Lebensdaten
1935 – 2007
Geburtsort
München
Sterbeort
Málaga (Spanien)
Beruf/Funktion
Kulturanthropologe ; Archäologe ; Ethnohistoriker
Konfession
-
Normdaten
GND: 1057104078 | OGND | VIAF: 34631754
Namensvarianten
  • Tschohl, Peter
  • Tschohl, Pether

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Zitierweise

Tschohl, Peter, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd1057104078.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Josef, Kaufm.;
    M Barbara Abt;
    1 älterer B;
    1) Uschi N. N., 2) Regina N. N., 3) Sabine Künsting (* 1957, Anselm Doering-Manteuffel, * 1949, Prof. f. Neuere Gesch. in Tübingen, Dir. d. Seminars f. Zeitgesch. ebd., o. Mitgl. d. Ak. d. Wiss. u. d. Lit., Mainz, s. Kürschner, Gel.-Kal. 2013), aus Bonn, Prof. f. Europ. Ethnol./Volkskde. in Augsburg (s. Kürschner, Gel.-Kal. 2013; L), 4) Angela Brachetti, Sprachlehrerin f. Deutsch in Düsseldorf, Photogr., Buchautorin; kinderlos.|

  • Biographie

    Angeregt durch den Direktor des Münchner Völkerkundemuseums, Heinrich Ubbelohde Doering (1889–1972), studierte T. nach dem Abitur (1954) am Alten Realgymnasium in München 1955–62 in Hamburg u. a. bei Franz Termer (1894–1968) Völkerkunde und romanistische Volkskunde bei Wilhelm Giese (1895–1992). 1964 wurde er von Termer mit einer ethnohistorischen Abhandlung zur Ausdehnung des Aztekenreiches promoviert. Als Stipendiat des Mexiko-Projekts der DFG nahm er zunächst 1962–63 als Archäologie-Eleve an den dt. Ausgrabungen in Bogazhköy (Türkei) und Uruk-Warka (Irak) teil. Anschließend war er im Mexiko-Projekt bis 1967 für die archäologische Landesaufnahme in einem Teilgebiet des Projektareals zuständig. Wegen einer schweren Erkrankung mußte er die Feldarbeit abbrechen und nach Deutschland zurückkehren, wo er sich seiner Habilitation „Analytische Quellenkritik der Annalen von Quauhtitlan“ (Köln 1972) zuwandte. An der Univ. Köln wirkte T. anschließend als wiss. Assistent (1972–74), Dozent (1974) und Professor für Völkerkunde (1975 apl., 1980) bis zum Eintritt in den Ruhestand im Jahr 2000. Danach siedelte er zunächst nach Brüssel und später nach Málaga über.

    T.s Arbeit als Archäologe resultierte in einem zweibändigen, nur bis zum Buchstaben O reichenden Ruinenkatalog, der durch die Integration ethnohistorischer und archäologischer Belegorte eine Neuerung in die Landesarchäologie von Mexiko einführte. Im übrigen waren seine Arbeiten zu Zentralmexiko v. a. ethnohistorischer Art und konzentrierten sich auf die Quellenisolierung in den Annalen von Quauhtitlan auf der Grundlage des in seiner Habilitationsschrift erreichten vorläufigen Standes. Bedeutend sind auch seine methodologischen und methodenkritischen Abhandlungen an altamerikanist. Beispielen und darüber hinaus seine mit Wolfgang Rudolph (1921–99) verfaßte „Systematische Anthropologie“, die streng deduktiv begründend den Gegenstand und die Möglichkeiten der Forschung am Menschen im Hinblick auf die kulturanthropologischen Beiträge umreißt.

  • Werke

    W u. a. Krit. Unterss. z. spätindian. Gesch. Südost-Mexikos, T. I: Die aztek. Ausdehnung n. d. aztek. Quellen u. d. Probleme ihrer Bearb., 1964 (Diss.);
    Catálogo arqueológico y etnohistórico de Puebla-Tlaxcala, México, Bd. I–II: A-C u. CH-O, 1972–77 (mit H. Nickel);
    Systemat. Anthropol., 1977 (mit W. Rudolph);
    Mit Theorien arbeiten, Unterss. in d. Kulturanthropol., 1987, ²1990 (Mithg. mit S. Künsting u. A. Bruck);
    Das Ende d. Leyenda de los Soles u. d. Übermittlungsprobleme d. Códice Chimalpopoca, in: Baessler-Archiv, N. F. 27, 1989, S. 201–79;
    Inhalt u. Schema e. verlorenen Códice Matrícula de Tetzcoco n. d. Lesungen Motolinía, Memoriales (1971: § 803–10) u. Anales de Cuauhtitlan (1938: § 1342–51), in: Iberoamerik. Archiv 22, 1996, H. 3–4, S. 295–363;
    Der Pochteken-Bericht in Sahagúns „Historia Genera“, Zw. altaztek. Wirklichkeit, Mitt. in Tlatelolco, Sahagúnscher Redigierung u. ethnohist. Auslegung, 1998;
    Zuhuy Th(?)eodora – Doncella T(h)eodor – al gariya Tudur – Tawaddud, De un cuento mayance en los Libros de Chilam Balam siglo XVIII hasta las raíces bizantinas y bíblicas de un cuento en las 1001 Noches, in: Latin American Indian Literatures Journ. 19, 2003, Nr. 2, S. 162–220 u. 20, 2004, Nr. 1, S. 33–84.

  • Literatur

    L Ch. Brumann u. M. J. Casimir, in: Zs. f. Ethnol. 133, 2008, S. 13–17 (P);
    B. Riese, in: Indiana 25, 2008, S. 224–40 (P)

  • Autor/in

    Berthold Riese
  • Zitierweise

    Riese, Berthold, "Tschohl, Peter" in: Neue Deutsche Biographie 26 (2016), S. 481-482 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd1057104078.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA