Lebensdaten
1876 – 1952
Geburtsort
Nordhausen
Sterbeort
Göttingen
Beruf/Funktion
Pharmazeut
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 140171673 | OGND | VIAF: 277406289
Namensvarianten
  • Feist, Eduard Richard Karl
  • Feist, Karl
  • Feist, Eduard Richard Karl
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Quellen(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Feist, Karl, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd140171673.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Ferdinand (1841–1915), Kaufm., S d. Brennereibes. u. Kaufm. Theodor in N.;
    M Ida (1848–1923), T d. Gelbgießermeisters Karl Bernigau in Mühlhausen/Thür.;
    1911 Dora (* 1890), T d. Fabr. Chrstn. Schmalz in N.;
    1 S, 2 T.

  • Biographie

    F. war Apothekerpraktikant in Nordhausen, arbeitete dann in deutschen und amerikanischen Apotheken (er besaß ein amerikanisches Apothekerdiplom), studierte Pharmazie und Chemie einschließlich Lebensmittelchemie in Marburg bei Ernst Schmidt, wo er 1901 promovierte, war Marineapotheker, habilitierte sich 1907 in Breslau als Assistent von Johannes Gadamer, war dann Oberassistent in Marburg, seit 1912 Abteilungsvorstand für Pharmazeutische Chemie am Chemischen Institut in Gießen und nahm 1914-18 als Marineapotheker am 1. Weltkrieg teil. 1919 folgte er einer Berufung als persönlicher Ordinarius und Nachfolger von C. Mannich an die Universität Göttingen. Er schuf dort ein selbständiges Chemisch-pharmazeutisches Institut und leitete es als Direktor. 1938 wurde im Zuge der Einsparung pharmazeutischer Lehrstühle die Pharmazie in Göttingen aufgehoben, womit der Lehrtätigkeit F.s, der überdies wegen seiner politischen Einstellung unerwünscht war, der Boden entzogen war; erst 1946 setzte er seine Lehrtätigkeit – jetzt auf dem Gebiet der Lebensmittelchemie – fort. F.s wissenschaftliche Verdienste liegen vor allem auf den Gebieten der Alkaloidchemie und der Arzneimittelsynthese. Seine Promotionsarbeit betraf Umsetzungen des α-Picolins, seine Habilitationsarbeit die Erforschung von Inhaltsstoffen der Colombowurzel, in der er mehrere noch nicht bekannte Bestandteile, so das Alkaloid Palmatin und den Bitterstoff Chasmanthin, auffand. In späteren Jahren hat er zur Konstitutionsaufklärung der Alkaloide und Bitterstoffe dieser Droge beigetragen. Im Zusammenhang|hiermit wurde auch das Limonin der Zitronenkerne untersucht. – 1910/11 führten Arbeiten am Amygdalin zum Nachweis der optischen Aktivität des Spaltproduktes Benzaldehyd-cyanhydrin und durch Spaltung des entsprechenden Racemates mit Emulsin zum ersten asymmetrischen Abbau. – Weitere Arbeitsgebiete F.s waren Tannin und Eichengerbstoffe, arzneimittelsynthetische Studien, pharmazeutische Analyse, galenische Pharmazie, chemische und lebensmittelchemische Analytik.

  • Werke

    W u. a. Zinn u. Blei, in: E. Schmidt u. J. Gadamer, Lehrb. d. pharmazeut. Chemie, ⁷1933;
    üb. d. Bitterstoffe d. Colomborourzel, in: Liebigs Ann. d. Chemie 517-34, 1935-38;
    zahlr. Abhh. in Fachzss., insbes. in Archiv d. Pharmazie.

  • Literatur

    F. Rost, Die Entstehung d. opt. Asymmetrie, in: Angew. Chemie 48, 1935, S. 73-75;
    L. Rosenthaler, Die Entstehung d. Asymmetrie, ebd., S. 276;
    F. Rost, Erwiderung, ebd., S. 276;
    W. Awe, Zum 60. Geburtstag, in: Dt. Apothekerztg. 51, 1936, S. 690 f. (P);
    ders., Zum 75. Geburtstag, in: ArzneimittelF 1, 1951, S. 93;
    Pogg. VI, VII a.

  • Autor/in

    Walther Awe
  • Zitierweise

    Awe, Walther, "Feist, Karl" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 63-64 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd140171673.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA