Lebensdaten
1853 – 1925
Geburtsort
Neustadt (Oberschlesien)
Sterbeort
Hamburg
Beruf/Funktion
pathologischer Anatom
Konfession
konfessionslos
Normdaten
GND: 116690658 | OGND | VIAF: 27829291
Namensvarianten
  • Fränkel, Eugen
  • Fraenkel, Eugen
  • Fränkel, Eugen
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Orte

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Zitierweise

Fraenkel, Eugen, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116690658.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Wilh. (1826–1901), Dr. med., GSR, Arzt in N., S d. Brennereipächters Loebel in Stubendorf/Ob.schles.;
    M Johanna (1833–1908), T d. Gerberei-Inh. Haase in Rybnik;
    Neustadt/Ob.schles. 1880 Marie (1861-1943 [?]), T d. Bankiers Marcus Deutsch in N.;
    2 S, 1 T.

  • Biographie

    F. studierte Medizin in Breslau (1875 Staatsexamen und Promotion) und bildete sich, vornehmlich in Ohrenheilkunde, an der Universität Wien weiter. Seit 1877 war er als Prosektor des Pathologischen Instituts am Allgemeinen Krankenhause Sankt Georg in Hamburg tätig und betrieb gleichzeitig eine ärztliche Praxis. Nach der Errichtung des Staatskrankenhauses in Eppendorf übernahm F. dort die Leitung des Pathologischen Instituts und der damit verbundenen Bakteriologischen Abteilung (1889). Bei der Gründung der Universität Hamburg (1919) wurde F. ihr erster Ordinarius für Pathologie. Als Autodidakt auf dem Gebiet der Pathologischen Anatomie rechnete er besonders R. Virchow, R. Koch, J. Cohnheim und G. Gaffky zu seinen wissenschaftlichen Vorbildern. Als Pathologe blieb er allen klinischen Fragen und den Neuerungen der Forschungsmethoden gegenüber aufgeschlossen und wurde so auch zu einem der führenden Bakteriologen. Bakteriologie, Serologie, Strahlenkunde und wissenschaftliche Photographie machte er sich und seinem Fach dienstbar. In der Verbindung von Pathologie mit Klinik und Bakteriologie liegt seine eigentliche Größe. Unter seinen 188 wissenschaftlichen Arbeiten und 300 Vorträgen sind besonders die über die pathogene Bedeutung des nach ihm benannten Gasbazillus anzuführen, mit denen er die Lehre von den anaeroben Bazillen mitbegründete, weiter die zur Pathologie der Knochenkrankheiten und über die Beteiligung der Haut bei Infektionskrankheiten, besonders über die pathologische Histologie der sogenannten fieberhaften Exantheme, etwa des Typhus und des Fleckfiebers. Alle seine Arbeiten stehen unter dem Gesichtswinkel des praktisch arbeitenden Arztes. So erklärt sich der große Einfluß, den er auf die Heran- und Fortbildung der Ärzte nicht nur in Hamburg ausgeübt hat. Einer seiner besonderen Erfolge war die rasche Erkennung der Hamburger Choleraepidemie 1892. F. war einer der vielseitigsten und bedeutendsten Pathologen der Gegenwart.

  • Werke

    W u. a. Über Gasphlegmonen, 1893;
    Mikrophotograph. Atlas z. Studium d. patholog. Mykol. d. Menschen, 1901;
    Die Möller-Barlowsche Krankheit, 1908;
    Referat üb. Gasbrand, Kriegstagung d. dt. patholog. Ges., 1916.

  • Literatur

    L. Brauer, E. F. z. Gedächtnis, in: Referatenbriefe d. wiss. Abt. P. Beiersdorf &
    Co. AG Hamburg, Nr. 20, 1926 (W-Verz.);
    Fischer.

  • Porträts

    Bronzebüste v. F. Bürger u. Ölgem. v. G. Wohlwill (Hamburg, Patholog. Inst. d. Univ.).

  • Autor/in

    Carl Krauspe
  • Zitierweise

    Krauspe, Carl, "Fraenkel, Eugen" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 312 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116690658.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA