Lebensdaten
1494 – 1571
Beruf/Funktion
katholischer Theologe
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 100972160 | OGND | VIAF: 71750594
Namensvarianten
  • Erb, Mathias
  • Erb, Matthias
  • Erbius, Matthias

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Erb, Mathias, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd100972160.html [19.03.2024].

CC0

  • Biographie

    Erb: Mathias E., ein elsässischer Theologe aus der Reformationszeit, war im J.1494 zu Ettlingen, im badischen Lande, geboren. Zu Bern in der dortigen Schule zu Sprach- und Antiquitätenstudien herangebildet, bekleidete um 1531 das Amt eines Feldpredigers bei den bernischen Truppen.; wurde hierauf an der Kirche der Stadt Baden angestellt und kam von dort als Schullehrer nach Gengenbach. Als die Herrschaft Reichenweyer-Horburg im Oberelsaß durch den Prinzen Georg von Würtemberg — Bruder Ulrichs von Würtemberg — dem protestantischen Glauben zugewendet wurde, berief der Prinz den Mathias E. zur Organisirung der neuen Kirche (1537—38). E. neigte sich zu den vermittelnden Ansichten der Straßburger Reformatoren. Als Philologe brachte er eine lateinische Schule zu Reichenweyer in Flor und besetzte die umliegenden Ortschaften mit geistesverwandten Predigern. Zu den vorzüglichsten Reformatoren der Schweiz und Deutschland stand er in näherer Beziehung; auch mit Beatus Rhenanus von Schlettstadt (s. d.) wechselte er Briefe über die Lage von Argentovaria (Horburg). Nach dem für die Protestanten unglücklichen schmalkaldischen Kriege trat für die Herrschaft Reichenweyer ein temporärer, ungünstiger Umschwung ein. Georg von Würtemberg war in die Acht erklärt und am 3. Mai 1549 mußten sämmtliche evangelische Pfarrer von Reichenweyer-Horburg ihrem bisherigen Wirkungskreise entsagen. Wenige Jahre später kehrte der vertriebene Fürst nach Reichenweyer zurück und der evangelische Gottesdienst wurde wieder hergestellt; allein nach Georgs Tode (1558) bemühte sich Herzog Christoph von Würtemberg, in der Herrschaft Reichenweyer eine neue streng lutherische Kirchenordnung einzuführen. Dagegen protestirte Mathias E. (am 17. Mai 1560) und ward mit den andern glaubensverwandten Predigern entlassen. Ein dogmatischer Zwiespalt entstand in den Gemeinden der Herrschaft. Mathias E. zog sich nach Rappoltstein zurück, wo er bei dem Grafen Egenolph von Rappoltstein freundliche Aufnahme fand. Er war 70jährig und tief gebeugt, unterhielt indeß noch einen lebhaften Briefwechsel mit Gesinnungsgenossen und bekannten Männern jener Zeitepoche. Sein Testament schrieb er im J. 1570 am Auffahrtstage nieder und starb den 13. Mai 1571 auf dem Schlosse seines Beschützers.

    • Literatur

      Mittheilungen aus der Geschichte der evangelischen Kirche des Elsasses von Roehrich, Bd. III. S. 375 ff., Straßburg 1855, 3 Bde.

  • Autor/in

    Spach.
  • Zitierweise

    Spach, Ludwig, "Erb, Mathias" in: Allgemeine Deutsche Biographie 6 (1877), S. 184 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd100972160.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA