Lebensdaten
1732 – 1787
Geburtsort
München
Sterbeort
auf dem Berge Karmel
Beruf/Funktion
Karmeliter ; apostolischer Vikar von Malabar (Indien)
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 136005438 | OGND | VIAF: 80423200
Namensvarianten
  • Franciscus Salesius a Matre Dolorosa
  • Föderl, Franciscus Eustachius (eigentlich)
  • Federl, Eustach
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Quellen(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Franciscus Salesius, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136005438.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Eustachius Föderl, Jäger, seit 1732 Wirt vor d. Neuhauser Tor in M., S d. kf. Trabanten Valentin;
    M Catharina, T d. Metzgers Gregor Eisgrueber.

  • Biographie

    Das „Vocabularium Missionariorum“, die einzige teilweise veröffentlichte Schrift F., bietet allein verläßliche Daten seines Lebens. – Dieses wäre nicht so sehr der Vergessenheit anheimgefallen, wenn es unter glücklicheren Umständen verlaufen wäre. Nach Besuch des Münchener Jesuitengymnasiums schloß sich F. 1753 der bayerischen Provinz der Unbeschuhten Karmeliter an. Nach Beendigung seiner theologischen Studien in München wurde er an das Missionsseminar seines Ordens nach Rom gesandt und 1762 für die Malabarmission bestimmt. Sprachlich außerordentlich begabt – er beherrschte 7 europäische Sprachen –, erwarb er sich so gute Kenntnisse des Malabarischen, daß er mit der schwierigen Aufgabe eines ständigen Visitators betraut wurde. Er hatte die Spannungen zwischen den Missionsgemeinden des syrochaldäischen und lateinischen Ritus auszugleichen und den Landesklerus vor dem Schisma zu bewahren. F. wirkte so, daß ein zeitgenössischer Bericht ihn „den einzig guten Missionar unter denen, die gegenwärtig in Malabar weilen“, nannte. Das bewog Rom, ihm die kirchliche Leitung der Gesamtmission zu übertragen: Clemens XIV. ernannte ihn 1774 zum Apostolischen Vikar von Malabar. Da die Vikare den Patronatsrechten der portugiesischen Krone entgegenwirken sollten, trat ein neues Spannungsmoment in das Leben des Missionars. Hinzu kamen nationale Rivalitäten unter den Karmelitern selbst; sie führten zu einer Spaltung unter ihnen, die auf die Christengemeinden übergriff und Rom zwang, die Ernennung rückgängig zu machen. F. dankte ab, zog sich nach Bombay, zeitweise nach Bagdad und schließlich auf den Karmel zurück.

  • Werke

    W u. a. Vocabularium Missionariorum Fratrum Carmelitarum Discalceatorum …, 1785, auszugsweise veröff. in: Athanasia 6, 1829, H. 1, S. 3-37 (Ergg. u. Biogr. S. 37-44);
    Synopsis brevis Missionis Malabaricae in Indiis Orientalibus, Ms. Rom 1773 (Rom, Propaganda-Archiv);
    .Suggeri- menti' seu observationes ad meliorem administrationem Missionis Malabaricae, Ms. Rom 1774 (ebd.). – Vollst. Verz. s. Ambrosius a S. Theresia Hofmeister OCD, Bio-bibliographia missionaria Ordinis Carmelitarum Discalceatorum (1584–1940), Rom 1940, Nr. 609, 626, 635-37, 658, u. Bibl. Missionum VI, hrsg. v. R. Streit, 1931, Nr. 651.

  • Literatur

    Ambrosius a S. Theresia OCD, Hierarchia Carmelitana seu Series illustrium praesulum ecclesiasticorum ex Ordine Carmelitarum Discalceatorum, Sonderdruck aus: Analecta Carmelitarum Discalceatorum, Fasc. IV: De praesulibus Missionis Malabaricae pars prior: Ecclesia Verapolitana, Rom 1939, S. 256-82.

  • Porträts

    Ölgem. v. unbek. Künstler (Regensburg, Karmeliterkloster St. Joseph);
    2 porträtwertige Gem. (Karmeliterkloster Reisach), Federzeichnung danach v. Th. Rauch OCD, Abb. in: R. Weninger, Gesch. d. Karmeliterordens, 1914, S. 200.

  • Autor/in

    Josef Glazik
  • Zitierweise

    Glazik, Josef, "Franciscus Salesius" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 315 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136005438.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA