Verwaltung, 1924 (mit E. Jaeschke). – Mitarb.: Die öffentl. Bücherei, hrsg. v. d. Zentrale f. Volksbücherei, Stück 1, 1917;
    Hdwb. d. dt. Volksbüchereiwesens, hrsg. v. H. Becker, G. A. Narziss u. R. Mirbt, 1932;
    Weltlit. d. Gegenwart (1890–1931), 1931 (darin Nordamerika u. Kanada). – Mithrsg. u. Mitarb.: Büchereifragen, 1914 (mit E. Ackerknecht);
    Bll. f. Volksbibliotheken u. Lesehallen, 1915-19 (mit E. Liesegang);
    dass. (NF), 1920 (mit R. Oehler);
    Bücherei u. Bildungspflege, 1921 ff. (mit E. Ackerknecht u. H. J. Homann, später mit E. A. u. W. Schuster). – Hrsg.: Veröff. d. Berliner Bibl.kurse, 1926 ff.

  • Literatur

    C. Nörrenberg, G. F. z. 60. Geb.tag, in: Bücherei u. Bildungspflege 13, 1933;
    ders., in: Die Bücherei 1, 1934;
    Rhdb. (P).

  • Autor/in

    Johannes Langfeldt
  • Zitierweise

    Langfeldt, Johannes, "Fritz, Gottlieb" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 630-631 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118536176.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA