Lebensdaten
1846 – 1939
Geburtsort
Lützelflüh Kanton Bern
Sterbeort
Saanen Kanton Bern
Beruf/Funktion
bernischer Volkstumsforscher
Konfession
protestantisch
Normdaten
GND: 119458500 | OGND | VIAF: 8198496
Namensvarianten
  • Friedli, Emanuel
  • Friedli, Emanuel, Berndeutschforscher

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Friedli, Emanuel, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119458500.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Christen ( 1870), Weber;
    M Elsbeth ( 1874), T d. Andreas Sterchi;
    1) Bern 1881 ( 1895) Luise Mathilde (* 1853), T d. Strohhutfabr. Jak. Walder in Genf, 2) Lützelflüh 1904 Christine Wilh. (* 1855), T d. Joh. Jak. Wetzel;
    1 S, 4 T aus 1).

  • Biographie

    Nach einer von Not und Entbehrungen verdüsterten Kindheit kam F. in die Armenerziehungsanstalt Trachselwald. 1864 wurde ihm der Eintritt ins Lehrerseminar Münchenbuchsee ermöglicht, danach wirkte er als Dorfschulmeister in Rüegsauschachen, Enggistein, Wattenwil und Ostermundigen. Durch Selbststudium bereitete er sich auf die Universität vor, wo er Theologie studierte (Bern 1874-80). 1881 wurde er Pfarrer in Innertkirchen im Haslital, 1884 in Gottstatt bei Biel. Eine schwere, durch unglückliche Ehe und andere Schwierigkeiten bedingte Krise wurde mit dem Schritt in ein neues Arbeitsfeld überwunden, das ihm O. von Greyerz öffnete. Nach einer Lehrzeit (1896–1901) als Volontär am Schweizerdeutschen Wörterbuch in Zürich begann der nun schon 55jährige sein sprachlich-volkskundliches Lebenswerk: Er wollte durch die bodenständige Sprache mit Aufnahmen in Haus und Stall und Feld das Volkstum seiner berner Heimat erfassen, nicht in wörterbuchartiger Aufreihung, sondern im lebendigen Sinnzusammenhang und Sachbezug der Wirklichkeit je einer einzelnen dörflichen Gemeinschaft. 1901 begann er die in ihrer Konzeption bahnbrechende Arbeit; 1905 erschien der erste (Lützelflüh) der umfangreichen, reichbebilderten und von der Berner Regierung großzügig unterstützten Bände „Bärndütsch als Spiegel bernischen Volkstums“. Eine neue Lebensgefährtin teilte sein Wanderleben und wurde eine verdiente Helferin. Es folgten die Bände Grindelwald (II, 1907), Guggisberg (III, 1910), Ins (IV, 1913), Twann (V, 1922), Aarwangen (VI, 1924) und Saanen (VII, 1927). Die geplanten Werke über die Berggegenden von Oberhasli und Adelboden konnte der unermüdlich Schaffende, der im hohen Alter fast ganz erblindete, nicht mehr verwirklichen.

  • Werke

    Weitere W Allmenden im Amt Guggisberg, in: Bll. f. bern. Gesch., Kunst u. Altertumskde., 1911;
    Die Landwirtsch. im Amt Erlach, i. A. d. Amtskomitees f. Beschickung d. schweizer. Landesausstellung v. Bern v. J. 1914, 1914.

  • Literatur

    H. Marti u. A. Jaggi, Btrr. z. 80. Geb.tag E. F.s, in: Der Bund, 14.12.1926;
    O. v. Greyerz, E. F.s Lebenswerk, in: Der kleine Bund 20, 1939, S. 205-08;
    S. Greller, E. F., Persönl. Erinnerungen, ebd. 21, 1940, S. 184-91;
    W. Laedrach, E. F. (1846-1939). in: Der Hochwächter 2, 1946, S. 199-203;
    F. Zopfi, E. F., der Schöpfer d. „Bärndütsch“-Werkes, in: Emmenthaler-Bl. 109, Festausg. v. 9.6.1953;
    HBLS.

  • Porträts

    v. R. Münger, 1904, Abb. in: Bärndütsch … I, 1905.

  • Autor/in

    Paul Zinsli
  • Zitierweise

    Zinsli, Paul, "Friedli, Emanuel" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 457 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119458500.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA