Lebensdaten
1816 – 1876
Geburtsort
Sievern (Königreich Hannover)
Sterbeort
Walhalla (South Carolina)
Beruf/Funktion
General der Südstaatenarmee ; Bürgermeister von Charleston (South Carolina)
Konfession
lutherisch
Namensvarianten
  • Wagener, Johann
  • Wagener, Johann Andreas
  • Wagener, John
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Zitierweise

Wagener, John, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/sfz138106.html [28.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Johann Andreas (1783–1842), Vollbauer, Krämer u. Gastwirt in S., S d. Johann Andreas;
    M Rebecca (Becke) Hencken (1797–1845);
    Ur-Gvv Johann Andreas Wagner, Corporal in S.;
    11 jüngere Geschw u. a. Jürgen (1818–47), wanderte n. Ch. aus, Hancke (1819–94), übernahm d. väterl. Hof u. Gastwirtsch. in S., Georg Heinrich (1822–40), wanderte n. Ch. aus, Johann Christian (1828–61), wanderte 1843 n. Ch. aus, Friedrich (Frederick) Wilhelm (1832–1921, Johannea Sophie Kranz, 1833–1912), wanderte 1848 n. New York aus, später Kaufm. in Ch. (s. Immigrant Entrepreneurship), Maria Elisa (1824–1901), wanderte 1838 n. Ch. aus, Rebecca Margaretha (* 1826, Johann Christophe Koster), wanderte 1840 n. Ch. aus, Maria (1830–86), wanderte 1840 n. New York aus, Beta Lisette (1841–1907, John Ludwig Koster), wanderte in d. USA aus, lebte später in San Francisco;
    1837 Maria Eliese Wagner (1822–97), aus Karlshafen (Hessen);
    6 (?) S u. a. Heinrich (Henry) (* 1837, Charlotte Cunningham), Julius (1846–1917, Mary L. Discher, 1845–1927), in Ch., (?) George A. (1846–1908), Geschäftsmann, Bes. e. Warenhauses in Ch., nach ihm ist d. Stadt Wagener (South Carolina) benannt, Emil Aristide (1852–1930), in Ch., John Andreas (1857–1935), Hancke Friedrich (Hancke Frederick) (1861–1945), Prof. f. Franz. u. Dt. am College in Ch., 4 T (1 früh †) Albertine (1840–1902), Nedda (* 1852), Louise Helene Marie (* 1864);
    E John A. jr. (1895–1964), Marineoffz.

  • Biographie

    W. besuchte die Volksschule in Sievern (heute Langen-Sievern, b. Cuxhaven). 1831, kurz nach seiner Konfirmation, wanderte er als erster aus seiner Familie nach Amerika aus. Die ersten 18 Monate verbrachte er in New York, dann zog er nach Charleston (South Carolina), wo er wenige Jahre später trotz seines jugendlichen Alters eine führende Stellung unter den dt. Einwanderern einnahm: Als unermüdlicher und tatkräftiger Organisator gründete er 1836 ein dt. Jägerkorps, 1838 eine dt. Feuerwehr-Compagnie, 1840 die dt. Ev.-Luth. St. Matthäus Kirche und 1843 den „Teutonenbund“, eine literarische Gesellschaft. 1844 wurde W. Herausgeber der Zeitung „Der Teutone“, die 1853 von Franz Melchers (1826–99) übernommen und als „Dt. Zeitung“ fortgesetzt wurde. Ebenfalls 1844 gründete er die Freimaurerloge „Walhalla“ und wurde deren erster Meister. Von W.s Innovationsgeist zeugt auch die „Carolina Gegenseitige Versicherungs-Gesellschaft“, die er 1851 schuf und der er bis zu seinem Tod als Präsident und Geschäftsführer vorstand. W. war Offizier in der Miliz von Charleston, zuletzt als Major; er betätigte sich als Gelegenheitsdichter und hinterließ eine Reihe hochdt., plattdt. und engl. Gedichte.

    Mit der von ihm initiierten Gründung der Stadt Walhalla im Nordwesten von South Carolina 1849 / 50 leistete W. einen bedeutenden und dauerhaften Beitrag zur Entwicklung dieses Staates. Dank seines militärischen Geschicks stieg W. während des Bürgerkriegs 1861–65 im Heer der Konföderierten Staaten – als einziger Deutscher überhaupt – in den Rang eines Brigadegenerals auf. An der Schlacht von Port Royal am 7. 11. 1861 hatte er von Fort Walker aus bedeutenden Anteil und wurde noch im selben Jahr zum Kommandanten von Charleston ernannt. Nach dem Krieg wurde er 1866 Mitglied des Abgeordnetenhauses von South Carolina und amtierte 1871–73 als Bürgermeister von Charleston.

  • Auszeichnungen

    |Ehrenmitgl. d. Dt. Pionier-Ver. Cincinnati (1871);
    J.-A.-W.-Haus, Sievern (seit 1994);
    J.-A.-W.-Weg, ebd. (seit 2002);
    Gedenktafel, South Church Street, Walhalla (2007).

  • Literatur

    |Dr. E. H. M., Der dritte dt. Mayor in Charleston, in: Der dt. Pionier 3, 1871, S. 184 f.;
    H. A. Rattermann, ebd. 8, 1876 / 77, S. 323–416;
    ders., Gen. J. A. W., Eine biogr. Skizze, 1877;
    G. P. Körner, Das dt. Element in d. Vereinigten Staaten v. Nordamerika 1818–1848, 1880, Nachdr. 1986, S. 387–93 u. Anhang 11;
    H. J. Ruetenik, Berühmte dt. Vorkämpfer f. Fortschritt, Freiheit u. Friede in Nordamerika, 1888, Nachdr. 1989, S. 402–08;
    G. J. Gongaware, The Hist. of the German Friendly Soc. of Charleston, South Carolina, 1935, S. 178 u. 215;
    W. J. Fraser jr., Charleston! Charleston! The Hist. of a Southern City, 1989, S. 291–95 u. 339–41;
    G. Benet Shealy, Walhalla, a German Settlement in Upstate South Carolina, Seneca, S. C., 1990, S. 17–35, 48 f., 59 f. u. 179 f.;
    ders., Gen. J. A. W., Charleston and South Carolina’s Foremost German-American, Founder of Walhalla, 2000;
    M. Keller Hood, Bethany Cemetery Inscriptions, 1992, S. 32, 299 u. 306;
    J. H. Silverman u. R. M. Gorman, The Confederacy’s Fighting Poet, Gen. J. W., in: North and South 2, 4, Apr. 1999, S. 43–49;
    J. H. Eicher u. D. J. Eicher, Civil War High Commands, 2001, S. 547;
    A. Mehrländer, The Germans of Charleston, Richmond and New Orleans during the Civil War Period, 1850–1870, 2011, S. 89 f., 165 f., 280–82 u. 292;
    Lb. v. d. Elb- u. Wesermündung (P).

  • Porträts

    |Denkmal, 1877 (Charleston, Bethany Friedhof);
    Denkmal, 1900 (Walhalla, Hauptstr.);
    Ölgem. v. P. P. Carter, 1890 (Charleston, Rathaus), Beschreibung in: A. Wells Rutledge, Catalogue of the Paintings and Sculpture in the Council Chamber, City Hall, Charleston, South Carolina, 1943, S. 5;
    Ölgem. „Die dt. Feuerwehr Kompanie in Charleston“ v. Ch. Mayr, 1841 (Charleston, Rathaus), Abb. u. Beschreibung ebd., S. 14–17.

  • Autor/in

    Hans A. Pohlsander
  • Zitierweise

    Pohlsander, Hans A., "Wagener, John" in: Neue Deutsche Biographie 27 (2020), S. 191-192 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/sfz138106.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA