Lebensdaten
1680 – 1749
Geburtsort
Basel
Sterbeort
Dresden
Beruf/Funktion
Architekt ; Architekturtheoretiker
Konfession
reformiert
Normdaten
GND: 121686833 | OGND | VIAF: 42700705
Namensvarianten
  • Faesch, Johann Rudolph
  • Fäsch, Johann Rudolph
  • Faesch, Johann Rudolph
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Zitierweise

Fäsch, Johann Rudolph, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd121686833.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Urgroßvater väterlicherseits Joh. Rudolf ( 1659, s. Einleitung);
    S Georg Rudolph (1715–87), Offz. im sächsischen Ing.korps, 1778 Gen.major u. Gen.quartiermeister, 1787 Chef des Ing.korps u. Dir. des Mil.oberbauamts, Vf. kriegswissenschaftlicher Werke, u. a.Gesch. des Österr. Erbfolgekrieges v. 1740-48“ (2 Bde., Dresden 1787), vor 1770 Entwurf des Landhauses v. Dresden, ferner Erstes Kommandantenhaus, Bürgerhäuser in Leipzig.

  • Biographie

    F., zuvor vermutlich in der kaiserlichen Armee, trat um 1712 als Ingenieur-Kapitän und Architekt in kursächsische Dienste und stieg bis 1742 zum Obristen auf. Er nahm am polnischen Erbfolgekrieg und am 1. und 2. Schlesischen Krieg teil. 1748-49 kommandierte er die Feldbrigade des Ingenieur-Korps. – Seine Kenntnisse in der Architektur dürfen zum Teil auf seine Bekanntschaft mit dem Nürnberger Baumeister Trost zurückgeführt werden. Obwohl F. nur wenige Bauten nachzuweisen sind, muß er besondere Einflüsse auf die Ausbildung, vor allem der Militär-Architekten, ausgeübt haben. Seine Lehrtätigkeit im Kadettenkorps bot dazu viel Gelegenheit; seine architekturtheoretischen Schriften sind auch in diesem Sinne bedeutend. „Commoditaet, Symmetrie und Bestaendigkeit“ bilden die Grundlagen seiner Lehre. Besonderen Wert legte F. auf die „Ordonnance derer Wercke, die Proportionierung und Correspondenz“, sowie auf Güte der Materialien, Fundamente und Mauern. Der Formensprache nach gehört F. zur mittleren Generation der sächsischen Barockbaumeister. Seine durchaus selbständige Kunstauffassung steht neben der des älteren Pöppelmann und nähert sich in formengeschichtlicher Hinsicht auch den Werken der Barockarchitekten Süddeutschlands, Böhmens und Österreichs. – F. galt ferner als Sachverständiger für Ingenieur-, Seewesen, Artillerie, Geometrie, Arithmetik, Mechanik, Bergwerks-, Maß-, Gewichts- und Münzwesen. – Mitglied der preußischen Akademie der Wissenschaften (1723).

  • Werke

    Dresden: Pflugksches Haus, später Flemmingsches Palais a. d. Pirna. Gasse, 1714; Wache mit Garnisonkirche auf d. Neumarkt, 1715 (bisher irrtüml. J. A. Richter zugeschr.);
    Weißes Tor, 1718 (vermutl. Gemeinschaftsarbeit mit J. G. M. Fürstenhoff);
    – Aufnahme d. böhm. Landesgrenze u. d. Ob.- u. Nd.lausitz, 1733 f.;
    Zuschreibung: Entwurf f. d. Flemmingsche (später Holländ. od. Japan.) Palais in Dresden (erbaut v. M. D. Pöppelmann, dabei Flügel u. Hofabschluß verändert), 1715. – Schrr.: Grundmäßige Anweisungen zu d. Verzierungen derer Fenster, T. 1-5, wahrsch. Nürnberg 1712-15;
    Vignolas Grundregeln üb. d. fünf Säulen, zw. 1712/15;
    Vorschlag, wie e. Fürst s. Kinder in allem z. Mathesi gehörigen Wiss. kann unterrichten lassen, Dresden 1713;
    Kriegs-, Ing.- u. Artillerie-Lex. …, ebd. u. Leipzig 1723, ³1725 (mit See-Wesen);
    Anderer Versuch s. architect.|Wercke …, T. 1-5, Nürnberg 1723-25 u. 1729;
    Kurtze jedoch gründ- u. deutliche Anfangsgründe zu d. Fortification …, 1725;
    Slg. v. Plänen befestigter Städte u. Schlösser … in Italien, Nürnberg 1727;
    Von d. Mitteln d. Flüsse schiffbar zu machen, Dresden 1728; Hist. u. method. Einl. in d. ges. math. Wiss., o. J.

  • Literatur

    M. D. Pöppelmann. Vorstellung … d. Zwingergartens, Dresden 1729;
    Kern Dresdnischer Merkwürdigkeiten, ebd. 1743, S. 2;
    F. A. Weitz, Gel. Sachsen, Leipzig 1780;
    J. C. Hasche, Mgz. d. sächs. Gesch. I, Dresden 1784;
    29. Stück d. Dresdner pol. Anz., ebd. 1787;
    C. J. G. Haymann, Dresdner Schriftsteller u. Künstler, 1809, S. 229;
    C. Gurlitt, Beschreibende Darst. d. älteren Bau- u. Kunstdenkmäler d. Kgr. Sachsen 17, 1895, S. 396, 476 f., 481;
    ders., dasselbe 21, 1900;
    ders., dasselbe 23, 1903, S. 533, 535 f., 594;
    F. H. Hansch, Gesch. d. Kgl. sächs. Ing.- u. Pionier-Korps, 1898, S. 381;
    F. Löffler, Das alte Dresden, 1955, S. 55, 86, 351, 356, 366;
    Zedler IX;
    Jöcher-Adelung II;
    Qu.: Sächs. Landesbibl. Dresden, Kartenslg., Mappe 347, Bl. 260.

  • Autor/in

    Hans Eberhard Scholze
  • Zitierweise

    Scholze, Hans Eberhard, "Fäsch, Johann Rudolph" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 741-742 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd121686833.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA