Lebensdaten
um 1535 – 1600
Geburtsort
Uerdingen (heute Krefeld-Uerdingen)
Sterbeort
Köln
Beruf/Funktion
Weihbischof von Köln ; katholischer Theologe
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 120435241 | OGND | VIAF: 3301664
Namensvarianten
  • Fabritius, Laurentius
  • Fabricius, Lorenz
  • Fabricius, Laurentius
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Fabritius, Laurentius, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd120435241.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Offenbar nahe verwandt mit Henricus F. (um 1540-um 1600), der auf Empfehlung Kaspar Groppers 1574 zum Weihbischof v. Speyer designiert u. 1575 geweiht (Titel: Episc. Dauliensis) wurde u. unter schwierigen Verhältnissen in Speyer (Stadt u. Magistrat waren lutherisch; zu prot. Fürsten schwierige Stellung) für die kath. Reform im Sinne des Tridentinums, bes. unter Bischof Eberhard v. Dienheim (1581–1610) wirkte.

  • Biographie

    Auf Empfehlung des Herzogs Wilhelm von Jülich-Kleve-Berg und mit Billigung des Papstes sollte F. 1582 Weihbischof von Münster werden. Aber die Stelle war kurz vorher schon besetzt worden, und er wurde nun bischöflicher Kaplan des klevischen Erbprinzen Johann Wilhelm, der damals Administrator des Bistums Münster war. F. bekam den Auftrag, mit einigen anderen Geistlichen die frühere Visitation des Bischofs Johann von Hoya (1571–73) weiterzuführen, was schon im folgenden Jahre eine calvinistische Schmähschrift „Mönsterische Inquisition“ hervorrief, auf die F. mit einem „Gegenbericht“ (Widmung an den Administrator Johann Wilhelm, gedruckt 1585) antwortete. Als Johann Wilhelm 1585 die Administration niederlegte, ging F. nach Bonn, wo er Stiftsherr an Sankt Cassius und Pfarrer an Sankt Remigius wurde. 1587 übernahm er die Pfarre Sankt Alban in Köln und wurde 1588 durch den Kölner Nuntius O. M. Frangipani zum Weihbischof konsekriert (Titel: Episc. Cyrenensis). Bald auch Domherr (1592), war er eifrig bemüht, die der Kirche durch den Abfall des EB Gebhard Truchseß von Waldburg geschlagenen Wunden zu heilen. Spannungen mit dem Kölner Nuntius in den 90er Jahren, wobei man ihm mit Suspension drohte, beruhten nicht auf einer unkirchlichen Gesinnung des Weihbischofs, sondern auf dem Gegensatz zwischen altem Kölner Partikularrecht und neuem römischen Recht. Man hätte ihn sonst unmöglich 1593 und nochmals 1599 zum Vorsitzenden des Concilium ecclesiasticum (Kirchenrat) vorschlagen können. Diese neue Instanz war dazu bestimmt, die tridentinische Reform im Erzbistum durchzuführen. F. starb jedoch, bevor sie endgültig konstituiert wurde. In seinem Testament vermachte er den Jesuiten 1600 Taler und stiftete eine Lateinschule in seiner Vaterstadt Uerdingen.

  • Werke

    Magnum et universale Concilium eccl. milltantis super veritate ss. Eucharistiae Sacramenti …, 1561;
    Gegenber. u. christl Examen d. Lästerbuches, Münster. Inquisition gen…, Köln 1585.

  • Literatur

    J. Hartzheim, Bibliotheca Coloniensis, Köln 1747, S. 217;
    Das Buch Weinsberg IV, hrsg. v. F. Lau, 1898, S. 261;
    K. Eubel, Hierarchia catholica III, ²1923, S. 184;
    P. Weiler, Die kirchl. Reform im Erzbistum Köln 1583-1615, 1931, S. 32, 51 u. ö.;
    Paul Müller, L. F., in: Festschr. Uerdingen, 1955, S. 26 ff. (P; gute Zusammenfassung, auch f. Henricus F., S. 31).

  • Porträts

    Relief auf d. Grabmal, Abb. in: Festschr. Uerdingen, 1955, S. 278;
    Gem. (Köln, Pfarrhaus v. St. Alban, im 2. Weltkrieg vernichtet).

  • Autor/in

    Robert Haaß
  • Zitierweise

    Haaß, Robert, "Fabritius, Laurentius" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 739-740 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd120435241.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA