Lebensdaten
1915 – 1978
Geburtsort
Rabenstein (Sachsen)
Sterbeort
Düsseldorf
Beruf/Funktion
Manager
Konfession
lutherisch
Namensvarianten
  • Welz, Hermann Fritz
  • Welz, Fritz
  • Welz, Hermann Fritz

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Zitierweise

Welz, Fritz, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/sfz140399.html [30.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Wilhelm Hermann (* 1890), Hausdiener;
    M Alma Lina Gränitz (* 1894);
    1938 Helene Ilse Adler (* 1917);
    3 T Ilse Sigrun (* 1940), Birgit (* 1943), Karin (* 1951).

  • Biographie

    Aus kleinbürgerlichen Verhältnissen stammend, absolvierte W. nach dem Besuch der Oberrealschule eine kaufmännische Ausbildung bei der Chemnitzer „Kappel AG“, einem führenden dt. Schreibmaschinenhersteller. 1935 wechselte er in die Verwaltung der „Wanderer Werke AG“, Siegmar-Schönau, wo er ebenfalls in der Büromaschinensparte (Continental) tätig war. Zu W.s Aufgabenbereichen zählten v. a. Fremdsprachenkorrespondenz und Exportfragen. 1940 zum Kriegsdienst bei der Marine eingezogen, wirkte er nach der Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft als Verbindungsoffizier zur brit. Militärkommandantur in Flensburg.

    1950 trat W. in die Düsseldorfer Konzernverwaltung der „Friedrich Flick KG“ ein, die sich zu dieser Zeit nach Enteignung in der SBZ, Nürnberger Kriegsverbrecherprozeß und der Haftentlassung von Eigentümer Friedrich Flick (1883–1972) reorganisierte. W. übernahm Funktionen im Zuge der Entflechtungsverhandlungen mit den westlichen Alliierten. Innerhalb des Konzerns in erster Linie mit Organisationsfragen betraut, stieg W. in den 1950er und 1960er Jahren zum Direktor und Generalbevollmächtigten der „Friedrich Flick KG“ auf und fungierte später ebenfalls als Mitglied der Geschäftsführungen der „Friedrich Flick Industrieverwaltung KGaA“ sowie der „Verwaltungsgesellschaft für industrielle Unternehmungen Friedrich Flick KG“.

    W.s starke Position innerhalb der Konzernführung resultierte v. a. aus seinem Vertrauensverhältnis zu Friedrich Flick sen. Vorstände der Tochterunternehmen korrespondierten über W. mit dem Konzernherrn, auf Aufsichtsratssitzungen vertrat er seinen Chef und übernahm eigene Mandate wie 1968 bei der „Eisenwerk-Gesellschaft Maximilianshütte GmbH“. Als Flick sich in den späten 1970er Jahren gesundheitsbedingt zunehmend aus dem operativen Geschäft seiner Holdingfirmen zurückzog, fungierte W. als Mittelsmann zwischen der Düsseldorfer Zentrale und Flick. Der Zugang zum Konzernchef erfolgte, mit Ausnahme der engeren Familie und langjährigen Vertrauten wie Konrad Kaletsch (1898–1978), Odilo Burkart (1899–1979) und Otto A. Friedrich (1902–75), über W., der aufgrund seiner Schlüsselposition an den zentralen Entscheidungen der Konzernspitze beteiligt war und als „graue Eminenz“ in der Spätphase des 1985 aufgelösten Konzerns gilt.

  • Literatur

    |Maxhütte Mitt. 8, 1969, Nr. 1 (P);
    G. Ogger, Friedrich Flick, 1971, S. 9 u. 317;
    Der Spiegel Nr. 38 v. 11. 9. 1972;
    K. C. Priemel, Flick, 2007, S. 740–42;
    N. Frei u. a., Flick, 2009, S. 666 u. 682;
    Qu StadtA Chemnitz;
    StadtA Düsseldorf.

  • Autor/in

    Kim Christian Priemel
  • Zitierweise

    Priemel, Kim Christian, "Welz, Fritz" in: Neue Deutsche Biographie 27 (2020), S. 763 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/sfz140399.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA