Lebensdaten
1926 – 1984
Geburtsort
Mömbris (Unterfranken)
Sterbeort
München
Beruf/Funktion
Jesuit ; Kirchenhistoriker
Konfession
katholisch
Namensvarianten
  • Volk, Ludwig Martin
  • Volk, Ludwig
  • Volk, Ludwig Martin

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Zitierweise

Volk, Ludwig, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/sfz137485.html [26.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Anton, Bahninsp.;
    M Klara Kern ( 1980), Schneiderin.

  • Biographie

    V. besuchte die Volksschule in Mömbris und das humanistische Gymnasium in Aschaffenburg. 1943–45 wurde er als Luftwaffenhelfer eingesetzt, zuletzt bei der Luftnachrichtenabteilung in Südfrankreich und im Elsaß, und geriet in Gefangenschaft. Zurück in Aschaffenburg, legte er 1946 die Sonderreifeprüfung für Kriegsteilnehmer ab, trat in Pullach dem Jesuitenorden bei und wurde nach Noviziat und breit angelegtem phil.-theol. Ordensstudium in Pullach, St. Blasien, Innsbruck und Murcia (Spanien) 1956 in München zum|Priester geweiht (1959 Zulassung z. d. letzten Ordensgelübden). 1958–62 absolvierte er ein Lehramtsstudium der Geschichte und Anglistik an der Univ. München, wo er 1964 bei Karl Bosl (1908–93) mit der Arbeit „Der bayerische Episkopat und der Nationalsozialismus 1930–1934“ (gedr. 1965 als erste Monogr. d. Schrr.reihe d. Komm. f. Zeitgesch., ²1966) zum Dr. phil. promoviert wurde. Nach dem Referendariat am Gymnasium in München-Harlaching und Lehrtätigkeit am Jesuitenkolleg St. Blasien 1965–68 war er bis zu seinem Tod hauptamtlicher Mitarbeiter der bis 1972 in München, danach in Bonn ansässigen Forschungsstelle der Kommission für Zeitgeschichte.

    V. war ein streng quellenorientiert arbeitender Historiker, dessen zahlreiche Publikationen von handwerklich-methodischer Meisterschaft und Unbestechlichkeit des historischen Urteils zeugen. Mit sorgfältig kommentierten Editionen der „Kirchlichen Akten über die Reichskonkordatsverhandlungen 1933“ (1969), der „Akten Kard. Michael v. Faulhabers 1917–1945“ (2 Bde., 1975 / 78) und der „Akten dt. Bischöfe über die Lage der Kirche 1933–1945“ (Bd. 4–6, 1981–85) sowie kritischen Untersuchungen (v. a. Das Reichskonkordat v. 20. Juli 1933, 1972), Stellungnahmen und Rezensionen in Büchern und wissenschaftlichen Zeitschriften (v. a. in „Stimmen der Zeit“) gab er der Erforschung und Aufarbeitung der kirchlichen Zeitgeschichte in Deutschland zwischen 1917 und 1945 entscheidende Impulse. Sein besonderes Augenmerk widmete V. dem Verhältnis der kath.

    Kirche zu Nationalsozialismus und Drittem Reich und trug zur Versachlichung der kontroversen wissenschaftlichen Diskussionen über diesen komplizierten Themenkomplex bei (Kath. Kirche u. NS, Ausgew. Aufss., hg. v. D. Albrecht, 1987).

  • Literatur

    |K. Repgen, in: HJ 105, 1985, S. 347–52;
    D. Albrecht, Vorwort zu: L. V., Kath. Kirche u. NS, 1987, S. VII–X (Bibliogr., S. XII–XVII);
    O. Blaschke, Gesch.deutung u. Vergangenheitspol., Die Komm. f. Zeitgesch. u. d. Netzwerk kirchenloyaler Katholizismusforscher 1945–2000, in: Th. Pittrof u. W. Schmitz (Hg.), Freie Anerkennung übergeschichtl. Bindungen, Kath. Gesch.wahrnehmung im dt.sprach. Raum d. 20. Jh., 2010, S. 479–521;
    Ch. Kösters u. P. v. der Osten, L. V. (1926–1984), Ein kath. Zeithist., in: R. Lambrecht u. U. Morgenstern (Hg.), „Kräftig vorangetriebene Detailforsch.“, Aufss. f. Ulrich v. Hehl z. 65. Geb.tag, 2012, S. 27–56;
    BBKL 25 (W, L);
    Kosch, Lit.-Lex.³;
    Qu: Archiv d. Dt. Prov. d. Jesuiten, München;
    wiss. Nachlaß: Komm. f. Zeitgesch., Bonn.

  • Autor/in

    Manfred Weitlauff
  • Zitierweise

    Weitlauff, Manfred, "Volk, Ludwig" in: Neue Deutsche Biographie 27 (2020), S. 91-92 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/sfz137485.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA