Lebensdaten
1833 – 1900
Geburtsort
Nürnberg
Sterbeort
Dubuque (Iowa/USA)
Beruf/Funktion
lutherischer Theologe ; Kirchenführer
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 135944023 | OGND | VIAF: 78349548
Namensvarianten
  • Fritschel, Konrad Sigmund
  • Fritschel, Sigmund
  • Fritschel, Konrad Sigmund
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Orte

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Zitierweise

Fritschel, Sigmund, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd135944023.html [26.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    B Gottfr. (s. 1);
    Dubuque 1856 Margarete, T d. Conrad Prottengeier;
    5 S, 6 T, u. a. Max, Dir. d. theol. Seminars, Johs., Dir. d. Wartburg-College.

  • Biographie

    Die Brüder Sigmund und Gottfried bezogen das von W. Löhe in Nürnberg gegründete und bald nach Neuendettelsau verlegte Missions-Seminar. 1854 wurde Sigmund von Löhe nach Amerika abgeordnet, einer von vielen Sendlingen, die der tiefen geistlichen Not unter den damals in immer wachsenden Zahlen|auswandernden Deutschen steuern sollten. In Dubuque, Iowa, am Mississippi, im Juli angekommen, wurde er sofort Lehrer an dem soeben ins Leben gerufenen „Wartburg-Seminar“ der evangelisch-lutherischen Iowa-Synode (1854 in Saint Sebald, Iowa, gegründet). Gottfried bezog die Universität Erlangen und kam 1857 nach Amerika als zweiter Lehrer an das Seminar. Von nun an wirkten hier die beiden Brüder bis zu ihrem Lebensende, Sigmund als „Senior“ und Gottfried als „Junior“. Sigmund lehrte Altes Testament, Pastorale und Dogmatik, Gottfried Neues Testament, Kirchengeschichte und Konfessionskunde. Neben ihrer Lehrtätigkeit entfalteten beide eine sehr umfangreiche „Missions“-Arbeit unter den deutschen Einwanderern und gründeten Dutzende von Kirchengemeinden. Sigmund unternahm eine Kollektenreise in Europa, besonders in Deutschland und im Baltikum, die dem Seminar endlich etwas finanzielle Sicherung brachte. Noch wichtiger war aber ihre literarische Arbeit. Von Anfang an gaben sie das „Kirchenblatt“ heraus, das wöchentlich erschien; 1875 gründeten sie die monatlich erscheinende „Kirchliche Zeitschrift“, in der sie jahrzehntelang wichtige theologische Artikel, Predigtmeditationen, Bücherrezensionen und so weiter schrieben. Daß sehr viel polemische Aufsätze erschienen, lag an der damaligen kirchlichen Situation im Mittelwesten Amerikas. Beide kämpften für das Ideal einer geeinten, gesunden, lebendigen lutherischen Kirche und waren jeder Überspitzung der Lehre abhold. Sigmund hatte wohl mehr organisatorisches Talent, Gottfried mehr theologische Gaben. Sigmund beteiligte sich an der Herstellung eines deutschen Kirchengesangbuches für die Gemeinden in Amerika, vertrat auch die Iowa-Synode oft bei größeren Kirchenversammlungen. Gottfried war mehr literarisch tätig; seine „Passions-Betrachtungen“ und sein Konfirmandenbuch „Theophilus“ wurden in vielen Auflagen gedruckt. Bei vielen Aufsätzen ist schwierig festzustellen, wer von beiden der eigentliche Autor ist: gewöhnlich besprachen sie alles sorgfältig miteinander. Beide waren ausgezeichnete, ja begeisternde Lehrer und Prediger. Ihr Einfluß ging weit über ihre eigene Synode hinaus. Sie waren bekannt als „Par Nobile Fratrum“.

  • Literatur

    H. L. Fritschel, Biography of S. F. and of G. F., Milwaukee 1951 (P);
    DAB (W, L).

  • Autor/in

    Julius Bodensieck
  • Zitierweise

    Bodensieck, Julius, "Fritschel, Sigmund" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 629-630 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd135944023.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA