Dates of Life
1944 – 2016
Place of birth
Eschlikon (Kanton Thurgau)
Place of death
Schaffhausen
Occupation
Schriftsteller
Religious Denomination
keine Angabe
Alternate Names
  • Werner, Markus

Relations

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Citation

Werner, Markus, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/sfz140699.html [03.05.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Melchior (1910–2007), Lehrer in Thayngen (Kt. Schaffhausen);
    M Elisabeth N. N. (1916–2007), Säuglingspflegerin;
    Urur-Gv Heinrich Bluntschli (1824–1901), wanderte 1850 n. Ägypten aus, Hauptfigur in W.s Roman „Der ägypt. Heinrich“ (1999);
    1 B Andreas (* 1942), Lehrer;
    1 Schw Christine Ogg-Werner (* 1940), Lehrerin in S.;
    Schaffhausen 2007 Katharina Schneider-Fischer (* 1953), Keramikerin;
    1 T Sophie (* 1987).

  • Biographical Presentation

    W. besuchte in Thayngen (Kt. Schaffhausen), wo die Familie seit 1948 lebte, 1952–58 die Primarschule und danach die Realschule.

    1960 wechselte er an die Kantonsschule (Gymnasium) in Schaffhausen (Matur 1965). Seit 1966 studierte er Germanistik, Philosophie und Psychologie an der Univ. Zürich, wo er 1974 bei Emil Staiger (1908–87) mit der Arbeit „Bilder des Endgültigen, Entwürfe des Möglichen, Zum Werk Max Frischs“ (gedr. 1975) zum Dr. phil. promoviert wurde. 1975–85 war W. Hauptlehrer, 1985–90 Lehrbeauftragter an der Kantonsschule Schaffhausen.

    Anschließend lebte er als freier Schriftsteller in Opfertshofen (Kt. Schaffhausen), seit 2002 in Schaffhausen.

    W.s sieben Romane zeichnen sich durch eine schnörkellose, klischeefreie Sprache aus. Ihre Helden sind Aussteiger und Rebellen, die quer zu den dominanten Kräften der Gegenwart stehen. Sie sind untauglich für eine Welt, die unter dem Diktat der Effizienz steht, und wehren sich durch Verweigerung und Subversion, Witz und v. a. durch genaue Beobachtung. In W.s gesamtem Schaffen von seinem Erstlingserfolg „Zündels Abgang“ (1984) bis zu seinem letzten, von der Kritik gefeierten Roman „Am Hang“ (2004, engl. 2013, als Kinofilm 2013, Regie: M. Imboden) geht es immer darum, was die Welt ist und was sie sein könnte. W.s Werke, die z. T. für die Bühne und als Hörspiel adaptiert wurden, sind geprägt vom dialogischen Prinzip, in dem der Weltverdammung zarte Liebesversuche gegenübergestellt werden. W.s stilistische Bandbreite reicht von „Zentnerworten“ in der Tradition des Barock und einer| rhythmisierten Sprache (etwa in „Froschnacht“, 1985) bis zu feinem Humor.

  • Awards

    |u. a. Lit.preis d. Jürgen Ponto-Stiftung (1989);
    Alemann. Lit.preis (1990);
    Internat. Bodensee-Preis (1995);
    Hermann-Hesse-Preis (1998);
    Joseph-Breitbach-Preis (2000, mit I. Aichinger u. W. G. Sebald);
    Johann Peter Hebel-Preis (2002);
    ProLitteris-Preis (2016).

  • Works

    Weitere W Die kalte Schulter, 1989;
    Bis bald, 1992;
    Festland, 1996;
    Der ägypt. Heinrich, 1999;
    Nachlaß: Schweizer Lit.archiv Bern(Verz. im Internet).

  • Literature

    |M. Reich-Ranicki, Die unerträgl. Welt, in: Der Spiegel v. 20. 12. 2004, S. 158–60 (P);
    „Allein d. Zögern ist human“, Zum Werk v. M. W., hg. v. M. Ebel, 2006 (Texte v. u. Interviews mit W., P);
    ders., in: Die Welt v. 5. 7. 2016 (P);
    Ph. Haack, Leben als „Gleichgewichtsstörung“, Erfahrungen d. Fremdseins in d. Romanen M. W.s, 2015;
    R. Bucheli, in: NZZ v. 4. 7. 2016 (P);
    H.-P. Kunisch, in: SZ v. 5. 7. 2016 (P);
    G. Bartels, in: Der Tagesspiegel v. 5. 7. 2016 (P);
    Lex. Gegenwartslit.;
    Kosch, Lit.-Lex.³ (L);
    Killy1+2;
    Munzinger.

  • Author

    Martin Ebel
  • Citation

    Ebel, Martin, "Werner, Markus" in: Neue Deutsche Biographie 27 (2020), S. 836-837 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/sfz140699.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA