Lebensdaten
unbekannt
Beruf/Funktion
preußische Adelsfamilie
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 121272117 | OGND | VIAF: 3323417
Namensvarianten
  • Finckenstein, von
  • Finkenstein, von
  • Finck von Finckenstein
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Finck von Finckenstein, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd121272117.html [19.03.2024].

CC0

  • Biographie

    Das offenbar preußischem (pruzzischem) Uradel entstammende Geschlecht erscheint erstmalig unter dem späteren Namen mit Michel Finck(e) (von Roggenhausen) 1451. Neben den Geschlechtsnamen Finck treten häufig die Besitznamen „von Roggenhausen“ und – in einer jüngeren Linie – „von Seewalde“, welche allmählich durch den Beinamen „von Finckenstein“ (zuerst 1648) verdrängt werden. Die Seewalder Linie zeichnete sich durch bedeutenden Grundbesitz in Preußen (später auch in der Mark Brandenburg) aus; der ungewöhnlich große Güterkomplex (darunter 3 preußische Erbämter), den der „reiche Schäfer“ Ernst (1633–1717), ehemals „Generaladjutant“ des Großen Kurfürsten, zu erwerben verstand, zeugt von außerordentlicher Verwaltungsgabe. – An politischer Bedeutung stehen die Mitglieder des Hasenberger Zweiges der Seewalder Linie im Vordergrund. König Friedrich Wilhelm I. kennzeichnet drastisch Gewicht und Stellung der Familie F. in seinem politischen Testament von 1722: „In Preußen ist auch ein großer Adel. … Auf die Finckische und Dohnaische Familie muß mein Successor ein wachsames Auge haben, sonsten sie mit meinem Successor mit regieren werden.“ – Albrecht Finck (1559–1629) wird reformiert und schließt sich der kleinen aber wichtigen „protestierenden“ Gruppe um die reformierten Burggrafen zu Dohna an, die er in ihren Bemühungen um die Regentschaft und Nachfolge der Kurfürsten von Brandenburg im Herzogtum Preußen und in ihrem Kampf gegen die „querulierende“ Mehrheit der preußischen Stände nachhaltig unterstützt. Kurfürst Johann Sigismund hat diese Verdienste seines Hofmeisters (1607) und Rats von Haus aus (1609) auf Gesandtschaften in Polen sowie auf Landtagen (seit 1614 als Landrat) dankbar anerkannt. – Karl (1745-1818, Sohn des Karl Wilhelm [s. 2]) war Präsident der Neumärkischen Regierung (= Obergericht der Provinz) zu Küstrin, als Friedrich der Große 1779 in den Prozeß des Müllers Arnold eingriff. Da F. noch nach der Verhaftung der (unschuldigen) Räte unbeugsam den Rechtsstandpunkt aufrechterhielt, verlor er sein Amt. Auch nach seiner Rehabilitierung 1787 nahm er kein Staatsamt mehr an, sondern blieb in der geist- und poesieverklärten Idylle des Land- und Familienlebens auf seinem Gute Madlitz, die Tieck im „Phantasus“ geschildert hat. Unter dem Titel „Arethusa“ gab F. 1789 eine Versübertragung der Gedichte Theokrits heraus, die der Abbé Denina auf eine Stufe mit Stolbergs „Ilias“ stellte (Neuausgabe in 2 Bänden 1806/10 mit Übersetzungen weiterer Bukoliker). Sein konservativer Rechtsstandpunkt ließ ihn gegen die, ohne Befragung der Stände erfolgte, Gesetzgebung Hardenbergs opponieren; als Urheber einer scharfen Eingabe der Stände des Kreises Lebus 1811 wurden L. von der Marwitz und der allerdings etwas weniger starre F. für mehrere Wochen auf die Festung Spandau geschickt. – Zur Familie gehört der Schriftsteller Ottfried (* 1901).

  • Werke

    Weitere W zu Karl: Gesch. d. … Arnold-Gersdorf. Prozesses…, bei J. D. E. Preuß, in: Zs. f. Preuß. Gesch. u. Landeskde. 1, 1864, S. 133 ff., u. b. Joachim-Klinkenborg (s. L) II, S. 124-48;
    Gedanken üb. d. Bau- u. Gartenkunst u. beyder Verwandschaft, in: Berliner Mschr., 1787, Mai, S. 467-74.

  • Literatur

    zum Gesamtartikel: ADB VII (unter Finkenstein);
    M. Klinkenborg, Die Stellung d. Hauses Finckenstein am preuß. Hofe im 17. u. 18. Jh., in: Hohenzollern-Jb. 17, 1913, S. 156-72 (P);
    E. Joachim u. M. Klinkenborg, Fam.gesch. d. Gfl. F. v. F.schen Geschl., 2 Bde., 1920/21 (P);
    R. Koser, Gesch. Frdr. d. Gr., 4 Bde., ⁷1921-25;
    Altpreuß. Biogr.;
    Banniza I;
    – zu Albrecht: Die Selbstbiogr. d. Burggf. Fabian zu Dohna, hrsg. v. Ch. Krollmann, 1905 (Reg.); – Zu Karl:
    [C. G. M.] Denina, La Prusse littéraire sous Fréderic II, 2, Berlin 1790, S. 44-47;
    F. Holtze, Gesch. d. Kammerger, in Brandenburg-Preußen III, 1901, S. 296 ff.;
    M. Klinkenborg, in: Konservat. Mschr., 1913, S. 626 ff.;
    F. Graner,… Müller Arnold…, in: FBPG 38, 1926, S. 77 ff., bes. S. 95 f., 99;
    Goedeke IV, S. 80, VII, S. 592 f., 604, 736.

  • Autor/in

    Lothar Graf zu Dohna
  • Familienmitglieder

  • Zitierweise

    Dohna, Lothar Graf zu, "Finck von Finckenstein" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 151 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd121272117.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA