Lebensdaten
erwähnt getauft 1565 , gestorben 1619
Sterbeort
Neuburg/Donau
Beruf/Funktion
Baumeister
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 130295167 | OGND | VIAF: 33101071
Namensvarianten
  • Bacher, Gedion
  • Pacher, Gideon
  • Pacher, Gedion
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Zitierweise

Bacher, Gideon, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd130295167.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Peter Bacher (s. 2);
    1) Ulm 6.12.1593 Margarethe, T des Jacob Sesslin aus Tomerdingen (Kreis Ulm), „welscher Bäcker“ und Kaufmann in Ulm, 2) (Ansbach vor 1605?) Magdalena Rietsch; mindestens 2 K aus 1), 2 S, 2 T aus 2).

  • Biographie

    B. war 1580-83 Lehrling bei seinem Vater, 1585-89 Maurermeister in Ulm und trat 1589 in die Dienste des Markgrafen Jakob von Baden, für den er Schloß Hochberg umbaute und in Emmendingen Schloß und Marstall erstellte. Von seinem vielseitigen Wirken als Baumeister des Markgrafen in Ansbach 1591-1604 geben vor allem der gotisierende Hauptturm der Stiftskirche St. Gumbert und die ehemalige Hofkanzlei daneben noch heute ein eindrucksvolles Bild. Wie sein Vater benützte er Sgraffitoputz zu ornamentaler Flächengliederung, darüber aufgereihte Zwerchgiebel zu schmuckreicher manieristischer Baugestaltung. Zugleich als Festungsbaumeister bekannt geworden, wurde er 1604 nach Ulm berufen und nach einer Studienreise 1605 Baumeister der Stadt. Der Einsturz einer der 3 Bastionen, die er in Ulm erbaute, und mehrfache Differenzen mit den Bauherren des Rats führten 1608 09 und 1611-13 zu Unterbrechungen seiner Anstellung und 1615 zu seiner Entlassung. 1612 war er wieder in Ansbach, 1614 in Coburg und vielfach beratend tätig, z. B. 1613 in Berlin. B. trat 1615 ins Lager der Liga über, war bis 1618 herzoglicher Baumeister in München und erbaute 1619 Schanzen in Neuburg/Donau. Bayern, Brandenburg und Ulm rissen sich um den Nachlaß des vielbegehrten Festungsbaumeisters einer spannungsgeladenen Epoche.

  • Werke

    Schloß Hochberg/Baden, Ausbau, 1589/90 (1684-89 zerstört);
    Schloß in Emmendingen/Baden, 1589/90; Marstall u. Stadtbefestigung ebenda, 1589/90 (zerstört);
    Schloß in Ansbach, 1591 bis ca. 1596 vollendet (1710 Brand, danach barocker Neubau);
    Eybhof in Ansbach, Unterer Markt 10, 1593;
    Hofkanzlei in Ansbach, 1594;
    an d. Stiftskirche St. Gumbert in Ansbach Mittel- u. Nordturm, 1594–97;
    Lusthaus in Ansbach, 1596 (um 1727 abgebrochen);
    „Neubau“ als fürstl. Gästehaus beim Schloß in Ansbach, ca. 1597–1603;
    Schloß in Hof i. B. umgebaut u. erweitert, 1601;
    am Ausbau d. Feste Wülzburg b. Weißenburg i. B. beteiligt, 1591-1603 u. 1612 (1634 ff. großenteils zerstört);
    in Ulm 3 Bastionen samt 1 Tor erbaut 1605-11 u. 1613-15;
    Adlerbastion (erhalten), Gänstor, Untere Donaubastion u. Bleichbastion (1800–07 abgetragen);
    Schwörhaus in Ulm ausgebaut, 1613/14 (1785 ausgebrannt);
    Patrizierhäuser in Ulm, 1605-15 (nicht erhalten);
    2 Bastionen d. Veste Coburg erbaut, 1614;
    wahrsch. an Nebengebäuden d. Residenz in München beteiligt u. Befestigung d. Stadt München entworfen, 1615 bis 1618;
    Schanzen in Neuburg a. D. erbaut, 1619.

  • Literatur

    Beschreibung d. Oberamts Ulm, 1897, I, S. 122, II, S. 105 f., 304;
    J. Baum, Heinr. Schickhardt, 1916, S. 103 f.;
    H. Rott, Kunst u. Künstler am Baden-Durlacher Hof, 1917, S. 49-51;
    A. Häberle, Baugeschichtl., in: M. Schefold, Das Ulmer Stadtbild 1493-1850, 1924, S. 53 f.;
    ders., Das Schicksal der Ulmer Zeughäuser, in: Ulmer Hist. Bll. 3, 1927, Nr. 8, S. 5-7;
    G. Dehio, Hdb. d. dt. Kunstdenkmäler III, 1925, S. 23-25;
    A. Stange, Die dt. Baukunst d. Renaissance, 1926, S. 113, 131, 170 u. ö.;
    W. Kilian, Kurpfälz. Wappenbriefe, in: Archiv f. Sippen-F 8, 1931, S. 373;
    Die Kunstdenkm. v. Bayern, Mainfranken V, 1932, S. 482-87;
    N. Lieb, Münchener Barockbaumeister, 1941, S. 37 u. 229;
    A. Bayer, S. Gumberts Kloster u. Stift in Ansbach, 1948, S. 114, 249-52;
    A. Bayer, Die Ansbacher Hofbaumeister, Neujahrsbl. d. Gesellsch. f. Fränk. Gesch. 22, 1951, S. 37-45;
    W. G. Fleck, Das Schloß in Weikersheim, Diss. Tübingen 1952;
    ThB;
    G. Wasmuth, Lex. d. Baukunst I, 1929, S. 282.

  • Autor/in

    Albrecht Rieber
  • Zitierweise

    Rieber, Albrecht, "Bacher, Gideon" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 494-495 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd130295167.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA