Dates of Life
1875 – 1953
Place of birth
Wien
Place of death
Tegernsee
Occupation
Verleger
Religious Denomination
evangelisch
Authority Data
GND: 1046667122 | OGND | VIAF: 84810380
Alternate Names
  • Urban, Eduard

Quellen(nachweise)

Relations

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Places

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Citation

Urban, Eduard, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd1046667122.html [18.04.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Ernst (1838–1923), Verl., gründete 1866 mit Eugen Schwarzenberg (s. u.) d. Reise- u. Versandbuchhandlung Urban & Schwarzenberg in W., KR (s. DBJ V, Tl.; Dt. Buchhändler, hg. v. G. Menz, 1925), S e. Tuchmachermeisters in Königswalde (Mark Brandenburg);
    M Berta (um 1848–1924), aus Teschen, T d. Eduard Carl Potyka u. d. Anna Maria Kment;
    Tante-m Marie Potyka (⚭ Eugen Schwarzenberg, 1838–1908, Verl., mit Ernst U. befreundet);
    1 B Karl (1875–1930), Verl., Mitinh. d. Firma Urban & Schwarzenberg in W., Mitgl. d. Vorstands d. Ver. d. österr. Buchhändler, Dr. med. h. c. (s. Wenzel), 2 Schw;
    1899 Margarete Ernestine Anna Grand-Jean, N u. Pflege-T d. Albert Eulenburg (1840–1917), o. Prof. d. Pharmakol. in Greifswald, Geh. Med.rat|(s. NDB IV);
    3 S u. a. Heinz (1905–79), seit 1929 Leiter d. Sortimentsniederlassungen v. Urban & Schwarzenberg in Tokio u. Osaka, erwarb 1945 d. J. F. Lehmanns Med. Buchhandlung in München, 2 T.

  • Biographical Presentation

    1866 gründete Ernst, der Vater U.s, zusammen mit seinem Schwager Eugen Schwarzenberg in Wien eine Reise- und Versandbuchhandlung. 1871 übernahmen sie die „Wiener Medizinische Presse“ und legten damit den Grundstein für den auf Medizin spezialisierten Verlag „Urban & Schwarzenberg“, in den U. und sein Bruder Karl 1896 eintraten, nachdem sie die Handelsakademie in Wien abgeschlossen und anschließend eine buchhändlerische Ausbildung in der renommierten Buchhandlung und dem wissenschaftlichen Antiquariat Gustav Focks (1854–1910) in Leipzig absolviert hatten. Es folgten 1892/93 der Militärdienst und 1893/94 Auslandsaufenthalte. 1898 ging U. nach Berlin und gründete eine Zweigniederlassung des Verlags, Karl blieb mit dem Stammhaus in Wien. 1901 kaufte U. die Oscar Rothacker’sche Buchhandlung mit Antiquariat in Berlin, die als medizinische Fachbuchhandlung weit über Berlin hinaus Kunden betreute. Als Karl und U. 1905 Teilhaber der väterlichen Firma wurden, wurde Berlin zur gleichberechtigten Hauptniederlassung neben Wien. Unter U.s Leitung konnte der Verlag v. a. in den 1920er Jahren expandieren. 1924 erwarb U. den medizinischen Verlag „Wilhelm Braumüller“ in Wien und die medizinische Verlagsgruppe der „Laupp’schen Buchhandlung“ in Tübingen mit den medizinischen Werken des Verlags „J. C. B. Mohr (Paul Siebeck)“. Neben der Herausgabe von Zeitschriften, Lehrbüchern und monographischen Abhandlungen bildete die Publikation von umfangreichen, mehrbändigen Handbüchern einen Schwerpunkt der Verlagsarbeit, z. B. erschien das Handbuch der biologischen Arbeitsmethoden in 107 Bänden (1920–39). Unter U. entwickelte sich der Verlag neben dem „Julius Springer Verlag“ zu einem der führenden dt. Medizinverlage mit Standardwerken zu verschiedenen Gebieten der Heilkunde.

    Im Herbst 1920 entstand auf Initiative U.s und des Tübinger Wissenschaftsverlegers Oskar Siebeck (1880–1936) die „Arbeitsgemeinschaft wissenschaftlicher Verleger“ innerhalb des Börsenvereins des dt. Buchhandels als Interessenvertretung, der die größten und kapitalkräftigsten Verlage (z.B. Julius Springer Verlag, Vereinigung wiss. Verl. Walter de Gruyter, Verlag Max Niemeyer) beitraten.

    Durch die Gründung von Sortimentsniederlassungen in Tokio und Osaka wurden 1927 geschäftliche Beziehungen nach Ostasien geknüpft. Während des Dritten Reichs konnte der Verlag weiterpublizieren, die Bücher von jüd. Autoren erschienen zunächst in der Wiener Niederlassung, ab 1938 nahm man sie ganz aus dem Programm. Nach der Zerstörung des Berliner Verlagsgebäudes im Nov. 1943 wurde der Geschäftsbetrieb in Privathäusern der Verleger bis 1945 weitergeführt. 1945 kaufte der Sohn Heinz die „J. F. Lehmanns Medizinische Buchhandlung“ in München. 1946 erhielt U. von der amerik. Militärregierung die Lizenz für den Druck medizinischer Bücher und Zeitschriften und verlegte 1949 den Hauptsitz der Firma nach München, wo die Produktion von Lehrbüchern, Handbüchern und den beiden Zeitschriften „Klinik und Praxis“ sowie „Medizinische Klinik“, die fortan gemeinsam unter dem Titel „Medizinische Klinik-Wochenschrift für Klinik und Praxis“ herauskamen, an das etablierte Verlagsprogramm anknüpfte. Die Buchhandlung in Berlin blieb bestehen, seit 1966 auch mit einer Niederlassung in München. Daneben existierte die Firma in Wien. Seit 2003 gehört „Urban & Schwarzenberg“ nach Fusion mit dem „Gustav Fischer Verlag“ (1999) unter dem Namen „Urban & Fischer“ zum Unternehmen „Elsevier“.

  • Awards

    A Mitgl. d. Börsenver. d. dt. Buchhandels u. d. Auslandsausschusses;
    Vorstandsmitgl. d. Verl.-Ver. (1914–20 u. 1924–30, 1. Vors. 1916/17);
    Dr. med. h. c. (Halle 1923).

  • Works

    W Urban & Schwarzenberg, Wien u. Berlin 1866–1916, Verz. aller seit Gründung d. Firma bis Ende 1916 ersch. Werke, 1917;
    Die Rentenmark u. d. Buchhandel, in: Börsenbl. f. d. dt. Buchhandel v. 29. 11. 1923, S. 8064–65;
    Zss. u. Notverordnung, ebd. v. 8. 9. 1932, S. 1;
    Der Vorbestellpreis (Subskriptionspreis), ebd. v. 7. 11. 1935, S. 939;
    Muß d. wiss. Buch langweilig u. uninteressant geschrieben sein?, ebd. (Frankfurter Ausg.) 21, 1947, S. 421–22.

  • Literature

    L A. Meiner, Der dt. Verl.ver., 1886–1935, 1936;
    Hundert J. Urban & Schwarzenberg 1866–1966, Ein Btr. z. Gesch. u. Soziol. d. med.-naturwiss. Verlagswesens, 1966 (P);
    G. Jäger, Med. Verlag, in: Gesch. d. dt. Buchhandels im 19. u. 20. Jh., Bd. 1, Das Ks.reich 1871–1918, T. 1, hg. v. dems., 2001, S. 473–85;
    U. Schneider, Der wiss. Verlag, ebd., Bd. 2, Die Weimarer Rep. 1918–1933, T. 1, hg. v. E. Fischer u. St. Füssel, 2007, S. 379–440; Wenzel.

  • Portraits

    P Photogr., Abb. in: Hundert J. Urban & Schwarzenberg (s. L)

  • Author

    Ute Schneider
  • Citation

    Schneider, Ute, "Urban, Eduard" in: Neue Deutsche Biographie 26 (2016), S. 661-662 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd1046667122.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA