Lebensdaten
1936 – 1973
Geburtsort
Frankfurt/Main
Sterbeort
New York
Beruf/Funktion
Trompeter ; Kontrabassist ; Jazzmusiker
Konfession
-
Normdaten
GND: 134542789 | OGND | VIAF: 44489875
Namensvarianten
  • Trunk, Peter
  • Trunk, Pether

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Zitierweise

Trunk, Peter, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd134542789.html [26.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Franz (1882–1944);
    M Anna Helene Kretzer (1911–2010);
    1 Schw;
    – ⚭ Stella Banks ( 2008), Jazzsängerin; kinderlos.

  • Biographie

    T. begann als Schüler in Frankfurt Trompete zu lernen, spielte in einer Dixieland Band und wechselte im Alter von 17 Jahren zum Kontrabaß. Bereits Ende der 1950er Jahre galt er auf diesem Instrument als führender Jazzmusiker der Bundesrepublik. 1957 begleitete er amerik. Jazz-Größen wie den Tenorsaxophonisten Zoot Sims und den Schlagzeuger Kenny Clarke, 1959 den Tenorsaxophonisten Stan Getz und die niederl. Sängerin Rita Reys. Erste Schallplattenaufnahmen entstanden 1957 mit Wolfgang Lauth (1931–2011) und Werner Giertz, 1958 u. a. mit Hans Koller (1921–2003), Albert Mangelsdorff (1928–2005), Zoot Sims und dem „Jazz-Ensemble des Hessischen Rundfunks“. Die Aufnahmen 1960 in Paris mit dem Lucky Thompson Trio bildeten einen ersten Höhepunkt seiner Karriere. Als Hausbassist des renommierten Berliner Jazzclubs „Blue Note“ spielte T. Anfang der 60er Jahre mit vielen Gastmusikern zusammen, 1964/65 war er Mitglied des Klaus Doldinger Quartetts und ging mit diesem auf Südamerika-Tournee (Doldinger in Südamerika, 1965).

    Inzwischen gehörte T. bereits zu den europ. Spitzenmusikern auf dem Kontrabaß, mit einem sehr vollen, runden Ton und großem harmonischen Verständnis, gleichermaßen bestechend beim Begleiten wie in seinen Solos. Er machte Aufnahmen mit vielerlei Besetzungen, auch mit dem Orchester von Kurt Edelhagen (1920–82), dem er eine Zeitlang angehörte. Produktionen mit dem „New Jazz Trio“ 1970 und 1971 (mit dem Trompeter Manfred Schoof, * 1936, und dem Schlagzeuger Cees See, 1934–85) zeigen, daß er auch eine freiere Spielweise sicher beherrschte. 1971/72 war T. Mitglied der hochkarätig besetzten „Rhythm Combination & Brass“ von Peter Herbolzheimer (1935–2010). Anfang 1973 gründete T. sein erstes eigenes Ensemble, ein Oktett mit dem Namen „Sincerely P. T.“ und produzierte eine erste LP selbst. Die Hoffnungen, die er in diese Gruppe gesetzt hatte, erfüllten sich jedoch nicht mehr. Nur 37 Jahre alt, wurde er in der Silvesternacht 1973 von einem Taxifahrer in New York angefahren und tödlich verletzt – ein tragischer, viel zu früher Tod, der die Jazzwelt sehr erschütterte.

    1974 fand ein Bassworkshop „In Memoriam Peter Trunk“ mit Harry Miller, Buschi Niebergall, Peter Kowald und Ali Haurand statt, Albert Mangelsdorff widmete ihm die Platte „The Wide Point“ (1975), ebenso Sigi Schwab das „Requiem for Peter Trunk“. Zuletzt spielte Manfred Bründl mit Rainer Böhm, Jonas Burgwinkel und Hugo Read die CD „Tip of the Tongue“ als „A Tribute to Peter Trunk“ ein (2012).

  • Werke

    W u. a. A. Mangelsdorff u. seine Frankfurt All Stars feat, H. Koller (mit R. Sehring, dr), Rhein-Main-Jump, 1958;
    ders. u. d. Jazzensemble d. Hess. Rundfunks (mit R. Sehring, dr), Die Opa Hirchleitner Story, 1958;
    Stan Getz with Kurt Edelhagen Orchestra (mit R. Stephenson, dr), Stan Getz and the Big Band of Europe, 1955, 1959 u. 1977; L. Thompson (mit K. Clarke, dr), Lord, Lord, Am I Ever Gonna Know?, 1961; K. Doldinger, Live at Blue Note, Berlin, 1963; G. Gruntz (mit Klaus Weiss, dr), Jazz Goes Baroque, 1964; T. Montoliu (mit A. „Tootie“ Heath, dr), Piano for Nuria, 1968; B. Webster & D. Byas (mit A. „Tootie“ Heath, dr), Ben Webster Meets Don Byas, 1968; The New Jazz Trio (mit C. See, dr), Page One, 1970; V. Kriegel (mit P. Baumeister, dr), Spectrum, 1971; The New Jazz Trio (mit M. Schoof, C. See, M. Niehaus, J. Fritsch u. a.), Page Two, 1972; – W-Verz.: M. Scheffner, P. T. Discogr., in: Jazz-Podium 23, Okt. 1974, S. 37–38.

  • Literatur

    L J.-E. Berendt, In Memoriam P. T., in: ders., Ein Fenster aus Jazz, Essays, Portraits, Reflexionen, 1977, S. 165–69 (P), Tb. 1978, S. 159–162;
    M. Naura, Jazz-Toccata, Ansichten u. Attacken, 1991;
    R. Bratfisch, Jazz in Berlin, 2014, S. 249;
    M. Kunzler, Jazz-Lex., 1988; J. Wölfer, Jazz in Dtld., 2008.

  • Porträts

    P Photogr. v. J. Werkmeister, Abb. in: Berendt (s. L).

  • Autor/in

    Joe Viera
  • Zitierweise

    Viera, Joe, "Trunk, Peter" in: Neue Deutsche Biographie 26 (2016), S. 469-470 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd134542789.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA