Lebensdaten
1866 – 1947
Geburtsort
Stettin
Sterbeort
Ahrensburg (Holstein)
Beruf/Funktion
Ethnologe
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116796022 | OGND | VIAF: 2571292
Namensvarianten
  • Friederici, Georg
  • Friderici, Georgius
  • Friederici, Carl Georg Eduard
  • mehr

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Zitierweise

Friederici, Georg, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116796022.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Carl (1832–83), Weingroßhändler, S d. Wollkämmereibes. Egidius in Treptow/Rega;
    M Emilie (1836–1901), T d. Bäckermeisters Emanuel Schultze in Berlin;
    Braunschweig 1921 Ilse (* 1886), T d. Alfred Lübbecke (1855–1944), Inh. d. Bankhauses Gebr. Löbbecke u. Co.;
    1 S, 1 T.

  • Biographie

    In der erwählten militärischen Laufbahn machte F. schnell Karriere, wurde aber ungeachtet seiner Hingabe an den Soldatenberuf früh von fremden Ländern und Völkern angezogen und vertiefte sich in die Geschichte und Ethnologie, ausgehend von Nordamerika. Als Militärattaché an der Botschaft in Washington (1894/95) bereiste er die Vereinigten Staaten, Kuba und Kanada und betrieb Studien in den Bibliotheken von Washington und New York. 1900 nahm er am Feldzug in China teil, ließ sich aber nach seiner Rückkehr beurlauben, um sich ausschließlich dem Studium der Völkerkunde, Geschichte und Geographie in Tübingen, Göttingen und Leipzig zu widmen, wo er zum Dr. phil. promovierte. 1908 brach er im Auftrage des Reichskolonialamtes mit Karl Sapper nach Ozeanien auf und forschte in den melanesischen und polynesischen deutschen Südseegebieten. Mehrere Jahre arbeitete er an der Auswertung seiner Ergebnisse, trat bei Kriegsausbruch 1914 wieder in den Heeresdienst ein, mußte aber 1921 seine Wahlheimat Dorlesheim (Elsaß) verlassen. Als Major außer Dienst siedelte er nach Ahrensburg über, wo er bis zu seinem Tode wissenschaftlich tälig war und eine der vollständigsten Spezialbibliotheken über Amerika, Ozeanien und Entdeckungsgeschichte aufbauen konnte. Eines seiner Lieblingsgebiete waren Themen der Entdeckungsgeschichte aufgrund alter Quellen, ein anderes das vergleichende Studium von Eingeborenensprachen, besonders im Kontakt mit der europäischen Landnahme; so entstanden seine amerikanistischen Wörterbücher. Seine militärischen Kenntnisse kamen aber auch in einer größeren Zahl von Schriften über Waffen und Kriegsgebräuche von Fremdvölkern zur Geltung. Buchbesprechungen wurden unter seiner Feder gerne zu kleinen Monographien über das Fachgebiet.|

  • Auszeichnungen

    Dr. h. c. (Amsterdam), Mitgl. d. Ak. d. Wiss. Göttingen u. München.

  • Werke

    W u. a. Indianer u. Anglo-Amerikaner, 1900;
    Die Ethnographie in d. „Documentos Inéditos del Archivo de Indias“, in: Globus 90, 1906;
    Skalpieren u. ähnl. Kriegsgebräuche in Amerika, 1906 (Diss.);
    Die Schiffahrt d. Indianer, 1907;
    Wiss. Ergebnisse e. amtl. Forschungsreise nach d. Bismarck-Archipel im J. 1908, = Mitt. a. d. Dt. Schutzgebieten, Erg.Hh. 5 u. 7, 1912;
    Das puritan. Neu-England, 1924;
    Der Charakter d. Entdeckung u. Eroberung Amerikas durch d. Europäer, 3 Bde., 1925/36;
    Hilfswb. f. d. Amerikanisten, 1926;
    Zu d. vorkolumb. Verbindungen der Südsee-Völker mit Amerika, in: Anthropos 24, 1929, S. 441-87;
    Amerikanist. Wb. 1947, ²1960 (zus. gedr. mit Hilfswb. f. Amerikanisten).

  • Literatur

    F. Termer, in: Ethnos, Stockholm 1947, H. 4;
    H. Trimborn, in: Boletín bibliográfico de antropología americana 11, México 1949;
    H. Ubbelode-Doering, in: Jb. d. Bayer. Ak. d. Wiss. 1949, 1950, S. 112 f.

  • Autor/in

    Hermann Trimborn
  • Zitierweise

    Trimborn, Hermann, "Friederici, Georg" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 450-451 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116796022.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA